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Labus Family FAQ

Adoption

Das KLEINGEDRUCKTE was muss ich vor der Adoption eines Hundes oder einer Katze aus dem Ausland beachten?

Herzlich willkommen bei uns, der Labus Family. Schön, dass du darüber nachdenkst, einem Hund oder einer Katze aus Rumänien ein Zuhause zu geben.

Wir schätzen dein Interesse an unseren Fellnasen und möchten dich auf eine wichtige Reise vorbereiten. Es ist uns wichtig, dass du dir im Klaren darüber bist, dass jeder Hund und jede Katze, die aus Rumänien zu dir kommen, in gewisser Weise ein Überraschungspaket sind.

Die Fellnasen, die wir vermitteln, haben verschiedene Hintergründe und Erfahrungen, die oft im Tierheim oder auf der Straße beginnen. Manche hatten auch schon eine Familie. Aber auch das sagt nichts Konkretes aus, denn viele Hunde in Rumänien werden nur im Garten gehalten, manche sogar als Kettenhunde.

Das Tierheimleben gibt uns Einblicke in ihr Verhalten, aber es ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem, was den Hund ausmacht. Wir können nicht vorhersagen, wie sie an der Leine gehen werden, wie sie auf andere Hunde auf offener Straße reagieren oder wie lange sie brauchen, um sich an das Leben in der Zivilisation zu gewöhnen. Selbst wenn wir den Hund oder die Katze, für die du dich interessierst, persönlich kennengelernt haben, ist das immer nur eine Momentaufnahme und immer in ihrem derzeit bekannten und gewohnten Umfeld.

Ein Hund, der in seinem Zwinger verträglich ist, muss nicht automatisch alle anderen Hunde toll finden und ihre Nähe suchen. Es kann sein, dass er in deinem Rudel Zeit braucht, um sich zu integrieren und einzugewöhnen, dasselbe gilt für deine Familie. Manche Hunde zeigen Übersprungshandlungen, knurren, lassen sich nicht anfassen, schnappen, wenn sie sich bedrängt fühlen, oder sind extrem ängstlich, wenn sie gestresst in Deutschland in ihrem neuen Zuhause ankommen. Gerade die ersten 3 Tage (manchmal auch länger) haben wir wiederholt erlebt, dass auch die nettesten und sozialsten Hunde solche Verhaltensmuster zeigen.

Bitte sei dir bewusst, dass diese Fellnase, gerade bei dir angekommen, dann der Einzige ist, der noch nicht weiß, dass nun sein neues Leben im Glück endlich beginnen darf. Erstmal ist dieser Hund oder auch diese Katze in einer völligen Ausnahmesituation. Alles bekannte und Gewohnte ist von heute auf morgen weggebrochen, und der Transport, der zwei bis drei Tage dauert, ist zudem sehr anstrengend gewesen.

Jeder Hund und jede Katze brauchen Zeit, Liebe und Verständnis, um im neuen Leben anzukommen. Die Dauer der Eingewöhnung ist immer individuell vom jeweiligen Tier abhängig. Wir können und werden darüber keine seriösen Aussagen treffen.

Einige Hunde, die im Tierheim aufwuchsen, benötigen möglicherweise mehr Zeit, um stubenrein zu werden, da sie dort gelernt haben, ihr Geschäft auf harten Böden oder Unterlagen zu verrichten. Man nennt das auch eine Fehlprägung. Sie versuchen dann oft, es "richtig" zu machen und brauchen länger als ehemalige Straßenhunde, um sich draußen zu lösen. Dem Hund darfst du dann nicht böse sein. Er macht das nicht, um dich zu ärgern. Er macht das, weil er es so gelernt hat.

Andere Hunde könnten traumatische Erfahrungen auf der Straße gemacht haben und spezielle Ängste haben. Manche Hunde haben in ihrer frühen Welpenzeit viele wichtige Erfahrungen nicht gemacht. Oft denken Menschen, dass das problematische Verhalten ihres Vierbeiners durch "schlechte" Erfahrungen in ihrem Leben ausgelöst wurde. Das ist aber nur teilweise so. Oft haben Hunde aus dem Tierschutz eine Herausforderung in unserem Leben, weil sie wichtige Erfahrungen im Verlauf ihrer Sozialisation nicht oder unzureichend gemacht haben. Die erste Sozialisation eines Hundes erfolgt bis zu 12 bzw. 16 Lebenswoche. In dieser Zeit lernt der Hund zum Beispiel von der Mutterhündin, dass Menschen gut sind und ihm vertrauen können. Ist das nicht passiert, kann dieser Hund trotzdem noch sehr viel lernen, aber vielleicht fehlt ihm erstmal das Urvertrauen in Menschen. Viele unsichere und problematische Hunde haben genau dieses Urvertrauen in Menschen nicht. Sie haben vielleicht nicht gelernt, dass andere Hunde, Menschen oder das für uns so normale Leben etwas Positives ist.

Um nachhaltig und seriös zu vermitteln und weil wir nicht wollen, dass Hunde zu Wanderpokalen werden oder deutsche Tierheime überlasten, hat sich das Team der Labus Family folgende Entscheidung getroffen:

Wir haben uns als Tierschutzverein bewusst dafür entschieden, Hunde mit offensichtlich stark ausgeprägtem Problemverhalten nicht zu vermitteln. Damit meinen wir vor allem Hunde und Katzen, die uns zeigen, dass sie den Kontakt zum Menschen nicht möchten, sowie Hunde und Katzen, die offensichtlich aggressives Verhalten oder massives Angstverhalten gegenüber Menschen und anderen Tieren zeigen.

Wir finden es großartig, dass es Menschen gibt, die solchen Hunden eine Chance geben wollen. Hier in Deutschland gibt es davon leider schon unzählige, und alle warten dringlich auf ihre Chance und auf ein gutes Zuhause.

Bitte nicht falsch verstehen. Unsere Problemtiere in Rumänien sind uns nicht egal! Eines unserer großen Ziele ist die Lebensrealität dieser Tiere im Tierheim langfristig zu verbessern, um ihr Leben vor Ort angenehmer und artgerechter zu gestalten.

Wir planen Umbau-, Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die wir hoffentlich durch Spenden und aktive Helfer vor Ort ermöglichen können. Das Ziel dabei ist unseren Fellnasen vor Ort ein besseres Leben im Tierheim zu ermöglichen.

Um noch einmal auf das Wesentliche zurückzukommen: Es ist uns enorm wichtig, dass du verstehst, dass das Tier, das du mit unserer Hilfe adoptierst, in letzter Sache DEINE Verantwortung und Teil deiner Familie ist. Die Adoption eines Tieres ist eine große Verantwortung für wahrscheinlich sehr viele Jahre. Jede Fellnase, die du adoptierst, bringt einen Koffer mit, der nur zum Teil mit uns bekannten Dingen gepackt ist.

Wir verpflichten uns, dir gegenüber, in der Beratung immer 100 % ehrlich zu sein. Unser großes Ziel bei jeder Vermittlung ist ein "perfektes Match". Wir haben hier einen sehr hohen Anspruch an uns selbst und unsere Arbeit. Wir legen höchsten Wert auf Transparenz, Seriosität und Vertrauen!

Wir wollen dich, so gut wir es können auf dem Weg begleiten um Deinen neuen, besten Freund im Leben zu finden.

Der Hund ist da - und jetzt?

Ein Text den wir sehr gut finden und deshalb hier präsentieren :

„Ankommen lassen“ – was genau ist damit gemeint, wenn ein Hund vermittelt wurde?

Zwei Worte, die so viel Unterschiedliches beinhalten können.

Jeder Hund, der ein neues Zuhause bekommen hat,

reagiert unterschiedlich auf die neue Situation. Der eine ist aufgeregt, der nächste zeigt sich verhalten bis hin zu mehr oder weniger verunsichert. Die meisten Hunde nehmen sich zunächst zurück und sind recht unauffällig nach dem Motto: Erst einmal beobachten und schauen, wo ich hier gelandet bin. Und genau das tun Hunde: Sie beobachten und haben schneller, als wir gucken können, heraus, wie Menschen ticken.

Unserer Erfahrung nach passiert meist Folgendes: Die Hundehalter unterschätzen die Anfangsphase und geben dem Hund viele Freiheiten. Der Hund ist ja schließlich (noch) zurückhaltend und soll sich wohl fühlen. Und irgendwie scheinen viele Menschen Freiheiten als Kriterium für Wohlfühlen zu sehen.

Typischerweise gibt es zwischen drei und sechs Monaten eine Umbruchphase und der anfangs zurückhaltende Hund kommt „plötzlich“ mehr und mehr aus sich heraus. Das ist nicht selten verbunden mit „störendem“ Verhalten (verstärktes Territorialverhalten, Anbellen von anderen Hunden am Gartenzaun oder beim Spazieren gehen, forderndes Verhalten usw.).

Ankommen lassen ist also definitiv NICHT gemeint als: „Du darfst erstmal tun und lassen, was du willst und dich hier ausbreiten“ und auch nicht als: „Du bist jetzt im Wellness-Bereich gelandet, was können wir für dich tun?“

Wir halten folgende Punkte (insbesondere für die Anfangszeit) für wichtig:

Ruhe geben
Der Hund hat nach seinem Einzug genug mit den neuen Eindrücken zu tun, da braucht er kein großes Programm (Ausflug auf die Hundewiese, dann gleich mal vom Tierarzt durchchecken lassen, anschließend gucken, wie er sich in der Stadt verhält und dann gehen wir noch ins Restaurant zum Ausklang). Er braucht keine Party, kein: Lern-Mal-die-ganze-Nachbarschaft-und-noch-den-Freundeskreis-kennen.

Regelmäßigkeit
Eine gewisse Regelmäßigkeit tut gerade in der Anfangszeit gut. Nicht im Sinne von: um Punkt 8 Uhr ausführen und um Punkt 12 Uhr zu füttern. Es geht darum, für den Hund eine gewisse Struktur des Alltags zu schaffen, so dass er sich grob an einem Tagesablauf orientieren kann und die neue Situation für ihn dadurch einschätzbar wird.

Regeln
Hilfreich für den Hund ist es, wenn es von Anbeginn gewisse Regeln gibt. Dann weiß er, woran er ist und was er darf und was nicht. Vor allem erlebt er den Menschen als Gegenüber, welches einen Plan hat und an dem der Hund sich demzufolge gut orientieren kann. Das gibt Sicherheit und das Vertrauen wächst.
Kommt der Hund in einen Haushalt mit mehreren Bezugspersonen, dann sollten sich diese im besten Falle diesbezüglich abgestimmt haben.

Zu guter Letzt ist vor allem eine große Entspanntheit und Gelassenheit für den Hund von Vorteil. Wer unaufgeregt und ohne Erwartungen mit den Neuerungen, den Eigenheiten und Besonderheiten umgeht, der hilft sich und dem Hund am Allermeisten durch die Zeit des Kennenlernens hindurch.

Direkt nach der Ankunft des Hundes:

Der Hund ist gerade 48 Stunden in einem Transporter gewesen, was er jetzt braucht, ist nur Ruhe.


  1. Bitte nicht direkt beim Abholen mit dem Hund Gassi gehen. Erstmal den Hund ins Auto packen und direkt nach Haus fahren. Die Hunde konnten auch im Transporter Pipi machen und die Gegenden rund um den Transporter sind zu gefährlich, um den Hund hier auszuführen.

    Der Hund muss jetzt nicht Gassi gehen, im Garten schnüffeln, Bekannte/Nachbarn/Freunde kennenlernen. Lasst die Hunde erstmal ankommen. D.h. nach Hause kommen und wirklich erstmal in Ruhe lassen. Wenn der Hund Nähe sucht, könnt ihr dem Hund diese natürlich geben und ihn streicheln, etc. Aber bitte nur, wenn er von alleine kommt.

  2. Der Hund muss nicht direkt erneut entwurmt oder geimpft werden!

     Die Hunde bekommen vor Ausreise Medikamente zur Entwurmung und Entflohung. Dies muss also nach Ankunft in Deutschland nicht direkt wieder geschehen. Bitte bedenkt, dass solche chemischen Mittel auch für den Körper der Hunde Stress bedeuten!

     Die Hunde sind komplett geimpft! Sollte ein Tierarzt eine Impfung nach der Ankunft empfehlen, wendet euch bitte an uns. Bitte überimpft die Tiere nicht!

  3. Der Hund hustet oder hat Durchfall

    Macht euch keine Sorgen, Durchfall ist nach der Umstellung und der Aufregung normal und kann vorkommen. Auch Blut im Durchfall/Stuhl ist möglich, auf Grund von Stress oder der Entwurmung vor Abreise.

    Sollte der Durchfall nicht nur einmalig sein, empfehlen wir die „Morosche Suppe“,Heilmoor, Enterogast zur Darmsanierung oder Diatab/Enterogelan JH Beutel (es mach Sinn eins der Beiden Durchfall Mittel schon vor Ankunft des Hundes zu besorgen) zur symptomatischen Behandlung des Durchfalls

    Ebenso kann es sein, dass bestimmte Darmkeime (Giardien) dafür verantwortlich sind. Diese können sich bei Stress schlagartig vermehren. Wenn der Durchfall nicht weggeht, sucht bitte einen Tierarzt auf und lasst den Hund auf Giardien testen. Der Test auf Giardien sollte auch erfolgen, wenn der Durchfall nicht anhaltend ist.

    Husten kann von der Luft - Klimaanlage im Transporter kommen. Manchmal haben die Hunde auch so genanntes „Rückwärtshusten- niesen “, dies kann mit der Aufregung zusammen hängen, oder durch eine Halsreizung ausgelöst werden . Kein Grund zur Sorge.

  4. Bitte den Hund nicht direkt baden!

    Ja, wir wissen, dass die Hunde manchmal gewöhnungsbedürftig riechen. Wir empfehlen, sie aber nicht direkt am Tag der Ankunft zu baden. Sie haben gerade sehr viel Stress hinter sich. Eventuell lieber Sofa/Bett oder Körbchen mit einer Decke auslegen, die dann gewaschen werden kann. Wenn der Hund wirklich sehr stinkt, könnt ihr ihn vielleicht mit einem feuchten Handtuch etwas „sauber“ machen, wenn er es sich gefallen lässt. Wenn der Hund sehr aufgeschlossen ist, könnt ihr ihn natürlich nach ein paar Tagen baden. Sonst einfach noch etwas abwarten und Zähne zusammen beißen

  5. Der Hund ist traurig / ruhig. Was jetzt?

    Wenn der Hund traurig, sehr ängstlich ist oder zurückgezogen wirkt, gebt ihm etwas Zeit. Wir können nicht erwarten, dass die Hunde vom 1. Tag an dankbar für ihr neues Leben sind und die neuen Frauchen und Herrchen lieben. Sie kannten das Leben so wie es jetzt ist, bisher nicht. Wenn sie in einem Zwinger gelebt haben, ist das in unseren Augen zwar nicht schön, doch für den Hund war es seine Welt. Wenn sie in einem großen Rudel gelebt haben, hatten sie zwar keine Bezugsperson, aber das war ihr Leben, so kannten sie es.

    Deshalb ist es wichtig, dem Hund Zeit zu geben und geduldig zu sein. Wenn er noch nicht viel schmusen möchte, ist das okay. Der Hund taut meist von allein nach ein paar Tagen auf. Er vermisst vermutlich auch seine Hundekumpels aus Rumänien und muss sich erst einfinden.

    Bei Fragen, könnt ihr uns natürlich immer kontaktieren!

  6. Den Hund für tolles Verhalten belohnen!

    Wenn der Hund eher ängstlich ist, belohnt ihn für jeden noch so kleinen Schritt auf euch zu, in die richtige Richtung. Und auch wenn der Hund nicht ängstlich ist, belohnt ihn für Dinge, die er toll macht. Das gilt im Training aber auch im täglichen Leben.

    Eine tolle Belohnungsart vor allem bei ängstlichen Hunden, aber generell eigentlich immer, ist die „Leberwurst-Tube“. Diese gibt es so bei DM z.B. zu kaufen. Man kann sich aber auch leere Tuben kaufen und diese mit dem befüllen, was dem Hund schmeckt (Frischkäse, kleingeschnittenes Fleisch, Leberwurst, Gemüse, eben das, was man füttern möchte und was dem Hund schmeckt).

    Es ist nicht nur einfach, den Hund damit zu belohnen, sondern das Schlecken entspannt den Hund auch und schüttet bei ihm Bindungshormone aus, die sich toll auf eure Beziehung zum Hund auswirken werden. „Ankommen lassen“ – was genau ist damit gemeint, wenn ein Hund vermittelt wurde?Zwei Worte, die so viel Unterschiedliches beinhalten können.Jeder Hund, der ein neues Zuhause bekommen hat, reagiert unterschiedlich auf die neue Situation. Der eine ist aufgeregt, der nächste zeigt sich verhalten bis hin zu mehr oder weniger verunsichert. Die meisten Hunde nehmen sich zunächst zurück und sind recht unauffällig nach dem Motto: Erst einmal beobachten und schauen, wo ich hier gelandet bin. Und genau das tun Hunde: Sie beobachten und haben schneller, als wir gucken können, heraus, wie Menschen ticken.Unserer Erfahrung nach passiert meist Folgendes: Die Hundehalter unterschätzen die Anfangsphase und geben dem Hund viele Freiheiten. Der Hund ist ja schließlich (noch) zurückhaltend und soll sich wohl fühlen. Und irgendwie scheinen viele Menschen Freiheiten als Kriterium für Wohlfühlen zu sehen.Typischerweise gibt es zwischen drei und sechs Monaten eine Umbruchphase und der anfangs zurückhaltende Hund kommt „plötzlich“ mehr und mehr aus sich heraus. Das ist nicht selten verbunden mit „störendem“ Verhalten (verstärktes Territorialverhalten, Anbellen von anderen Hunden am Gartenzaun oder beim Spazieren gehen, forderndes Verhalten usw.). Ankommen lassen ist also definitiv NICHT gemeint als: „Du darfst erstmal tun und lassen, was du willst und dich hier ausbreiten“ und auch nicht als: „Du bist jetzt im Wellness-Bereich gelandet, was können wir für dich tun?“Wir halten folgende Punkte (insbesondere für die Anfangszeit) für wichtig: – Ruhe geben: Der Hund hat nach seinem Einzug genug mit den neuen Eindrücken zu tun, da braucht er kein großes Programm (Ausflug auf die Hundewiese, dann gleich mal vom Tierarzt durchchecken lassen, anschließend gucken, wie er sich in der Stadt verhält und dann gehen wir noch ins Restaurant zum Ausklang). Er braucht keine Party, kein: Lern-Mal-die-ganze-Nachbarschaft-und-noch-den-Freundeskreis-kennen. – Regelmäßigkeit:Eine gewisse Regelmäßigkeit tut gerade in der Anfangszeit gut. Nicht im Sinne von: um Punkt 8 Uhr ausführen und um Punkt 12 Uhr zu füttern. Es geht darum, für den Hund eine gewisse Struktur des Alltags zu schaffen, so dass er sich grob an einem Tagesablauf orientieren kann und die neue Situation für ihn dadurch einschätzbar wird. – Regeln: Hilfreich für den Hund ist es, wenn es von Anbeginn gewisse Regeln gibt. Dann weiß er, woran er ist und was er darf und was nicht. Vor allem erlebt er den Menschen als Gegenüber, welches einen Plan hat und an dem der Hund sich demzufolge gut orientieren kann. Das gibt Sicherheit und das Vertrauen wächst. Kommt der Hund in einen Haushalt mit mehreren Bezugspersonen, dann sollten sich diese im besten Falle diesbezüglich abgestimmt haben.

    Zu guter Letzt ist vor allem eine große Entspanntheit und Gelassenheit für den Hund von Vorteil. Wer unaufgeregt und ohne Erwartungen mit den Neuerungen, den Eigenheiten und Besonderheiten umgeht, der hilft sich und dem Hund am Allermeisten durch die Zeit des Kennenlernens hindurch

Kann man die Hunde kennenlernen?

Unsere Hunde befinden sich fast alle in Rumänien in unserem privaten Tierheim. Ein Besuch ist nach Absprache gerne möglich. Unsere Hunde, die in Deutschland auf Pflegestelle sind, können bei ernsthaftem Interesse auch nach Absprache besucht und kennengelernt werden.

Welches Kind wünscht sich nicht einen Hund?

Es stellt sich oft die Frage, wie Kinder und Hunde in einem Haushalt sicher und harmonisch miteinander leben können. Dies erfordert sorgfältige Planung und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:

  1. **Die Auswahl des richtigen Hundes**: Die Entscheidung, einen Hund in die Familie aufzunehmen, sollte gut durchdacht sein. Es ist wichtig zu bedenken, welche Rasse oder Größe des Hundes am besten zur familiären Situation passt. Ein Hund sollte nicht nur den Bedürfnissen der Familie entsprechen, sondern auch zu ihrem Lebensstil passen.

  2. **Erwachsener Hund vs. Welpe**: Die Wahl zwischen einem erwachsenen Hund und einem Welpen hat Vor- und Nachteile. Erwachsene Hunde sind oft bereits charakterlich gefestigt und ausgeglichener. Sie sind häufig schneller stubenrein. Natürlich bringt ein erwachsener Hund auch einen Rucksack gefüllt mit seinen Erfahrungen mit. Trotzdem wird aber der nette, ausgeglichene Hund im Tierheim nicht automatisch zu einem aufgedrehten und aggressiven Hund im neuen Zuhause.

    Bei Welpen hingegen bedeutet die Aufnahme eines "Hundekindes" in die Familie viel Arbeit und Geduld, da er noch viele Dinge lernen muss. Die Pubertät eines Hundes ist nicht zu unterschätzen. Wie bei Menschen auch ist sie eine Zeit, in der viel Verständnis, Toleranz und Konsequenz gefragt ist. Gerade parallel zu kleinen Kindern im Haus sollte diese Entscheidung wohl überlegt sein. Viele Eltern kommen hier an ihre Grenzen. Konflikte zwischen einem pubertierenden Junghund und Kindern können auftreten
  3. **Sozialisierung des Hundes**: Egal, ob es sich um einen Welpen oder einen erwachsenen Hund handelt, die Sozialisierung mit Kindern ist entscheidend. Ein Hund muss lernen, wie er sich in der Gegenwart von Kindern verhalten soll. Es ist wichtig zu überprüfen, ob der Hund bereits Erfahrung im Umgang mit Kindern hat.

  4.  **Der ideale Familienhund**: Ein Hund, der in eine Familie mit Kindern aufgenommen wird, sollte weder ängstlich noch übermäßig aktiv sein. Er sollte in der Lage sein, Lärm und Bewegung zu tolerieren und sich in einer turbulenten Umgebung wohlzufühlen.

  5. **Klare Regeln und Grenzen**: Für ein harmonisches Zusammenleben ist es wichtig, klare Regeln und Grenzen für den Umgang mit dem Hund festzulegen. Dies beinhaltet die Festlegung von Schlaf- und Essenszeiten des Hundes sowie den Zugang zu bestimmten Bereichen des Hauses.

  6. **Richtiger Umgang**: Kinder sollten lernen, wie sie sich in Gegenwart des Hundes richtig verhalten. Dies schließt das Verständnis ein, wann der Hund Ruhe benötigt und wie man mit ihm spielt, ohne ihn zu überfordern.

  7. **Kommunikation**: Die Kommunikation zwischen Kindern und Hunden erfolgt hauptsächlich auf nonverbaler Ebene. Es ist wichtig, dass Eltern und Kinder lernen, die Körpersprache des Hundes zu verstehen, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

  8. **Aufsicht**: Niemals sollten Kinder und Hunde unbeaufsichtigt gelassen werden. Dies gilt sowohl für das Spielen im Haus als auch für Spaziergänge im Freien. Kinder können oft nicht richtig einschätzen, wie sie sich in der Nähe eines Hundes verhalten sollen.

  9. **Respektieren der Bedürfnisse des Hundes**: Kinder sollten verstehen, dass der Hund kein Spielzeug ist, sondern ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen. Das bedeutet, den Hund in Ruhe zu lassen, wenn er sich ausruht oder isst.

  10. **Hundeerziehung**: Die Eltern sollten die Grundlagen der Hundeerziehung verstehen und sicherstellen, dass der Hund die Hierarchie in der Familie versteht. Dies trägt dazu bei, dass der Hund seinen Platz in der Familie kennt und respektiert.

  11. **Besondere Vorsicht bei Futter und Spielzeug**: Kinder sollten Abstand halten, wenn der Hund isst oder mit seinen Spielsachen spielt. Hunde können territorial sein, wenn es um ihr Futter oder Spielzeug geht, und Vorsicht ist hier angebracht.

  12. **Professionelle Hilfe**:

    An Familien mit kleinen Kindern vermitteln wir NUR, wenn von Tag Eins an ein Hundetrainer mit an Bord ist, der die Familie bei Problemen begleitet.

    Wenn Unsicherheiten oder Probleme im Umgang mit dem Hund auftreten, kann die Unterstützung eines Hundetrainers hilfreich sein. In unserer Verantwortung, die Sicherheit der Kinder an erster Stelle zu setzen, setzen wir voraus, dass die Familie von Anfang an zusichert, dass ein Hundetrainer bereitsteht, der sie bei Problemen und im Alltag unterstützt, ähnlich wie eine Hebamme, die gerade on der ersten Zeit die neue Familie zuhause besucht und bei Fragen und Sorgen niedrigschwellig ansprechbar ist. Diese professionelle Begleitung gewährleistet, dass eventuelle Herausforderungen rechtzeitig erkannt und bewältigt werden können und dient als wichtige Anlaufstelle für alle Fragen und Bedenken im Zusammenhang mit dem Hund. Damit schaffen wir eine Umgebung, in der die Sicherheit und das Wohl der Kinder jederzeit gewährleistet sind.

    Diese ausführlichen Richtlinien sollen sicherstellen, dass Kinder und Hunde in einer sicheren und harmonischen Umgebung zusammenleben können, während gleichzeitig das Wohl der Kinder und des Hundes respektiert wird.

Welche Fragen sollte man sich stellen? Was ist wichtig?

Es gibt natürlich viele Dinge, die zu beachten sind. Hier sind ein paar wichtige Punkte. Wenn ihr alle Fragen mit JA! beantworten könnt, steht einer Adoption nichts mehr im Wege.

Einen Hund zu adoptieren, bedeutet Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen!

Ein Hund muss mindestens 3x am Tag sein Geschäft verrichten können, gerne öfter. Wenn ihr keinen Garten habt: Auch bei Wind und Wetter muss der Hund rausgebracht werden. Wenn ihr einen Garten habt: Es reicht nicht, den Hund jeden Tag nur in den Garten zu lassen zum Pipi machen, er braucht auch andere Reize. Mehr dazu weiter unten. Zudem muss der Hund artgerecht gefüttert werden und die Möglichkeit haben, soziale Kontakte zu anderen Hunden zu knüpfen (wenn er das möchte). Seid ihr euch den Grundbedürfnissen des Hundes bewusst und könnt diese erfüllen? JA!

Ein Hund kostet Zeit!

Der Hund möchte Zeit mit Herrchen/Frauchen verbringen und nicht den ganzen Tag allein sein. Auch mit einem 40h-Job kann man einen Hund halten, jedoch muss man gut organisiert sein, evtl einen Hundesitter haben. Ist euch das möglich? JA!

Ein Hund kostet Geld! Die Anschaffungsgebühr ist nur ein kleiner Teil der Kosten, die in einem Hundeleben auf euch zukommen (können). Futter, Ausstattung, Hundeschule, Tierarztkosten. Durch Krankheit oder Unfälle können ungeplante und höhere Tierarztkosten enstehen. Seid ihr bereit und ist es euch möglich, diese zu tragen? JA!

Der Hund wird im besten Fall viele Jahre bei euch leben! Bitte denkt nicht nur an das Jetzt. Denkt auch an nächstes Jahr, in ein paar Jahren. Wie wird euer Leben dann aussehen? Wir wissen, dass es Dinge gibt, die man nicht vorhersehen oder planen kann, aber es ist wichtig, darüber im Vorfeld nachzudenken. Wird es auch in 1,2, 5, 10 Jahren noch Platz und Zeit für den Hund geben? JA!

Es ist nicht immer alles nur leicht! Manchmal ist es schwierig, der Hund ist nicht immer nur „dankbar“, er wird auch seine Macken haben und seinen ganz speziellen Charakter. Seid ihr bereit eine Hundeschule zu besuchen? Eventuell muss sogar mal ein Trainer nach Haus kommen. Ist das okay für euch, zeitlich und finanziell machbar? JA!

Ein Hund braucht Auslauf und Beschäftigung! Ihr müsst nicht unbedingt einen Garten haben. Natürlich ist es toll, aber kein Muss. Es ist wichtig, dass der Hund körperlich und geistig alters- und charaktergerecht ausgelastet wird. Je nach Hund können das gemütliche Waldspaziergänge, Joggen, Hundesport, Tricks, Suchspiele und vieles mehr sein. Seid ihr bereit, den Hund so zu beschäftigen, wie er es braucht? JA!

Wenn ihr alle Fragen mit JA! beantwortet habt, seid ihr vermutlich bereit für die Adoption eines Hundes. Natürlich gibt es auch noch weitere Dinge, die zu beachten sind. Abhängig vom Hund, von euch selbst, von eurem Lebensstil. Wir hoffen, wir konnten euch mit dieser Checkliste eine kleine Hilfestellung leisten. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne bei uns.

Herkunft der Tiere

Woher kommen unsere Hunde und Katzen?

Wir arbeiten mit unserem Partnertierheim HELP LABUS in Galati zusammen, sowie mit externen Tierschützern und Pflegestellen in Rumänien

Wie kommen Hunde und Katzen überhaupt ins Tierheim?

Alle Fellnasen kommen entweder von der Straße, werden von ehemaligen Besitzern wieder abgegeben oder einfach anonym vor die Türe des Tierheims gelegt.

Straßenhunde werden in Rumänien nicht gerne gesehen, werden oft sehr schlecht behandelt und/oder leiden an Krankheiten und haben keine sehr lange Lebenserwartung.

Warum Tiere wieder abgegeben werden hat unterschiedliche Gründe, manchmal werden sie lästig, manchmal eignen sie sich nicht für das wofür sie angeschafft werden, manchesmal werden sie einfach nicht mehr gebraucht und somit wieder entsorgt.

Auch das Leid der Straßenkatzen wird leider oft übersehen, sie vermehren sich unkontrolliert, stecken sich mit Krankheiten an werden ebenso wie die Hunde gejagt, verscheucht oder getötet.

In Help Labus gibt es ein Katzenhaus in dem die geretteten Vierbeiner zur Ruhe kommen können, aufgepäppelt werden und im besten Fall irgendwann die Reise in ein neues Zuhause antreten können.

Immer noch gibt es in Rumänien die sogenannten PUBLIC SHELTER, auch Tötungsstationen genannt: Hierhin werden eingefangene Hunde gebracht, die nach einer bestimmten Frist einen grausamen Tod sterben.

Unsere Tierschützer in Rumänien versuchen deshalb auch immer wieder Hunde aus diesen Tötungsstationen herauszuholen und in HELP LABUS in Sicherheit zu bringen.

Vermittlung

Wofür verlangen wir eine Schutzgebühr?

Die Schutzgebühr ist für uns deshalb so wichtig, weil wir zum einen damit verhindern wollen, dass Hundehändler eine Chance haben – auch im Tierschutz passiert es viel zu oft, dass Vermehrer ihre Chancen wittern und sich aus Privatverkäufen einen hohen Profit erhoffen - und zum anderen, weil wir damit einige Kosten decken können, die im Laufe der Tierheimzeit der Fellnasen entstehen:

zum Beispiel für anfallende Tierarztkosten wie Impfungen, Wurmkuren, Behandlungen bei Verletzungen, Tests auf Mittelmeerkrankheiten (ab 12 Mon.), Kastrationen, Micro-Chips, etc. Auch Futterkosten, Ausstellung des EU-Passes sowie anfallende Transportkosten werden von der Schutzgebühr beglichen.

Leider gelingt es uns nicht alle anfallenden Kosten allein mit der Schutzgebühr zu decken, und wie sind auch weiterhin auch ihre Spenden angewiesen.

 Und natürlich -so traurig der Gedanke auch sein mag – wenn man für etwas Geld ausgeben muss, fällt es vielleicht schwerer sich davon aus nichtigen Gründen wieder zu trennen.

(Leider sprechen wir auch hierbei aus Erfahrung)

Wie läuft die Vermittlung ab?

Nachdem Sie sich für einen Hund/Katze entschieden haben und die sogenannte Selbstauskunft ausgefüllt bei uns wieder eingegangen ist, wird sich ein Vereinsmitglied bei Ihnen melden.

In diesem telefonischen Erstgespräch lernen wir uns ein bisschen kennen, wir sprechen über ihre Lebens- und Wohnsituation und es können die ersten Fragen besprochen werden.

Wir vermitteln auch an Hunde- bzw. Katzenanfänger  ebenso wie an Senioren, Familien mit Kindern und Familien die in der Stadt leben.

Dabei ist es uns besonders wichtig die passende Fellnase mit den passenden Familie zusammenzuführen. Daher bitten wir um Verständnis dass z.Bsp.  Hunde mit besonderen Bedürfnissen nicht für jedermann geeignet sind.

Wir haben einige Fellnasen bei erfahrenen Pflegestellen in Deutschland untergebracht und gerade bei Familien mit Kindern empfiehlt es sich den Hund vorher kennenzulernen und Kind und Hund behutsam zusammenzuführen.

Nach dem – für beide Seiten positiven -  Erstgespräch am Telefon kommt es zu einer persönlichen Vorkontrolle bei der wir uns dann persönlich Kennenlernen und wir die Angaben aus der Selbstauskunft überprüfen. Es besteht dann die ausführliche Möglichkeit noch Fragen zu stellen und/oder Unsicherheiten abzuklären bzw. abschließend Dinge zu klären. Eine Fellnase in die Familie aufzunehmen sollte immer mit Herz und VERSTAND erfolgen und nicht einfach aus einer Laune heraus.

Nach einer positiven Vorkontrolle erfolgen dann die bürokratischen Dinge, wie das überweisen der Schutzgebühr, das Fertigmachen des Vertrages und erst wenn alles geregelt ist wird das neue Familienmitglied reisefertig gemacht und für den Transport vorbereitet und wir vereinbaren mit Ihnen den geplanten Reisetermin sowie den Übergabeort des neuen Familienmitgliedes.

Was uns ganz besonders wichtig ist: Wir sind auch nach der Adoption des Vierbeiners jederzeit für Sie da, wir begleiten Sie weiterhin auf ihrem Weg und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Jede Adoption wird von uns mit all unserer Erfahrung, mit Herz und Verstand abgewickelt, wir versuchen für jeden Menschen den passenden Gefährten und für jeden Hund den passenden Menschen zu suchen und zu finden, aber auch uns sind Grenzen gesetzt: Alles was wir über die Tiere wissen, erfahren wir von unseren Kollegen aus Rumänien, der Stand von Heute kann in drei Wochen ein ganz anderer sein, der Charakter, die Größe, das Gewicht, alles verändert sich. Der Transport nach Deutschland, die große Aufregung, die Veränderungen, all das kann beim Tier seine Spuren hinterlassen und deshalb ist es uns ganz wichtig es noch einmal zu betonen: wir vermitteln, wir arbeiten, wir beraten und erklären immer nach bestem Wissen und Gewissen, aber jedes Tier ist ein Überraschungspaket und niemand von uns kann alles darüber wissen. Das gilt vor allem  auch für Krankheiten, die definitiv nicht vorhersehbar oder erkennbar sind. Wir beraten Sie aber diesbezüglich sehr gerne zum Thema Krankenversicherung – sinnvoll – ja oder nein.

Was bedeutet es für mich, ein Tier aus dem Ausland zu adoptieren?

Die Hund kennen das Leben in einer Familie nicht, kennen kauf Alltagsgeräusche und sind in vielen Situationen überfordert.

Es kann durchaus vorkommen, dass Möbel angeknabbert werden, dass Kleidung zerstört wird, das Gegenstände angefressen bzw. zerkaut werden.

Die wenigsten Tiere kommen stubenrein in die Familie.

Die Tiere kennen kein Alleine bleiben – es bedarf große Geduld, Einfühlungsvermögen und auch schrittweises Training .

Unerwünschtes Verhalten kann mitunter schwierig werden und lange dauern bis es abtrainiert wird.

Auch rassetypische Verhaltensmuster wie jagen, hüten, beschützen, bewachen oder ähnliches zeigen sich erst sehr oft nach der Eingewöhnungsphase der Fellnase und können zu  unerwünschten Konflikten innerhalb der Familie sorgen. Ein erfahrener Hundetrainer  wird in solchen Fällen helfen können und sollte immer zu Rate gezogen werden.  

EIN HUND AUS DEM AUSLANDSTIERSCHUTZ KOMMT IMMER ALS ÜBERRASCHUNGSPAKET ZU IHNEN UND EGAL WIE GUT SIE SICH VORBEREITEN ODER WIE SEHR WIR UNS BEMÜHEN ALLES ZU BEDENKEN; ES HANDELT SICH IMMER UM EINE WUNDERTÜTE, GEFÜLLT MIT ÜBERRASCHUNGEN. ABER MIT SEHR VIEL GEDULD, LIEBE UND AUCH TRAINING WERDEN SIE EINEN TREUEN BEGLEITER UND FREUND AUF LEBENSZEIT BEKOMMEN.

Woran erkenne ich einen seriösen Tierschutzverein?

9 Dinge, die einen guten Verein ausmachen Schwarze Schafe gibt es überall – leider auch im Tierschutz. Mittlerweile gibt es über 1000 Tierschutzvereine und private Organisationen in Deutschland. Einen guten Verein von einem schlechten zu unterscheiden ist bei der Menge gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Thematik Tierschutz neu für Dich ist und die Überlegung über die Adoption eines Tierschutzhundes ganz frisch. Wie unterscheidest Du die Spreu vom Weizen? Ich habe die wichtigsten Punkte, die einen guten und vor allem seriösen Tierschutz-Verein ausmachen gemeinsam mit TiNo e.V. zusammengetragen:

Eingetragener und gemeinnütziger Verein
Das Wichtigste zuerst: Bei dem Tierschutzverein handelt es sich um einen eingetragenen Verein. Das erkennst du ganz easy am „e.V.“ (steht für eingetragener Verein) am Ende des Vereinsnamens. Ob ein Verein gemeinnützig ist, erkennst Du daran, ob der Verein wirtschaftliche oder eben gemeinnützige Zwecke verfolgt. Nur von gemeinnützigen Vereinen kannst Du beispielsweise eine Spendenquittung bekommen, um deine Spende von der Steuer abzusetzen.

Gute Aufklärung
Ein seriöser Verein ist nicht nur an der Vermittlung von Hunden interessiert, sondern setzt sich in verschiedensten Bereichen für den Tierschutz ein. Auslands-Tierschutz beginnt vor Ort! Mit der Vermittlung von Hunden ist es nicht getan, denn damit ist das Leid der Tiere auf den Straßen nicht gelindert. Aufklärung über seriösen Tierschutz, Mittelmeerkrankheiten sowie Kastrationsprogramme stehen bei einem seriösen Verein auf der Tagesordnung.

Transparenz
Wo kommen die Hunde des Vereins her? Wie sieht das Leben dieser Hunde vor Ort aus? Was passiert mit den gesammelten Spendengeldern? Wofür ist die Schutzgebühr und was deckt diese ab? Das sind Fragen, die ein seriöser Tierschutzverein binnen Sekunden beantworten kann. Bei TiNo e.V. gibt es beispielsweise über die Social-Media-Kanäle Instagram und Facebook regelmäßig Einblicke hinter die Kulissen: das Leben von Teresa mit über 350 Hunden in ihrem privaten Tierheim ist sehr transparent gehalten. Wenn es Spendenaufrufe gibt, so ist gleich klar, wofür die erbitteten Spenden genutzt werden. Beispielsweise wenn Notfelle bei Teresa eintreffen und sie den Werdegang der kranken Hunde über Fotos und Videos für die Spencer und Follower im Netz festhält. Wenn Du den Shelter vor Ort nie zu Gesicht bekommst, solltest Du definitiv stutzig werden – Wer weiß, ob sich dahinter eine sogenannte Puppy Mill (eine Welpenproduktionsstelle) verbirgt.

Nicht nur Welpen, alle Altersklassen
Ein seriöser Tierschutzverein vermittelt nicht ausschließlich Welpen und Junghunde. Ein guter Verein zeichnet sich dadurch aus, dass Hunde aller Altersklassen vertreten sind und auch vermittelt werden. Der Profit liegt ganz klar bei der Vermittlung von Welpen, die sind immerhin ziemlich gefragt und machen kaum Arbeit bei der Vermittlung. Ein Zuhause verdienen aber alle Hunde! Auch Senioren, schwer vermittelbare und kranke Hunde. Bei einem seriösen Tierschutzverein ist in der Regel eine gute Mischung aus allen Altersklassen vertreten.

Ansprechpartner vor und nach der Vermittlung
Bei einem seriösen Tierschutzverein kannst Du dich jederzeit melden, sobald Fragen aufkommen. Diese Fragen werden Dir bereitwillig beantwortet. Denn zu einer seriösen Tierschutzarbeit gehört auch eine intensive Beratung! Ein guter Verein hat einen festen Ansprechpartner für seine zu vermittelnden Schützlinge, an die Du dich jederzeit wenden kannst. Fast noch wichtiger als einen Ansprechpartner vor der Vermittlung zu haben, ist der Ansprechpartner nach der Vermittlung! Denn ist der Hund endlich da, kommen nicht selten neue Fragen auf. Auch diese beantwortet Dir ein seriöser Tierschutzverein bereitwillig. Die Hunde von Teresas Farm kommen mit dem Transporter nach Deutschland. Dieser Transporter ist klimatisiert und es kann vorkommen, dass die Hunde von der Klimaanlage ein leicht tränendes Auge oder leichten Husten bekommen, weil sie die Klimaanlage logischerweise nie kennengelernt haben. Das hält TiNo e.V. sehr transparent und klärt Adoptanten über die Problematik auf. Kommt dies bei einer der vermittelnden Hunde vor, so werden die Adoptanten beraten und der entsprechende Vermittler steht ihnen so lange zur Seite, bis der Schützling wieder zu 100% fit ist. DAS ist Tierschutz, wie er im Bilderbuch steht! ☺

Zutreffende Beschreibungen
Gerade im Auslandstierschutz musst Du dich als Interessent auf das Inserat des Hundes verlassen können. Wie alt ist der Hund, ist er gesund oder braucht er regelmäßig Medikamente? Passt der Hund zu meinen Lebensumständen und wie ist sein Charakter? Eine möglichst zutreffende Beschreibung ist wichtig, damit es im Nachhinein keine bösen Überraschungen gibt. Wenn der Hund aufgrund fehlender oder falscher Informationen wieder abgegeben wird, ist damit keinem geholfen! Eine zutreffende Beschreibung geht übrigens mit dem Punkt „Ansprechpartner vor der Vermittlung“ Hand in Hand: der zuständige Vermittler kann Dich schließlich am besten beraten und Dir abgestimmt auf deine Bedürfnisse und Lebensumstände einen passenden Hund vorschlagen.

Ausreise ausschließlich mit TRACES-Papieren
Dein zukünftiger Hund sollte ausschließlich mit TRACES-Papieren ausreisen. Nicht nur sollte, sogar muss. TRACES (Trade Control and Expert System) ist ein europäisches, tierärztliches Informationssystem. Hier sind die Veterinärämter aus dem In- sowie Ausland datentechnisch miteinander verknüpft. Jeder Hund wird vor der Ausreise vom zuständigen Amtsveterinär kurz vor der Ausreise untersucht, die EU-Ausweise sowie Impfungen werden kontrolliert sowie der Chip ausgelesen und anschließend mit dem Pass verglichen. Der Amtsveterinär füllt dann die erforderliche TRACES-Bescheinigung mit den Daten des Hundes und allen nötigen Informationen aus. Die TRACES-Papiere sind also die Begleitpapiere des Hundes für den Grenzverkehr. In den TRACES-Papieren ist die Herkunft des Hundes notiert und auch über welche Organisation der Hund transportiert und vermittelt wurde. Außerdem ist in den TRACES-Papieren verankert, wohin der Hund gebracht wird (zu den Adoptanten), sprich die Personalien sowie Anschrift der Adoptanten sind in den TRACES-Papieren verankert.
Die TRACES-Papiere sind deshalb so wichtig, weil sie die Einfuhr kranker und illegaler Hunde über sogenannte Puppy Mills und Hundehändlern- bzw. Vermehrern (oder wie auch immer man diese Menschen nennen vermag) verhindern. Ich kann an der Stelle nur von einer Adoption eines Hundes ohne TRACES-Papiere abraten!

Mittelmeerkrankheits-Test
Die TRACES-Papiere sorgen bereits dafür, dass von seriösen Tierschutzvereinen ausschließlich gesunde Hunde ausreisen und nach Deutschland einreisen dürfen. Seriöse Vereine bieten trotzdem und unabhängig davon einen Mittelmeerkrankheits-Test an jedem adoptierten Hund vor Ausreise, gegen Kostenübernahme an. Sie klären überdies sorgfältig über Risiken, Inkubationszeiten, Infektionsrisiken, Behandlungsformen, aber vor Allem auch über die Wichtigkeit einer Krankenversicherung auf. Sie sind im Rahmen der Beratung absolut ehrlich und erklären dir die Notwendigkeit, einen Test aus Mittelmeerkrankheiten, ca. 6 Monate nach Ankunft des Hundes zu machen. Eine Ausnahme sind Welpen und Junghunde. Sie tragen die Antikörper der Mutter in sich, ein Test ist also erst mit ca. 12 Monaten Aussagekräftig! (Und wieder merken wir, wie wichtig der Der Punkt „Ansprechpartner vor der Vermittlung“ ist!) Denn die Früherkennung ist bei Mittelmeerkrankheiten das A und O: mit dem richtigen Medikament kann der Hund in vielen Fällen geheilt werden, bzw. ein normales und unbeschwertes Leben führen. Eine Nicht-Behandlung hingegen führt zu schweren Organschäden beim Hund. Ein guter Tierschutzverein hat immer ein offenes Ohr für Interessenten mit der Angst und Sorge gegenüber Mittelmeerkrankheiten.

Vorkontrolle
Ein meist unterschätzter Punkt: Die Vorkontrolle vor der Adoption eines Hundes. Bei einem guten Tierschutzverein ist die Vorkontrolle gängige Praxis. Mit dieser wird gewährleistet, dass der Hund in keinen verwahrlosten Haushalt oder gar einem sogenannten Animal-Hording-Haushalt kommt. Für einige Menschen mag die Vorkontrolle vorerst befremdlich und vielleicht auch beleidigend wirken, aber Tierschutzvereine handeln damit nicht nur im Sinne des Tieres: nicht jeder, der ein Haustier bei sich aufnehmen möchte, hat den nötigen Platz und die nötigen Gegebenheiten dafür. Nicht wenige Tiere aus dem Tierschutz sind scheu und ängstlich. Mit der Vorkontrolle der Örtlichkeiten bzw. Wohnungssituation werden mögliche Komplikationen vermieden, in dem diese mit den Ansprüchen des Hundes abgeglichen werden. Ein reizempfindlicher und sehr ängstlicher Hund sollte nicht mitten in die Innenstadt von Berlin ziehen, genauso wie eine Deutsche Dogge nicht in eine 40qm kleine 1-Raum-Wohnung im Dachgeschoss ziehen sollte. Wenn Du einen Tierschutzverein unterstützen möchtest, schau Dir diesen im Vorfeld genau an und rufe Dir die 9 Stichpunkte in Erinnerung! Eine gute Portion Bauchgefühl gehört sicher auch dazu. Im Zweifel stelle dem Verein Fragen: Eine gesundes Interesse ist immer angebracht und seriöse Tierschutzvereine haben stets ein offenes Ohr für Fragen rund um den Tierschutz. Schließlich sind auch die seriösen Vereine daran interessiert, illegalen Welpen-Händlern und Betrügern das Handwerk zu legen.

Special Needs Hunde

Ein Hund mit Handicap - Was muss ich beachten?

Wir möchten unseren aufrichtigen Dank an Anabelle P. Gossweiler-Furter vom Verein für behinderte Hunde aussprechen. Du hast uns großzügigerweise erlaubt, Inhalte und Informationen von deiner Homepage zu übernehmen. Wir schätzen es sehr, fundierte Informationen weitergeben zu können, sind uns jedoch bewusst, dass unsere Erfahrungen bei Weitem nicht so umfassend sind wie die der breit aufgestellten Vereine, die über viele Jahre hinweg wertvolle Erfahrungen gesammelt haben.(www.happy-handicap-shop.ch)

Annabelles Rudel:

Wenn du darüber nachdenkst, einen Handicap-Hund als Familienmitglied aufzunehmen, stehen wir dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Es ist uns ein besonderes Anliegen, vollständig und ehrlich über alle Herausforderungen und Kosten zu informieren, die damit verbunden sind.

Ein Handicap-Hund erfordert im Alltag einen erhöhten Betreuungsaufwand. Dies beinhaltet Zeitinvestitionen wie das Wechseln von Windeln, die Durchführung von Physiotherapie und möglicherweise häufigere Tierarztbesuche. Diese zusätzlichen Aufgaben können finanzielle Kosten mit sich bringen, auf die du vorbereitet sein solltest.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Handicap-Hunde aus dem Tierheim Help Labus oft keine fundierten und gesicherten Diagnosen mitbringen. Vor Ort gibt es weder spezialisierte Fachärzte noch die finanziellen Mittel, um umfassende Untersuchungen durchführen zu können. Da wir viele dieser Hunde persönlich kennengelernt haben, können wir dir von unseren Erfahrungen berichten und dir unsere Eindrücke schildern.

Wir möchten hervorheben, dass die Beziehung zu einem behinderten Hund etwas ganz Besonderes ist. Trotz des höheren Betreuungsaufwands entwickelt sich oft eine sehr enge Bindung. Ihr verbringt intensive Zeit miteinander und wachst als Team enger zusammen. Diese Erfahrung führt häufig dazu, dass Menschen immer wieder Handicap-Hunde aufnehmen, da es zu einer Herzensangelegenheit wird.

Abschließend möchten wir dich ermutigen, den Verein für behinderte Hunde zu kontaktieren, solltest du unabhängige Beratung oder weiterführende Informationen benötigen. Dieser Verein wurde nicht gegründet, um Hunde zu vermitteln, sondern um das Zusammenleben von behinderten Hunden und Menschen als Team zu verbessern und umfassend aufzuklären und zu informieren.

 Fragen rund um den behinderten Hund | Verein für behinderte Hunde (behinderte-hunde.ch)

Hier sind die Links zu weiten Vereinen die sich mit Handicap Hunden beschäftigen:

  1. Handicap-Hunde und Freunde e. V.

   Link: http://www.handicap-hunde.com/

 

  1. Ein Herz für Handicap Tiere e. V.

   Link: https://www.ein-herz-fuer-handicap-tiere.de/

 

  1. Behinderte Hunde - blinder Hund, tauber Hund, gelähmter Hund

   Link: https://www.behinderter-hund.at/"

Hilfsmittel - welche gibt es?

Der Hunderollwagen "Rolli"

 
Der Hunderollwagen deckt ein vielseitiges Einsatzgebiet ab und dient somit klar als Orthopädisches Hilfsmittel im weitestem Sinne. Er kommt zum Einsatz bei: Komplett Ausfällen, Rekonvaleszenten, Alters/Geburtsgebrechen
(Arthrose, Gicht, Altersschwäche, DM, Amputation, Bandscheibenvorfall, gebrochener Rücken, zerstörte/gequetschte Nerven im Rücken um mal einige zu nennen)
Der Hunderollwagen, umgangssprachlich auch einfach „Rolli“ genannt kann als Rollstuhl bei Komplettausfall oder als Rollator zur Unterstützung eingesetzt werden.
Die jeweilige Einstellung variiert nach seinem Einsatz und ist zwingend genaustens dem Hund und seinen Möglichkeiten anzupassen.
Entgegen der geläufigen Meinung den Rolli so spät wie möglich zum Einsatz zu bringen, sehen wir dies anders. Mit dem korrekten Einsatz des Rollis kann man durchaus Folgeschäden vermeiden und frühzeitig eine Eingewöhnung des Hundes an das neue Hilfsmittel erzielen. Der Rolli MUSS zwingend korrekt angepasst und eingestellt sein, zur bestmöglichen Einstellung empfehlen wir die Zusammenarbeit mit dem Tierarzt/Therapeuten um auch die Sicht der Fachstellen beizuziehen.
 

Es gibt den Hunderollwagen für Ausfälle/Unterstützung hinten, vorne oder in Extremfällen auch einen 4-Rad Hunderollwagen "Quad"

Die Orthese

 
Orthesen stabilisieren, entlasten oder korrigieren die Gliedmaßen und/oder den Rumpf.

Eine Orthese kommt dann zum Einsatz, wenn der Hund Lähmungen zeigt, bei Rupturen, Missbildungen, Arthrosen oder bei Verletzungen. Auch kann eine Orthese nach einer Operation eingesetzt werden. Orthesen können sowohl die Vorder- als auch die Hinterbeine versorgen. Im Bereich der Vorderbeine gibt es Orthesen für den Ellbogen (Arthrosen, Liegeschwielen), das Carpalgelenk (Durchtrittigkeit, Bänderriss) und die Vorderpfote (Radialslähmung). Für die Hinterläufe finden Orthesen Verwendung im Bereich des Sprunggelenkes, des Knies oder des gesamten Beins. AM häufigsten kommt die Durchtrittigkeit im Carpalgelenk vor. Aber auch Hunde, die aus verschiedenen Gründen nicht operiert werden können, werden beim Orthopädietechniker vorstellig. Es kommt außerdem vor, dass Hunde eingesetzte Platten nicht vertragen, diese brechen oder vereinfacht gesagt das Resultat einer Operation nicht so ist wie gewünscht.

Die Prothese

Eine Prothese ist ein durch den Orthopädietechniker individuell hergestelltes medizinisches Hilfsmittel und ersetzt ein fehlendes Körperteil. Mit einer Prothese kann man den Körper des Hundes entlasten und stabilisieren. Wann kann eine Prothese eingesetzt werden? Hunde können beispielsweise durch Krebs, Verletzungen oder Fremdeinwirkung einen Lauf verlieren. Um eine Prothese ansetzen zu können, ist allerdings eine „richtige“ Amputation notwendig. Der übriggebliebene Stumpf muss lang genug sein um eine Prothese anpassen zu können. Wann ist eine Prothese möglich? Nachdem die Verletzung mit dem Tierarzt abgeklärt ist, kann gemeinsam mit dem Orthopädietechniker besprochen werden, ob eine Prothese relevant ist und wie lang der Stumpf sein sollte. Abhängig von der Größe des Hundes ist bei den Vorderläufen ein Stumpf, der im Karpalgelenk endet, ideal. Vom Ellbogen abwärts sollten jedoch mindestens fünf Zentimeter vorhanden sein. Bei den Hinterläufen kann eine Prothese idealerweise ab dem Sprunggelenk eingesetzt werden.

Die Bandagen

Bandagen können als Prophylaxe, bei der Rehabilitation oder für Sport und Freizeit unterstützend verwendet werden.

Der Bewegungsapparat des Hundes ist vergleichbar mit dem des Menschen (abgesehen von der Größe, der Anordnung und Lage anatomischer Strukturen). Deshalb basiert diese Therapieform bei Verletzungen in diesem Bereich auf den gleichen Erkenntnissen und Ansätzen.

Eine Bandage kommt dann zum Einsatz, wenn eine schmerzende Pfote (beispielsweise nach Verletzungen oder Bänderzerrungen) durch die gesunde Pfote ausgeglichen wird. In der Folge wird der gesunde Lauf überbelastet. Bandagen helfen, diese Überbelastung auszugleichen.

Außerdem werden Bandagen bei der Stützung des Laufes verwendet. Beispielsweise bei Wachstumsstörungen der Knochen oder Fugen (Radius Curvus).

Geschirre und Hebehilfen

Brustgeschirre, Hebegeschirre und Hebegurte entlasten nicht nur die Wirbelsäule und Bandscheiben, sie sind auch bestens geeignet für Hunde mit Handicap und unterstützen ältere oder kranke Hunde.
Es gibt bequeme Führgeschirre für den Alltag, Zuggeschirre für den Sport, Hebegeschirre die den Hund bei der Hinterhand unterstützen und Hebegurte zur Unterstützung bei Stufen oder kurzen Strecken.
Mit einem Hebegeschirr unterstützt man den Hund optimal beim Treppensteigen oder schwächeren Momenten.
Ein Hebegurt besteht aus einem breiten Gurt mit Griffen am Ende. Ideal für kurze Strecken oder Stufen.
 

Wichtig ist, dass Geschirre und Hebehilfen gut sitzen, sich der Anatomie anpassen und leicht an- und auszuziehen sind. Dazu muss der Hund gut abgemessen werden und ist am besten bei der Anprobe dabei

Biko-Hundeexpander

Der biko® Hundeexpander bietet eine Gehhilfe für ältere und schwächere Hunde, dient als Therapiegerät bei Bewegungsstörungen und ermöglicht ein leichtes Training der vernachlässigten Muskulatur. Entworfen und verfeinert durch tierärztliche Spezialisten und Physiotherapeuten ist der Biko Expander ein einfach zu bedienendes, effektives Gerät, damit diese Hunde die Kontrolle über ihre Hinterbeine wiedererlangen

Wie wird der biko® Hundeexpander verwendet?

Der biko® Hundeexpander kann an jedem Brustgeschirr verwendet werden und wird beim Spaziergang angelegt. Er hilft bei jedem Schritt und trainiert so ständig das Bewegungsmuster. Dadurch verbessern sich die Koordination und der Aufbau der Muskulatur
Symptome

Schwankt Ihr Hund mit den Hinterbeinen? Knickt er beim Umdrehen ein? Schleift Ihr Hund mit den Zehen bzw. Krallen? Seine Reflexe lassen nach? Hatte Ihr Hund, hatte eine orthopädische Operation und hinkt immer noch? Ihr Hund zeigt altersbedingte Bewegungsunlust?

All das können Hinweise darauf sein das sich der Einsatzes eines biko® Hundeexpander lohnen könnte.

Tapes

Hunde profitieren in gleicher Weise wie der Mensch von der Wirkung der Tapes. Auf relativ kurzem und glattem Fell haftet das Tape wie auf Haut. Es hebt die Haare sanft an und damit auch die darunter liegende Haut. Die Wirkung des Tapes geht dabei in erster Linie über die Haut, die Muskulatur sowie die neuronalen und energetischen Systeme. Es sollen vor allem die körpereigene Heilungsprozesse unterstützen werden.

Rucksack

Ähnlich wie bei, Croozer/Jogger ist man mit einem Rucksack flexiblere. Mit dem Rucksack sind auch Wanderungen auf Strecken die mit dem Croozer/Jogger nicht zu bewältigen sind machbar. Grenzen setzen einem da aber die Grösse und das Gewicht des Hundes. Die gängigsten Rucksäcke sind nur für kleinere Hunde bis ca. 10 Kg

Hundeanhänger Croozer/Jogger/Buggy

Gerade für den älteren oder schwachen Hund, hat sich ein Hunde-Croozer/Jogger absolut bewährt. Man ist mobil und der Hund kann dabei sein und bei bedarf einfach in sein "Taxi" hüpfen. Es gibt diese Anhänger von diversen Herstellern und in allen Preisklassen.

Der Optivizor Augenschutz

 

Der OPTIVIZOR Augenschutz ist geeignet für Hunde, die eine Augen- oder Gesichtsoperation hatten, blind sind, für riskante Sicherheitseinsätze benötigten werden, z.B. Polizeihunde oder Wachhunde oder in einem engen oder staubigen Umfeld zum Einsatz kommen, z. B. Such- und Spürhunde. Auch als Schutz bei Cabrio- oder Motorradfahrten und als Hunde-Sonnenbrille geeignet.

Dank dem Abstandhalter und dem Freiraum für die Hundeohren gewährleistet einen festen Sitz, der dem Tier grösstmögliche Bewegungsfreiheit beim Fressen, Schlafen und Spielen lässt.

RexSpecs Sonnen/Augenschutzbrille

 

Die Hundebrille von Rex Specs hat ein komplett neues Design für Hundebrillen. Die große durchgehende Scheibe, der leichte und belüftete Rahmen sowie die flexibel einstellbaren Halteriemen erhöhen den Tragekomfort und erlauben eine große Rundumsicht. Dein Hund akzeptiert die Brille schneller und wird in seinen Bewegungen nicht eingeschränkt. Sitzt perfekt und schützt Hundeaugen vor UV-Strahlung, Wind, Staub, Sand und Fremdkörpern,
ideal nach Operationen, für Urlaube am Meer mit Sonnenempfindlichen Augen.

Überlegung vor der Adoption eines Special Needs Hund

Überlegungen vor der Aufnahme eines gelähmten oder gehbehinderten Hundes Diese Überlegungen sollen Interessenten aufzeigen, was es bedeuten kann einen gelähmten oder gehbehinderten Hund aufzunehmen. Gleichzeitig sollen sie auch Tierschutzvereinen dazu dienen, bei Interessenten detailliert abzuklären, ob der Hund an der möglichen Pflege- oder Endstelle am optimalen Platz ist. Wir sprechen nachfolgend vom gelähmten Hund. Viele Fragen stellen sich auch beim gehbehinderten Hund. Diese Überlegungen entstanden in Zusammenarbeit mit mehreren Halterinnen von gelähmten sowie gehbehinderten Hunden. Jeder erlebt das Zusammenleben anders und nicht jede Begebenheit trifft auf jeden Hund zu. Wir haben auch persönliche Angaben eingefügt. Sie dienen als Einblick über die Erfahrungen, die gemacht wurden. Gerne ergänzen wir dieses Papier auch mit Ihren Eindrücken.

Grundsätzlich gilt für jeden neuen Hund, den Sie aufnehmen: Klären Sie genau ab, ob das neue Familienmitglied im Wesen dem entspricht, was Sie sich vorstellen und so auch in Ihre Familie passt. Kennen Sie den zuständigen Verein oder auch die Privatperson? Wird vom Vermittler seriös gearbeitet oder wird vor allem die Tränendrüsentaktik angewendet? Hunde- oder Katzenkauf ist keine Schnäppchenjagd sondern sollte gut überlegt sein. Bedenken Sie dabei immer, dass Sie ein Familienmitglied aufnehmen, welches Sie über Jahre begleiten soll und sich bei Ihnen auch wohlfühlen möchte.

Der gelähmte Hund
Weshalb möchten Sie einen gelähmten Hund aufnehmen? Weshalb soll es genau dieses Handicap sein? Sind alle involvierten Personen damit einverstanden? Diskutieren Sie dies und seien sie sich einig. Nicht jeder Mensch und das ist in keinster Weise wertend, kann bspw. mit einem Hund umgehen, der ins Haus kotet und pinkelt. Nicht jeder Mensch kann positive Gefühle für ein gelähmtes Familienmitglied aufbringen. Dies ist jedoch wichtig, da ihr neuer Mitbewohner ein Familienmitglied sein soll und auch geliebt werden will.

Es ist ein Hund wie jeder andere auch. Er hat dieselben Bedürfnisse, möchte spazieren, schnüffeln, spielen, etc. aber er hat ein Handicap. Wir gehen zuerst auf ein paar Punkte ein, die wir als sehr relevant ansehen und auch die meisten Schwierigkeiten bereiten.

Überlegungen, die sich stellen

Inkontinenz
Gelähmte Hunde sind oft inkontinent. Sie können die Urinabgabe nicht steuern (Schliessmuskel ausser Kontrolle). Die Inkontinenz ist eines der gefährlichsten gesundheitlichen Probleme von gelähmten Hunden. Wird die Blase nicht regelmässig geleert, kann dies zu einer Überlaufblase (sie leert sich von selber – überläuft) und dadurch zu einem Rückstau in die Nieren führen. Ein Rückstau kann zu schwerwiegenden Infektionen und somit zum Tode führen. Die Blase muss regelmässig geleert werden! Auch der Kot kann teilweise nicht kontrolliert abgesetzt werden. Im schwerwiegendsten Falle muss der Darm ausmassiert werden. Die Gerüche, die entstehen müssen Sie aushalten. Trauen Sie sich dies zu?

Inkontinenz und unkontrollierter Stuhlgang bedeuten auch: Teppiche in der Wohnung sind eher ungünstig. Der Hund kann selbstverständlich auch gewindelt werden. Eine Entscheidung, die jeder selber treffen muss. Windeln bedeuten ein erhöhter Pflegeaufwand in Bezug auf Wundsein, oft waschen, desinfizieren. Nicht windeln bedeutet, viel putzen, Böden desinfizieren und auch den Hund säubern. Kriechende Kleinkinder im Hause? Auch eine Überlegung wenn es um die Hygiene geht. Eine Halterin schreibt sogar, dass ihr Hund immer mit dabei ist und das Auto als zweites Zimmer akzeptiert hat und auch jeder weiss, die Fellnase ist mit. Dies weil sie regelmässig die Blase entleeren muss.

Blasenentzündung
Dies ist vor allem bei Weibchen ein weitverbreitetes Übel. Kalte Böden führen oft dazu. Der Schutz durch eine Windel oder ein Höschen oder warme Decken auf den Böden und in der Kälte im Freien eventuell ein Rutschsack, etc. können helfen dies zu verhindern. Jeder Hund ist anders. Einige haben nie eine Blasenentzündung andere leiden chronisch darunter.

Pfoten-/Beinschutz
Der Hund kriecht. Der Rollwagen ist wichtig und notwendig aber die meisten Stunden am Tage kriecht der Hund. Dabei zieht er seine Hinterbeine hinter sich her. Je nach Stellung und wie er sie noch bewegt oder nicht, ist es zwingend notwendig die Pfoten evtl. sogar die Beine einzubinden. Lassen Sie einen Hund NIE ohne Pfotenschutz auf harten Böden herumkriechen! Die Wunden die entstehen können zu sehr tiefen bis auf den Knochen dringenden Verletzungen führen, die wegen der Lähmung nur sehr schlecht wieder heilen.

Rollwagen - Spazieren
Der Rollwagen ist zwingend notwendig damit der Hund unter seinesgleichen mit zum Spazieren kann. Zudem ist es eine notwendige Entlastung für den Rücken und den gesamten Bewegungsapparat. Er kann mit ein wenig Übung und je nach Hundeart sehr lange Spaziergänge unternehmen. Die meisten Hunde kommen nach wenigen Tagen sehr gut mit einem Rollwagen klar. Wichtig: der Rollwagen muss auf den Hund angepasst sein! Ist er das nicht, leidet der gesamte Bewegungsapparat darunter. Bedenken Sie aber auch, dass der Hund nicht den gesamten Tag im Rollwagen verbringen darf. Er kann sich mit dem Rollwagen nicht hinlegen und ausruhen. Besuchen Sie bspw. ein Restaurant, spannen Sie den Hund aus dem Rollwagen aus, damit er sich ausruhen kann.

Ein Hund im Rollwagen bedeutet für Sie, dass Treppen schwierig sind, sehr steile Strassen können schwierig werden. Sie müssen sich den Möglichkeiten des Hundes anpassen. Eine steile Bergregion ist sicher weniger geeignet für einen Rollihund als das Flachland. Haben Sie genügend Platz im Auto für den Rollwagen? Es gibt Modelle die mehr oder weniger Platz benötigen.

Haus, Wohnung, Umschwung
Das ideale Zuhause ist ohne Treppen. Der Hund ist ein Familienmitglied und sollte sich dort aufhalten dürfen wo auch Sie sind. Eine Wiese vor dem Haus? Sehr schön für den Hund. Vieles ist auch abhängig davon, wie schwer der Hund ist. Einen Hund mit 5 kg tragen Sie problemlos die Treppen rauf und runter, bei 15 kg sieht dies schon anders aus. Bedenken Sie dies bitte. Ihr Rücken muss damit klarkommen und auch dem Hund soll wohl dabei sein, wenn er getragen und nicht geschleppt wird.

Tages- und Ferienplätze
Für einen gelähmten Hund einen Tages- oder Ferienplatz zu finden ist sicher möglich (wir führen eine Liste mit Möglichkeiten) aber kann je nachdem wo Sie zu Hause sind auch schwierig sein.

Tägliche Begegnungen
Einen gemütlichen Spaziergang an einem sonnigen Wochenende kann man praktisch vergessen, ausser man lebt völlig abseits wo es keine Menschen gibt. Aber in normalen Wohngegenden wird man an einem gewöhnlichen Sonntag-Nachmittag mehrmals auf seinen Hund angesprochen und muss immer und immer wieder die Geschichte erzählen.

Meistens sind die Reaktionen positiv. Aber auch mit den negativen Bemerkungen muss man leben können resp. umgehen können. Das ist sicher je nach persönlichem Charakter einfacher oder schwerer.

Aussage einer Rolli-Hund-Besitzerin: Ich spüre sehr stark den Unterschied, wenn ich nur mit meinem "gesunden" Hund laufen gehe. Da geht man in der Masse unter und  keiner dreht sich nach dir um. Aber kaum ist die Rolli-Hündin dabei, ist man überall der Mittelpunkt.

Physiotherapie/Osteopathie
Bedenken Sie dass der Hund immer auf seinen Vorderpfoten unterwegs ist und seinen Oberkörper enorm belastet. Eine regelmässige Physio- oder auch mal zur Osteopathie ist sinnvoll. Viele Physiotherapeuten zeigen auch, was man selber dem Hund Gutes tun kann.

Zeitaufwand
 Wie Sie den letzten Abschnitten entnehmen konnten, ist der zeitliche Aufwand für einen gelähmten Hund sicher grösser als für einen gesunden Hund (Einbinden der Pfoten, Pflegeaufwand durch Inkontinenz und Kotabsatz, Putzen, Einspannen in den Rollwagen, Physiotherapie, etc.). Dies kommt zum Spazieren, Spielen, Hundeschule, etc. dazu.

Tierärzte
Seien Sie sich bewusst, dass Ihr über alles geschätzter Tierarzt eventuell kein Verständnis dafür hat, dass Sie einen gelähmten Hund aufgenommen haben. Nach wie vor gibt es viele Tierärzte, für die ein gelähmter Hund eingeschläfert gehört. Eventuell müssen Sie sich einen neuen Tierarzt suchen, bei dem das Verständnis vorhanden ist.

Kosten
Es ist nicht möglich, Aussagen über die Höhe der anfallenden Kosten zu machen. Dies hängt sehr stark davon ab, wie der Gesundheitszustand des Hundes ist.

Überlegungen, die sich stellen wenn Sie bei einem Verein anfragen
Grundsätzliche Fragen: Wie ist das Wesen des Hundes (Sozialverhalten), Hunde- und Katzenverträglichkeit, Erfahrungen mit Kindern (nicht Säuglinge!), irgendwelche speziellen Eigenschaften, usw.

Verletzungen
Weshalb ist der Hund behindert? Hier ein sehr wichtiger Hinweis. Heisst es, dass der Hund wieder laufen wird, verlassen Sie sich nicht darauf. Untersuchungen im Ausland sind oft nicht professionell, man will den Hund einfach abschieben oder weiss es einfach nicht besser. Stellen Sie sich daher unbedingt die Frage, ob der Hund auch bei Ihnen bleiben kann, wenn er nicht mehr läuft und gelähmt bleibt. Bedenken Sie auch, dass ein Handicap-Hund schwer zu vermitteln ist. Sind aussagekräftige Röntgenbilder oder andere Untersuchungen gemacht worden? Erhalten Sie dazu die Unterlagen und können gegebenenfalls selber bei Ihrem TA sich erklären lassen, was das heisst. Wenn Untersuchungen noch gemacht werden müssen, bezahlt diese der Verein oder müssen Sie die Kosten selber tragen? Hat der Hund eine Verletzung, wegen der er oft in die Physiotherapie muss? Auch hier stellt sich die Frage der Kostenübernahme. Gerade zu Beginn können für eine gute und saubere Abklärung oder für notwendige Therapien hohe Kosten auf Sie zukommen. Können Sie diese selber tragen oder trägt sie der Verein?

Rollwagen
Wird ein optimaler Rollwagen mitgeliefert oder müssen Sie diesen selber organisieren? Die Kosten für einen Rollwagen je nach Grösse und Modell belaufen sich zwischen CHF 350 und CHF 1000. Oft sehen Sie Bilder auf diesen steht ein Hund in einem Rollwagen, der aber nur zu Photozwecken benutzt wurde und für den Hund alles andere als optimal ist.

Weitere Hilfsmittel
Sind weitere Hilfsmittel notwendig und wer trägt die Kosten

Nahestehend finden Sie eine Checkliste mit den Punkten zusammengefasst

- Infos zum Hund allgemein (Wesen, Verträglichkeiten, spezielle Eigenschaften, etc.)
- Verletzungen (Was ist passiert? Sind Unterlagen wie Röntgenbilder, MRT, CT, etc.                    vorhanden?)
- Welche Abklärungen müssen noch gemacht werden und wer trägt die Kosten?
- Sind andere Krankheiten vorhanden (Herzwürmer, Leishmaniose, etc.)?
- Inkontinenz und Kotabgabe (Wie ist der Stand?)
- Weiterer Pflegeaufwand?
- Stehen geeignete Hilfsmittel zur Verfügung wie Rollwagen, etc.? Wenn nein, wer trägt die       Kosten?
- Wer trägt die Kosten für Therapien?
- Kann ich den zeitlichen Pflegeaufwand bewerkstelligen?
- Kann ich für die Mehrkosten für Pfotenschutz, Windeln, etc. selber aufkommen?
- Eignet sich mein Daheim für einen gelähmten Hund (Treppen, Teppiche)?

Auch wenn Sie sich in einen Hund verliebt haben, stellen Sie sich unbedingt die Kosten- sowie die Zeitfrage. Es ist weder Ihnen noch dem Hund gedient, wenn weder die Zeit noch das Geld für Aufwand und Pflege vorhanden ist.
Der Verein für behinderte Hunde vermittelt keine Auslandshunde. Wir stehen Ihnen aber bei Interesse gerne mit Rat zur Seite und unterstützen Sie bei Ihren Anliegen. Ebenso sind in der CH Kontakte von Halterinnen vorhanden, die Sie gerne unterstützen und von ihren Erfahrungen berichten.

DEN gelähmten Hund nach Schema F gibt es nicht. Frauchen und Herrchen von gelähmten Hunden sind oft sehr kreative Menschen. Immer auf der Suche nach der optimalen Lösung für Ihre Fellnase. Und: sie geben ihre Erfahrungen auch gerne weiter und tauschen sich aus.

 

Quelle

https://www.behinderte-hunde.ch/ueberlegungen-vor-der-anschaffung/

Der 3-Beinige Hund - was sollte ich beachten?

Die häufigsten Ursachen für eine Beinamputation

Als Amputation bezeichnet man die Durchtrennung eines Knochens im gesunden Gewebe. Bei einer Abtrennung eines Körperteils im Gelenk spricht man auch von Exartikulation. Eine Amputation ist notwendig, wenn die Heilung eines kranken Körperteils nicht zu erwarten und das Leben des Patienten dadurch gefährdet ist. Ursachen können beispielsweise Durchblutungsstörungen, Infektionen, Unfälle, Krebserkrankungen oder eine angeborene Fehlbildung der Gliedmaßen (Dysmelie) sein. In einigen der genannten Fällen zeichnet sich schon längere Zeit ab, dass eine Amputation notwendig wird. Im Gegensatz dazu muss manchmal auch ganz unvorhergesehen amputiert werden, zum Beispiel wegen schwerer Verletzungen nach einem Unfall.

 3 Bein 02

Unterscheidung zwischen vorder- und hintergliedmassenamputierten Hunden:

Die Statik der Hunde ist so aufgebaut, dass die Vorderbeine das meiste Gewicht tragen, deshalb wirkt sich die Amputation einer Vordergliedmasse deutlicher aus, als die Amputation einer Hintergliedmaße.

Die Hunde kommen aber in der Regel direkt nach der OP nach kurzer Eingewöhnungszeit, in der die Abläufe beim Hinlegen, Aufstehen, bergauf- und bergablaufen, rennen, spielen und toben geübt werden, völlig problemlos zurecht!

Vorderbeinamputierte Hunde ermüden auf längeren Strecken einfach schneller, weil das verbliebene Vorderbein die ganze Stützlast alleine tragen muss. Hierbei hilft schon eine Umstellung auf mehrere mittlere Spaziergänge statt eines langen….Auch bergablaufen ist für vorderbeinamputierte Hunde anstrengender als für vierbeinige….Ebenso treppenlaufen bergab…. Viele vorderbeinamputierte Hunde leben ihr ganzes Leben lang völlig problemlos mit ihrem Handicap – das von den Hunden gar nicht als solches wahrgenommen wird, denn Hunde sind Weltmeister darin, sich an Gegebenheiten anzupassen – aber es wird wahrscheinlich zu Überlastungen oder Folgeschäden kommen.

Überlastungen können an der verbliebenen Vordergliedmasse oder an der dem amputierten Vorderbein diagonal gegenüberliegenden Hintergliedmaße auftreten – in Form von erhöhtem Verschleiss, von Überlastung des Bandapparates oder von Rückenproblemen… Solchen Überlastungserscheinen kann man als Tierhalter durch angemessene Bewegung, Optimierung der Haltung und einigen prophylaktischen Maßnahmen aber sehr gut vorbeugen…

Hintergliedmassenamputierte Hunde  haben weniger Probleme mit der Statik, weshalb hinterbeinamputierte Hunde weniger schnell ermüden.  Die Hinterhand entwickelt den Schub für die Vorwärtsbewegung, deshalb kann es in den Knie- und Hüftgelenken und im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk durch die verstärkte Beanspruchung leichter zu Überlastungen kommen. Die Hunde setzen das Hinterbein eher mittig unter den Körper, somit werden die Bänder und Gelenke unphysiologisch belastet, durch das kraftvolle Abstoßen weit mehr als am Vorderbein. Auch hier spielt die diagonale Verkrampfung der Rücken- und Beckenmuskulatur eine Rolle, weil der Schub jetzt schräg auf das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk trifft. Das diagonal liegende Vorderbein trägt das Gewicht des fehlenden Hinterbeines mit – deshalb lautet bei allen beinamputierten Hunden die Regel: Unser Augenmerk liegt verstärkt auf der übrig gebliebenen Gliedmaße und auf der diagonal-gegenüberliegenden Gliedmaße. Die gute Nachricht ist: Bei überlegtem Umgang mit dem beinamputierten Hund kann man diesen Überlastungserscheinungen vorbeugen und  Folgeschäden minimieren.



Allgemeine Tipps für die optimale Haltung dreibeiniger Hunde:

Mehrere kleinere, bis mittlere Spaziergänge am Tag. Nach einem gewissen Trainingseffekt kann die Dauer allmählich gesteigert werden. Klein anfangen und die Dauer steigern ist besser, als den Hund zu überlasten.

Haltung des Hundes möglichst in einer EG-Wohnung (oder Aufzug im Haus!) – einen Hund bis zu 10 kg KANN man grad noch 4 – 6 mal täglich die Treppe rauf und runter tragen….Aber alles darüber hinaus wird zum kraftzehrenden, Jahre andauernden täglichem Kampf für Sie… Unterschätzen Sie das nicht!

Ein sicher eingezäunter Garten macht die Sache leichter.

Fütterung von gelenkschützenden Präparaten in Absprache mit Ihrem Tierarzt. Es gibt kostengünstige Präparate, Vergleiche lohnen sich.

Im Haus für rutschsicheren Boden sorgen.

Statt eines Halsbandes ein gut gepolstertes Brustgeschirr verwenden – kann bei unvermeidbaren Treppen, beim Einsteigen ins Auto, bei rutschigem Untergrund auch gut zur Unterstützung des Hundes benutzt werden. Da normale Geschirre bei Dreibeinern oft verrutschen, gibt es spezielle Dreibeiner-Geschirre – mit Haltegriffen, besonderer Polsterung und besonderer Befestigung.

Häufigere Kontrollen der Rückenmuskulatur auf Verspannungen – kann prima in die tägliche Knuddel-Stunde eingebaut werden, jeder Tierarzt oder erfahrene Tierphysiotherapeut zeigt Ihnen gerne, worauf Sie achten müssen, damit Sie bei auftretenden Verspannungen sofort eingreifen können. Wenn Sie Probleme im Rücken bei Ihrem Hund feststellen, stellen Sie ihn schnellstmöglich tierärztlich vor – Schmerzen führen zu weiteren Verkrampfungen, die sich nicht von selbst lösen können, je schneller eingegriffen wird (Schmerzmittel, Rotlicht, Massage, Physiotherapie), desto besser.

Weich gepolsterte Liegefläche, absolut zugfrei. Dies beugt Rückenverspannungen vor.

Liege- oder Belastungsschwielen können an anderen Stellen auftreten als bei vierbeinigen Hunden.

Ihr Dreibeiner ist ein Wassernarr? Super! Dann lassen Sie ihn so oft wie möglich im Wasser ein paar Runden drehen – der beste Ausgleich für die Rückenmuskeln, die beste Möglichkeit, für Ausdauer zu sorgen, die beste Methode um stark belastete Gelenke auf sanfte Art zu bewegen…

Spielstunden mit anderen Hunden auf weichen Untergrund verlegen – so sind die unvermeidlichen Stürze oder Kugeleien bei Hundespielen etwas abgepolstert.

Vorderbeinamputierten Hunden Futter- und Wassernapf leicht erhöht anbieten. Das erleichtert das Fressen ungemein.

Der allerwichtigste Punkt aber ist, den Hund so schlank wie möglich zu halten, jedes Gramm weniger hilft über Jahre hinweg, Überlastungen zu  vermeiden….

3 Bein 03

 


Und noch ein paar Tipps für Sie als Halter:

Ihrem Hund ist seine Behinderung – egal welcher Art – schnurzpiepegal. Kein Hund „sieht“ sich selbst als behindert an. Ihr Hund ist endlich zuhause angekommen – bei Ihnen. Ihr Hund „leidet“ nicht an seiner Behinderung – Hunden fehlt die Fähigkeit, sich Gedanken über „was wäre wenn“ zu machen – und deshalb ist Ihr Hund einfach ein glücklicher Hund.

Auch andere Hunde sehen Ihren Dreibeiner nicht als behinderten Hund – manchmal wird das zu Ihrem Leidwesen so sein, nämlich wenn die Hunde übermütig rumtollen und so gar keine „Rücksicht“ nehmen beim Spielen …. Lernen Sie, das auszuhalten und wirklich nur einzugreifen, wenn´s gar zu bunt wird – für Ihren Hund ist es das größte Geschenk, wenn Sie ihn einfach Hund sein lassen….

Legen Sie sich ein dickes Fell zu…..

Sie werden für Aufsehen sorgen.
Sie werden so oft auf Ihren Hund angesprochen werden, dass Sie sich überlegen werden, ob es nicht sinnvoll ist, einen Flyer über die Geschichte Ihres Hundes zu machen, weil Sie sonst nach jedem Spaziergang heiser sein werden…
Bleiben Sie freundlich, wenn Ihr dreibeiniger, wilder Feger mit anderen Hunden fröhlich herumtollt und vorbeikommende Spaziergänger vor Mitleid mit dem „armen Kerl“ fast in Tränen ausbrechen….Die meisten Menschen wissen es nicht besser.

Sie und Ihr Hund sind der beste Beweis dafür, dass dreibeinige Hunde und ihre Menschen in erste Linie eines sind – nämlich ein starkes Team…
Und Sie werden feststellen, dass  nach kurzer Zeit in ihrem Mensch-Hund-Team plötzlich ein Experte für die Belange und Besonderheiten IHRES Hundes auftaucht – und dieser Experte sind SIE!

Vergessen Sie nicht, auch vierbeinige Hunde können an allen möglichen Problemen erkranken, Ihr Dreibeiner hat ein paar besonders gefährdete Problemzonen, die Sie aber besonders im Auge behalten werden….

Etwas mehr Fürsorge und etwas mehr Vorsorge als bei einem gesunden Hund, aber genau deshalb auch auf eine wesentlich engere Bindung an den Menschen – diese Hunde entwickeln eine so enge Bindung an IHREN Menschen, dass unbedingt vermieden werden sollte, dass diese Hunde dann doch nicht behalten werden können…



Quelle:

https://www.behinderte-hunde.ch/muskuloskelettale-probleme/zwei--dreibeinige-hund/


  www.tierphysiotherpie-homburg.de

Der taube Hund - was sollte ich beachten?

Wie beim blinden Hund besteht auch beim tauben Hund ein grosser Unterschied darin, ob er taub zur Welt gekommen ist und nicht weiss was es heisst zu hören oder ob er durch eine Krankheit taub wurde.

Meist ist das taub sein für den Hund weniger wie für den Halter ein Problem, gerade in Sachen Rückruf wird etwas Kreativität vom Halter gefordert. Es gibt jedoch Halsbänder die auf Knopfdruck leicht Vibrieren (Nicht Elektroschock, die sind strengstens Verboten) und so bei liebevollem antrainieren die Aufmerksamkeit des Hundes auf den Halter lenkt.

 

Literatur

 

"Hört nix - macht nix!"

vom Leben mit tauben Hunden von Jennifer Willms

Kynos Verlag, ISBN 978-3-942335-08-9

 

"Taube Hunde"

Umgang – Erziehung – Ausbildung von Michaela Göbel

Oertel+Spörer Verlag, ISBN 978-3-88627-848-0

 

"In der Welt der Stille"

Ein Ratgeber für taube Hunde von Barry Eaton u. Clarissa v. Reinhardt

animal Learn Verlag, ISBN 978-3-936188-53-0

 

Verein für behinderte Hunde, pure Lebensfreude

 

Der taube Hund

 

Wie beim blinden Hund besteht auch beim tauben Hund ein grosser Unterschied darin, ob er taub zur Welt gekommen ist und nicht weiss was es heisst zu hören oder ob er durch eine Krankheit taub wurde.

Meist ist das taub sein für den Hund weniger wie für den Halter ein Problem, gerade in Sachen Rückruf wird etwas Kreativität vom Halter gefordert. Es gibt jedoch Halsbänder die auf Knopfdruck leicht Vibrieren (Nicht Elektroschock, die sind strengstens Verboten) und so bei liebevollem antrainieren die Aufmerksamkeit des Hundes auf den Halter lenkt.

 

Literatur

"Hört nix - macht nix!"

vom Leben mit tauben Hunden von Jennifer Willms

Kynos Verlag, ISBN 978-3-942335-08-9

 

"Taube Hunde"

Umgang – Erziehung – Ausbildung von Michaela Göbel

Oertel+Spörer Verlag, ISBN 978-3-88627-848-0

 

"In der Welt der Stille"

Ein Ratgeber für taube Hunde von Barry Eaton u. Clarissa v. Reinhardt

animal Learn Verlag, ISBN 978-3-936188-53-0

 

 

Ein Hund schenkt einem so viel – egal ob er hören kann oder taub ist.

 

Auch Hunde können wie Menschen mit einem Handicap geboren werden oder hören mit dem Alter nicht mehr so gut. Wir klären auf, wie Du auch einen tauben Hund sicher trainieren!

Jeder Hund ist eine Bereicherung für das Leben seines Besitzers. Dabei können Hunde, ebenso wie Menschen eine Behinderung haben. Einige Hunde haben bereits ein solches Handicap, wenn sie bei ihrem Züchter zur Welt kommen. Bei anderen kann es im Laufe des Lebens durch einen Unfall, Krankheit oder durch das Alter zu einer Behinderung kommen.

In diesem Beitrag wollen wir uns auf die Erziehung von tauben Hunden konzentrieren, denn leider werden diese oft als unerziehbar und unberechenbar angesehen. Ein guter Grundgehorsam ist bei tauben Hunden aber genauso wichtig wie bei hörenden Hunden. Im Training setzt man hier vor allem auf Handzeichen und Körpersprache.

Egal, ob Dein Hund von Geburt an taub ist, im Alter schlechter hört oder Du einen tauben Hund aus dem Tierheim bei Dir aufgenommen hast: Zeit und Ausdauer im Training lohnen sich!

 

Ob ein Hund taub ist oder nicht, ist von außen nicht zu erkennen. Bei Welpen lässt sich diese Behinderung erst ab einem Alter von circa fünf Wochen feststellen. Hundzüchter diagnostizieren Taubheit mithilfe eines audiometrischen Tests, der vom Tierarzt durchgeführt wird.

Inwiefern die Vererbung bei tauben Hunden zum Tragen kommt, konnte noch nicht geklärt werden. Häufig tritt Taubheit bei Hunden der folgenden Rassen auf:

 

Australian Shepherd

Bullterrier

Dalmatiner

Englischer Setter

 

 

Taube Hunde erziehen – mit dem passenden Training

 

Das Training mit einem tauben Hund gestaltet sich im Großen und Ganzen ähnlich wie das Training mit einem hörenden Hund – egal ob Welpe oder Hunde-Senior. Du solltest hier großen Wert auf die Ausbildung und Grunderziehung legen, damit der Hund sicher durch den Alltag kommt. Wie neue Kommandos grundsätzlich sicher aufgebaut werden können, kannst du hier nachlesen: Neue Kommandos im Handumdrehen.

 

Vertrauen als Grundlage im Training mit tauben Hunden

 

Wie auch bei Hunden mit intaktem Gehör sind Vertrauen, ein Verständnis für die Hundespracheund eine gute Beziehung zwischen Mensch und Hund der Schlüssel zum Erfolg, wenn Du einen tauben Hund trainierst. Für das Training mit einem tauben Hund ist es wichtig, dass dieser seinem Menschen in jeder Situation vertraut und ihm Aufmerksamkeit schenkt.

Er sollte sich immer dafür interessieren, was sein Mensch tut. Aufmerksamkeit kann hier nicht durch akustische Reize eingefordert werden, weshalb diese intrinsisch vom Hund motiviert sein muss. Denn nur, wenn der Hund zu seinem Menschen schaut, kann dieser über die Handzeichen und Körpersprache mit ihm kommunizieren.

Es ist also wichtig, viel Zeit in die Bindungsarbeit und Erziehung gehörloser Hunde zu stecken. Das bedeutet viel zu kuscheln, zu spielen und den Hund zu loben. So wird der Hund seinem Menschen im Alltag auch viel häufiger seine Aufmerksamkeit schenken. Das gilt übrigens auch für hörende Hunde.

 

Sichtzeichen sind für taube Hunde ein wichtiges Element im Training

 

Die Kommunikation mit einem tauben Hund funktioniert selbstverständlich nicht über ein Signalwort, sondern über eine Signalgeste bzw. ein Handzeichen.

Alltägliche Kommandos wie „Sitz“ und „Platz“ übt man genauso wie bei hörenden Hunden. Mit einem Leckerli in der Hand wird der Hund in die gewünschte Position gelockt und dafür belohnt. Dieses Verhalten wird dann mit einem Sichtzeichen, für den tauben Hund verständlich, verknüpft. Selbstverständlich kannst Du neben dem Handzeichen auch ein Signalwort einführen, was aber eher für Dich selbst hilfreich ist und nicht dazu dient, Deinen tauben Hund zu erziehen. Hunde können zwar auch zu einem gewissen Grad Lippen lesen, es ist aber viel einfacher, deutlich zu unterscheidende Handzeichen zu verwenden, damit das Training zum Erfolg wird.

Tipp: Lass Dir einmal die Handzeichen, die Du für die Kommandos ausgewählt hast, von einer Hilfsperson geben, während Du auf dem Boden sitzt. Sind die Gesten auch aus der Perspektive Deines Hundes klar und deutlich auseinanderzuhalten? Oft sehen sich die nach unten ausgestreckte, flache Hand als Zeichen für „Platz“ und die nach vorn gestreckte Hand als Zeichen für „Bleib“ sehr ähnlich, was zur Verwirrung führen kann.

 

Den Alltag mit einem tauben Hund sicher meistern

 

Der Alltag mit einem tauben Hund unterscheidet sich tatsächlich nicht viel von dem mit hörenden Hunden. Wichtig ist, dass Du Deinem Hund jederzeit Sicherheit vermitteln und ihm das Gefühl gibst, dass Du die Situation regeln kannst und wirst. Die Taubheit sollte die Lebensqualität Deines Hundes nicht beeinträchtigen. Achte besonders darauf, dass niemand von hinten an den Hund herantritt oder ihn spontan berührt. Da der Hund nicht hören kann, dass jemand kommt, erschrickt er sich. Die Reaktionen unterscheiden sich von Hund zu Hund. Damit niemand zu Schaden kommt, ist Vorsicht geboten.

Gehörlose Hunde achten noch stärker auf die Körpersprache der Menschen als hörende Hunde. Beobachte besonders fremde Personen genau und achte darauf, dass Du Deinen Hund in keine für ihn unangenehme und stressige Situation bringst.

 

Gehörlose Vierbeiner im Freilauf

 

Auch der Freilauf ist ein kritisches Thema. Da ein gehörloser Hund schlechter abrufbar ist, ist es wichtig, dass er regelmäßig auf seinen Besitzer achtet und ihm Blickkontakt schenkt. Nur so ist es möglich, den Hund über eine Signalgeste, beispielsweise Winken oder nach oben gestreckte Arme, zu sich zurückzurufen. Dies wird zunächst in einem sicheren Gelände geübt.

Ein gehörloser Hund sollte genauso wenig in seiner Freiheit eingeschränkt werden, wie ein Hund mit intaktem Gehör. Ein Leben ausschließlich am Halsband mit kurzer Leine und wenig Kontakt zu Artgenossen führt zu einem unausgeglichenen Hund mit Verhaltensauffälligkeiten.

Für das Leben mit Deinem tauben Vierbeiner gibt es einige Hilfsmittel, die den Hund händelbarer machen sollen. Blinklichter oder Vibrationshalsbänder kommen hier häufig zum Einsatz. Diese Mittel sind jedoch nicht immer geeignet. Im Zweifel hilft ein professioneller Hundetrainer weiter.

 

Haltung eines tauben Hundes

 

Egal, ob hörend oder taub – bei beiden ist ein eingezäuntes Grundstück praktisch, um die nötige Sicherheit gewährleisten zu können. Die Haltung mit einem hörenden Hund zusammen kann den Alltag etwas erleichtern, da sich der gehörlose am hörenden Hund orientieren kann, wenn Du zum Beispiel die Hunde zu Dir rufst. Generell gibt ein hörender einem tauben Hund eine Menge Sicherheit und Selbstbewusstsein.

 

Quelle:

https://www.behinderte-hunde.ch/sensorische-probleme/tauber-hund/

www.uelzener.de

 

 

Der blinde Hund - was sollte ich beachten?

 

Bei blinden Hunden besteht ein grosser Unterschied darin, ob Ihr Hund blind zur Welt kam, langsam erblindete oder plötzlich blind war. Kennt er nichts anderes, konnte er sich  langsam

daran gewöhnen oder sieht er auf einmal nichts mehr und muss sich neu orientieren? Wichtig für Ihren Hund ist, dass er sich auf Sie verlassen kann.

Sie wünschen sich Kontakt zu jemandem der einen blinden Hund hat?

Da wir hier nur wenig Kontakte anbieten können, verweisen wir gern auf den Verein für behinderte Hunde -

Gerne geben wir Ihnen Adressen zu erfahrenen Personen:

E-Mail  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Literatur:

"Siehst Du es?"

Leben mit einem blinden Hund von Corinne Egger und Romy Illy

Erhältlich bei Corinne Egger, www.blindehunde.ch

Corinne Egger führt auch Seminare in der Schwriz durch. Bitte erkundigen Sie sich direkt bei ihr.

"Blinder Hund - was nun?"

Ein Ratgeber zur Haltung und Erziehung von blinden und sehbehinderten Hunden von Nicole Horsky

Kynos Verlag, ISBN 978-3-938071-70-

Verein für behinderte Hunde, pure Lebensfreude

Der blinde Hund

Bei blinden Hunden besteht ein grosser Unterschied darin, ob Ihr Hund blind zur Welt kam, langsam erblindete oder plötzlich blind war. Kennt er nichts anderes, konnte er sich  langsam

daran gewöhnen oder sieht er auf einmal nichts mehr und muss sich neu orientieren? Wichtig für Ihren Hund ist, dass er sich auf Sie verlassen kann.

Tipps und Tricks im Umgang mit blinden Hunden

Sie wünschen sich Kontakt zu jemandem der einen blinden Hund hat? Gerne geben wir Ihnen Adressen zu erfahrenen Personen: E-Mail  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Literatur

"Siehst Du es?"

Leben mit einem blinden Hund von Corinne Egger und Romy Illy

Erhältlich bei Corinne Egger, www.blindehunde.ch

Corinne Egger führt auch Seminare durch. Bitte erkundigen Sie sich direkt bei ihr.

"Blinder Hund - was nun?"

Ein Ratgeber zur Haltung und Erziehung von blinden und sehbehinderten Hunden von Nicole Horsky

Kynos Verlag, ISBN 978-3-938071-70-

Training bei einem blinden Hund

Training ist besonders für blinde Hunde wichtig – es fördert ihr Selbstbewusstsein, Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Außerdem ist die Auslastung auf mentaler und physischer Ebene für sie genauso wichtig wie für körperlich unbeeinträchtigte Hunde. Vom Hundeführer wird viel Rück- und Voraussicht verlangt. Der urbane Alltag beinhaltet unzählige Reize, die mein Trainee Lucy schon vor ihrer Erblindung kennenlernen konnte. Ein paar spezielle Hörsignale sollen ihr dabei helfen, gemeinsam mit ihrem Herrchen weiterhin gut in der Großstadt Wien zu Recht zu kommen.

In Mehrhundehaushalten wird häufig festgestellt, dass sich der blinde Hund mehr an einem der sehenden Leithund orientiert, das prominenteste Beispiel des letzten Jahres war die blinde Dogge Lily mit ihrer Freundin Maddison aus England. Ein Einzelhund muss sich dahingehend natürlich vollkommen auf ihre Halter verlassen, was eine besonders innige Bindung schaffen kann.

Trennungsangst und erlernter Hilflosigkeit vorbeugen

Manche erblindeten Hunde werden extrem zögerlich in ihrem Verhalten. Hier ist es essentiell, Explorationsverhalten zu fördern und viel positiv zu motivieren anstatt den Hund zu bemitleiden und ihn durch alles durchzuführen. Da Lucy durch ihre Erblindung nun sehr abhängig von allen Mitgliedern ihres großen Patchwork-Rudels ist, müssen sie Acht darauf geben, dass keine Trennungsangst oder ständige Nervosität in kurzer Abwesenheit ihrer Bezugspersonen entsteht. Von erlernter Hilflosigkeit spricht man, wenn ein Individuum, ganz gleich ob menschlich oder kanid, sich aufgrund einer Überflutung mit negativen Reizen kaum mehr mit seiner Umwelt auseinandersetzt. Ob bei blinden Hunden eher von erlernter Hilflosigkeit oder von akuter Depression zu sprechen ist, steht durchaus zur Diskussion. Jedenfalls sollte einer behinderungsbedingten Einschränkung des Verhaltensrepertoires vorgebeugt werden.

Blinder Hund 02

Sinnvolle Hörzeichen

Als Trainer sollte man einiges an Zeit investieren, um den Hundehalter auf verschiedenste „Fallen“ im urbanen Alltag hinzuweisen – an nassen Tagen kann sich der Hund durch die Fontäne eines vorbeifahrenden Autos erschrecken, ein zu nah vorbeifahrender stöhnender LKW oder das Rattern eines Skateboards sind auch für viele sehenden Hunde Auslöser für Angstverhalten. Ein Blindi wie sollte natürlich wo möglich geschützt oder vorgewarnt werden, um ihr Stresslevel möglichst gering zu halten.

Bevor man mit dem aktiven Training beginnt, sollte man überlegen, was für Signale sinnvoll sind und welche der Hund evtl. schon kennt. Auf jeden Fall empfiehlt sich ein Hinweis auf Hindernisse, Halt, Links, Rechts, Zurück sowie ein Abrufsignal. Wenn man möchte, kann man bei unsicheren Hunden auch für Bodentexturwechsel ein eigenes Signal einführen oder falls nötig eines für Treppen.

Gestaltung des Trainings

Nachdem der Verlust des Sehsinns den Hund sowieso verunsichert, sollte auf jeden Fall nur mit positiver Bestärkung (etwas Angenehmes wird hinzugefügt) gearbeitet werden – das Risiko, dass etwaige positive Strafen (etwas Unangenehmes wird hinzugefügt) falsch verknüpft werden oder unverhältnismäßig erschrecken ist einfach zu groß. Klarerweise muss man bei einem blinden Hund viel mit den olfaktorischen Reizen, die Leckerlis darstellen, arbeiten – also Locken. So lassen sich etliche Übungen wie „zu mir“ für ein Laufen näher beim Hundeführer super aufbauen und schnell erarbeiten.

Ein Clicker erweist sich oftmals hilfreich im Training von blinden Hunden, da er ein konstantes Bestätigungssignal darstellt und das Shaping erleichtert, weil man den Hund ja nicht mehr mit Sichtzeichen und visuellen Körperhilfen lotsen kann. Ein Hund, der noch nie mit dem Clicker gearbeitet wurde, muss natürlich zuerst einmal lernen, dass das Klick „gut gemacht, Futter folgt“ bedeutet.

Aber auch ohne den Einsatz eines Clickers können blinde Hunde sehr schnell die Bedeutung bestimmter Hörsignale lernen. Das „Achtung“ wird am schnellsten verknüpft, wenn man es jedes Mal rechtzeitig sagt, bevor der Hund mit einem Hindernis kollidiert – die meisten Blindis haben es nach wenigen Malen verstanden, da das Anrennen lerntheoretisch einer positiven Strafe entspricht, die von dem Hörzeichen angekündigt wird. „Halt“ oder „Stop“ sagt man anfangs einfach immer dazu, wenn der Hund eigenständig stehen bleibt bzw. wenn man bei gemeinsamen Stadtspaziergängen an einer Ampel wartet.  „Zurück“ kann man durch das Lotsen mit Leckerli oder durch ein sanftes Drücken an die Brust des Hundes aufbauen.

 

Quelle:

https://www.behinderte-hunde.ch/

www.dogsinthecity.at

Der gelähmte - gehbehinderte Hund - was sollte ich beachten?

Die Pflege eines gelähmten Hundes kann eine Herausforderung sein, aber mit den richtigen Werkzeugen und Informationen ist es einfacher. Viele gelähmte Hunde können mit der richtigen Pflege glücklich und bequem leben. Es kann sogar lohnend sein, sich um Ihren gelähmten Hund zu kümmern.

Was ist Lähmung bei Hunden??

Ein Hund gilt als gelähmt, wenn sich eines oder mehrere der Gliedmassen überhaupt nicht bewegen können. Bei Hunden tritt häufiger eine Lähmung der hinteren Gliedmassen auf, aber auch die vorderen Gliedmassen können betroffen sein. Einige Hunde haben eine teilweise Lähmung (Parese genannt), was bedeutet, dass sie eine gewisse motorische Funktion in den Gliedmassen haben, aber keine vollständige Bewegung oder Kontrolle. Lähmungen und Paresen können auch die Blasen- und Darmkontrolle eines Hundes beeinflussen. Ausserdem funktioniert der Schwanz eines gelähmten Hundes möglicherweise nicht normal.

Ursachen der Lähmung bei Hunden

Lähmungen und Paresen werden im Allgemeinen durch ein Problem in der Wirbelsäule oder im Gehirn verursacht.

Bandscheibenerkrankung (IVDD)

IVDD ist eine Wirbelsäulenerkrankung, die auftritt, wenn eine oder mehrere der Bandscheiben zwischen den Wirbeln gereizt, verschoben, geschwollen oder gerissen werden. Dies kann zu Schäden am Rückenmark führen, die bei einer Operation möglicherweise behoben werden oder nicht. Leider können einige Hunde mit IVDD die Funktion der betroffenen Gliedmassen oder Körperteile nie wieder vollständig erlangen und benötigen lebenslange besondere Pflege. IVDD ist eine der häufigsten Ursachen für Lähmungen und Paresen bei Hunden.

Verletzungen der Wirbelsäure

Ein Trauma kann zu einer schweren Verletzung des Rückenmarks führen, insbesondere wenn es sich um eine Wirbelsäulenfraktur handelt. Eine Operation kann zu einer vollständigen Genesung führen, aber nicht alle Hunde werden ihre volle motorische Funktion wiedererlangen und benötigen besondere Unterstützung.

Tumoren

Ein Hund kann am oder in der Nähe des Rückenmarks einen Tumor entwickeln, der die Motorik beeinträchtigt. Darüber hinaus können Hirntumoren in einem Bereich des Gehirns wachsen, der die motorische Funktion steuert. Einige Tumoren können mit Operationen, Chemotherapie und / oder Strahlentherapie behandelt werden. Der Tumor kann jedoch möglicherweise nicht vollständig ausgerottet werden und verursacht weiterhin Probleme für den Hund.

Entzündliche Erkrankungen

Infektionskrankheiten und Autoimmunprobleme können zu Entzündungen des Gewebes im Gehirn und Rückenmark führen. Diese Entzündung kann zu vorübergehender oder dauerhafter Lähmung oder Parese führen. Medikamente können helfen, aber einige Hunde haben Schäden, die die Motorik einschränken.

Angeborene Störungen

Einige Hunde werden mit einer oder mehreren Bedingungen geboren, die sich auf die Bewegung auswirken. Dies ist häufig auf eine Fehlbildung oder eine abnormale Entwicklung des Gehirns und / oder der Wirbelsäule zurückzuführen.

Gelahmt 01

Pflege eines gelähmten Hundes

Gelähmte Hunde brauchen besondere Pflege. Der Grad der Pflege hängt von der Schwere der Lähmung des Hundes ab. Ihr Tierarzt ist die beste Informationsquelle für die richtige Pflege. Im Allgemeinen gibt es einige Dinge, die Sie über die Pflege eines gelähmten Hundes wissen müssen.

Hautpflege und Sauberkeit

Sauberkeit ist vielleicht einer der wichtigsten Aspekte bei der Pflege gelähmter Hunde. Da viele Hunde mit Lähmungen oder Paresen das Wasserlassen und den Stuhlgang nicht vollständig kontrollieren können, kann es häufig zu Unordnung kommen. Es ist wichtig, dass der Urin das Fell nicht durchnässt und auf der Haut bleibt. Die Verbindungen im Urin können sehr hautreizend sein. Urin, der auf der Haut verbleibt, kann einen sehr unangenehmen Hautausschlag verursachen und sogar zu einer Hautinfektion führen. Kot kann Reizungen und Wunden um den Anus verursachen und sogar Insekten anziehen.

Achten Sie darauf, inkontinente Hunde auf einem Saugkissen oder in einer Windel zu halten, wenn Sie nicht direkt überwacht werden. Ersetzen Sie Windeln und Unterpolster häufig und halten Sie die Haut des Hundes sauber und trocken. Baden Sie den Hund nach Bedarf und verwenden Sie zwischen den Bädern Babytücher. Verwenden Sie keine Zinkoxid-Windelausschlagcreme, da diese bei Verschlucken giftig sein kann.

Hunde mit eingeschränkter Mobilität können leicht Druckstellen entwickeln, wenn sie zu lange am selben Ort liegen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund so weit wie möglich in Bewegung ist. Stellen Sie im Liegen sicher, dass der Hund ausreichend gepolstert ist und regelmässig in eine neue Position gedreht wird. Denken Sie auch daran, dass ein Hund Wunden bekommen oder schmutzig werden kann, wenn er sich mitschleppt.

Ihr gelähmter Hund kann Probleme haben, sich selbst zu pflegen. Bürsten Sie daher sein Fell zusätzlich zu anderen Grundpflegemitteln häufig.

Überprüfen Sie Ihren Hund mehrmals täglich auf Wunden, Schmutz, Urin oder Kot. Wenn Sie unseren Hund sauber und trocken halten, können Sie Hautproblemen und Infektionen vorbeugen.

Mobilität

Viele gelähmte Hunde können von der Verwendung eines speziellen Wagens (Hunderrollstuhl) profitieren, insbesondere solche mit Lähmungen der hinteren Extremitäten. Viele Unternehmen können einen Mobilitätswagen in Sondergröße herstellen, mit dem sich ein Hund selbstständig fortbewegen kann. Diese Rollis sind ideal für Hunde mit Lähmungen der hinteren Gliedmassen und normaler Funktion der vorderen Gliedmassen.

Viele Besitzer verwenden gerne eine Art Schlinge, um ihren Hunden beim Gehen zu helfen. Körpergeschirre und Schlingen eignen sich am besten für Hunde mit einer gewissen Motorik. Indem Sie die Schlinge oder das Geschirr halten, können Sie das Gewicht des Hundes reduzieren und ihm helfen, geschwächte Gliedmassen zu bewegen.

Natürlich ist es wichtig, Rollis und Schlingen sauber und trocken zu halten. Ausserdem sollten Hunde nicht die ganze Zeit in Rolli oder Schlingen bleiben. Diese Geräte können auf der Haut reiben und Druckstellen verursachen.

Für längere Wanderungen, empfiehlt sich ein Buggi/Bollerwagen oder Rucksack in dem sich der Hund bei Ermüdung ausruhen und Sie ihre Tour weiter machen können

Physiotherapie

Alle Hunde mit Lähmungen oder Paresen benötigen irgendeine Form der Physiotherapie. Wenn erwartet wird, dass der Hund eine teilweise oder vollständige Funktion wiedererlangt, ist eine aggressive physikalische Therapieroutine wichtig. Hunde mit permanenter Lähmung oder Parese profitieren weiterhin von der täglichen Physiotherapie, da sie zur Verringerung von Muskelatrophie und -steifheit beiträgt und möglicherweise zur Verbesserung der Bewegungsfreiheit beiträgt.

Bitten Sie Ihren Tierarzt um eine Überweisung an einen Hunde-Rehabilitationsfachmann/Frau, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Sie können Ihren Hund langfristig unter professioneller Obhut halten. Oder Sie möchten vielleicht Übungen, Dehnungen und Massagen lernen, an denen Sie zu Hause arbeiten können. Ein Tierarzt, Tierarzt oder Physiotherapeut kann Ihnen zeigen, wie Sie eine häusliche Physiotherapie für Ihren Hund beginnen können.

Rolli 04

Wasserlassen und Stuhlgang

Viele gelähmte Hunde haben wenig oder keine Kontrolle über ihre Blasen und ihren Darm. Einige sind inkontinent, so dass sie Urin tröpfeln und den Stuhl manuell fallen lassen. Dies kann jedoch einfach ein Überlaufen der Blase und kein echtes Wasserlassen sein. Einige gelähmte Hunde haben Probleme beim Entleeren ihrer Blasen und benötigen einen manuellen Ausdruck. Ihr Tierarzt kann Ihnen zeigen, wie Sie eine Blase richtig ausdrücken, indem Sie leichten Druck auf den Unterbauch ausüben. Stellen Sie sicher, dass ein Fachmann demonstriert, wie dies richtig gemacht wird, da falsche Techniken die Blase verletzen oder sogar reissen können. Bei gelähmten Hunden müssen die Blasen möglicherweise mehrmals täglich exprimiert werden, um Harnwegsinfektionen vorzubeugen (die durch alten Urin in der Blase verursacht werden können)..

Inkontinente Hunde können auch regelmässig kleine Mengen Stuhl fallen lassen und sogar Verstopfung bekommen. Überwachen Sie die Futteraufnahme des Hundes im Vergleich zur Stuhlproduktion, um sicherzustellen, dass er etwas regelmässig ist. Halten Sie ausserdem das hintere Ende sauber, um zu verhindern, dass der Stuhl um den Anus herum austrocknet und den Stuhlgang einschränkt. Fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat, wie Sie Ihrem Hund beim Stuhlgang helfen können. Erhöhte Ballaststoffe können helfen, dies sollte jedoch nur erfolgen, wenn dies von Ihrem Tierarzt empfohlen wird.

Nahrung und Wasser

Alle Hunde brauchen die richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, aber dies ist etwas, das Sie besonders auf die Futter- und Wasseraufnahme Ihres Hundes achten müssen.

Stellen Sie sicher, dass Sie eine qualitativ hochwertige Ernährung füttern und die richtige Menge für die Grösse und das Aktivitätsniveau Ihres Hundes messen. Halten Sie Ihren Hund auf einem optimalen Gewicht. Zu viel zusätzliches Gewicht kann es Ihrem gelähmten Hund erschweren, die Teile von ihm zu bewegen, die noch funktionieren. Untergewicht kann Ihren Hund schwächer als normal machen. Sowohl übergewichtige als auch untergewichtige Hunde haben ein höheres Risiko, andere Gesundheitsprobleme zu entwickeln.

Ihr Tierarzt empfiehlt möglicherweise, der Ernährung des Hundes Ballaststoffe hinzuzufügen, um den Stuhl durch den Darm zu bewegen. In einigen Fällen können auch Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem besten Plan für Ihren Hund.

Stellen Sie sicher, dass Ihr gelähmter Hund jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat. Füllen Sie häufig Wasser nach und verfolgen Sie, wie viel Ihr Hund trinkt. Denken Sie daran, dass die eingeschränkte Mobilität Ihres Hundes den Zugang zu Wasser erschweren kann. Dehydration kann zu Verstopfung und schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.

Übung und Spiel

Alle Hunde brauchen Bewegung, und ein gelähmter Hund ist keine Ausnahme. Gelähmte Hunde können sich leichter langweilen als andere Hunde, daher sind Bewegung und mentale Stimulation unerlässlich. Ausserdem können Spiel- und Trainingszeiten die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund stärken.

  • Versuchen Sie ein sanftes Tauziehen, wenn es Ihrem Hund gefällt. Lassen Sie ihn einfach an Ort und Stelle bleiben, während Sie das Spielzeug vorsichtig mit ihm ziehen.
  • Betrachten Sie interaktive Hundespielzeuge und Rätsel, die Futterbelohnungen enthalten.
  • Wenn Ihr Hund das Wasser geniesst, besorgen Sie ihm eine Schwimmweste und nehmen Sie ihn mit zum Schwimmen.
  • Futtersuchspiele kommen immer gut an und lasten den Hund im Kopf aus. Einfach mal ein paar leckerlis im Gras,Waldboden verstecken und los geht der spass.
  • Einige Hundeschulen bieten Gruppen für Handicaps an, ihr Hund freut sich bestimmt mit gleichgesinnten etwas neues zu lernen und Sie können sich mit anderen Haltern austauschen.

Probieren Sie verschiedene Spiele und Aktivitäten aus. Trotz der Einschränkungen eines gelähmten Hundes können Sie gemeinsam viel erreichen.

Rolli 03

Adoption eines gelähmten Hundes

Glücklicherweise können viele gelähmte Hunde mit angemessener Sorgfalt und Aufmerksamkeit immer noch ein glückliches Leben führen. Stellen Sie vor der Adoption eines behinderten Hundes sicher, dass Sie die Art der Pflege verstehen, die der Hund benötigt, damit Sie in Ihrem Leben Zeit für die Bedürfnisse des Hundes haben. Informieren Sie sich über die richtigen Techniken, bevor Sie den gelähmten Hund nach Hause bringen. Nicht jeder hat die Zeit und die Ressourcen, um einen Hund mit besonderen Bedürfnissen zu pflegen. Es ist besser, sich im Voraus vorzubereiten, als den armen Hund in die Adoptionsgruppe zurückbringen zu müssen.

Lesen Sie dazu unseren Bericht: Überlegung vor der Anschaffung.


"Gelähmte Hunde"
Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte von Katharina Hengl-Schmidl
​BoD-Verlag, ISBN 978-3-7347-4256-9
 


Quelle:
www.point.pet

Rückenmarkinfarkt beim Hund - was ist das?

Bei einem Rückenmarksinfarkt handelt es sich um eine degenerative und traumatische Erkrankung der Wirbelsäule. Sie geht meist ohne Schmerzen einher. Betroffen sind häufig grössere Hunde. Zudem sind, im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall, auch häufig jüngere oder mittelalte Hunde betroffen. Im Durchschnitt liegt das Alter bei einem Rückenmarksinfarkt bei etwa sechs Jahren.

Was sind die Ursachen für den Rückenmarksinfarkt?

Die genaue Ursache ist bislang nicht geklärt. Fakt ist aber, dass sich degeneriertes Bandscheibenmaterial löst und in ein das Rückenmark versorgendes Blutgefäss gerät.

In der Folge verstopft das Blutgefäss. Ein Teil des Rückenmarks ist somit von der Blutzufuhr abgeschnitten und stirbt ab. Es kommt zu einer Einblutung.

Auftreten kann der Infarkt an jeder Stelle im Rückenmark. Abhängig davon sind dann auch die neurologischen Symptome bzw. Ausfälle. So kann der betroffene Hund je nach Lokalisation neurologische Störungen bis hin zur Lähmung an den Hinterläufen aber auch an allen vier Läufen zeigen.

Wie wird die fibrokartilaginöse Embolie diagnostiziert?

Die Diagnose Rückenmarksinfarkt stellt man im Ausschlussverfahren. In einem neurologischen Untersuchungsgang werden Erkrankungen wie Rückenmarkstumor, Degenerative Myelopathie, Bandscheibenvorfall, Trauma, Cauda Equina Compressionssyndrom und das Wobbler Syndrom ausgeschlossen. Eine Sicherung der Diagnose durch CT oder MRT ist nicht zweifelsfrei möglich. Besonders im hochakuten Stadium kann sich ein MRT sogar absolut unauffällig zeigen.


Symptome und Krankheitsverlauf des Rückenmarksinfarkts

  • Plötzlich und meist unerklärlich kommt es meist aus einer Bewegung heraus zu einer akuten Lähmung.
  • Meist sind Brust- und Lendenwirbelsäulenbereiche betroffen, seltener der Halswirbelsäulen – Bereich.
  • Verlust der Sensibilität und auch Harn- und Kotinkontinenz sind möglich.
  • In fast der Hälfte der Fälle wird von einer grösseren körperlichen Anstrengung in den Stunden zuvor berichtet.
  • In den ersten Stunden nach dem Infarkt kann der Hund Schmerzen haben und eine weitere Verschlechterung auftreten. Danach bleibt der Status in der Regel stabil und der Hund hat keine Schmerzen mehr.
  • Bei einem leichten Infarkt können sich die neurologischen Ausfallerscheinungen möglicherweise binnen der ersten 1-2 Tage von selbst verbessern.
  • Je nach dem wie viel Rückenmark vom Infarkt betroffen ist, können sich alle Symptome zurückbilden.
  • Es können allerdings auch Lähmungen zurück bleiben.


Behandlungsmöglichkeiten beim Rückenmarksinfarkt

Es ist wichtig, dass der Hund möglichst schnell behandelt wird. Je früher er behandelt wird, desto höher sind die Chancen, dass sich die neurologischen Ausfälle vollständig zurückbilden. Seitens des Tierarztes erfolgt eine Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten – insbesondere in der Akutphase.

Beim Patienten sollte so schnell wie möglich mit der physiotherapeutischen Behandlung begonnen werden.


Zervikaler Rückenmarksinfarkt beim Hund – Welche physiotherapeutischen Massnahmen sind empfehlenswert?

Hunde mit einem zervikalen Rückenmarksinfarkt zeigen oft dramatische neurologische Ausfälle bis hin zum Verlust der Steh- und Gehfähigkeit. Frühzeitig eingesetzte physiotherapeutische Massnahmen erhöhen die Chance, dass diese Patienten ihr Gehvermögen wiedererlangen.

Rehabilitation

Die Physiotherapie sollte sofort begonnen werden. Während der Rehabilitation steht initial die Prophylaxe von Sekundärschäden wie Zystitis, Dekubitus , Pneumonie, hochgradige Muskelatrophie und Kontrakturen im Vordergrund sowie natürlich das Wiedererlernen des Laufens.

Meist dauert es zwischen 2 – 7 Tagen, bis die Hunde wieder gehfähig sind und nach Hause können. Solange der Patient nicht steh- und gehfähig ist und die Blase noch manuell ausgedrückt werden muss, empfiehlt sich eine stationäre Behandlung mit mehrmals täglicher Massage und passiver Bewegungstherapie sowie tägliche aktive Therapie inklusive Hydrotherapie.

Massage

Die Massage löst Verspannungen und fördert die Durchblutung und Mobilität. Sie ist sehr wichtig bei immobilen Patienten. Es wird mit Streichungen begonnen und dann geknetet. Idealerweise wird mindestens 1-mal täglich eine Ganzkörpermassage (ca. 20 – 30 Minuten) durchgeführt und 2 weitere Male am Tag werden die Problemzonen (ca. 10 – 15 Minuten) bearbeitet. Die Gliedmaßen werden je nach Muskeltonus tonisierend (bei schlaffer Lähmung) oder detonisierend (bei spastischer Lähmung) massiert.

Passive Bewegungstherapie

Die passive Bewegungstherapie kann in die Massageeinheiten integriert werden und sollte ebenfalls 3-mal am Tag durchgeführt werden. Sie erhält und fördert die Beweglichkeit und beinhaltet:

  • passive Bewegung der Gelenke in alle physiologischen Richtungen (10- bis 30-mal, je nach Problematik,
  • Dehnen (2- bis 3-mal,
  • reflexinduziertes Training (3- bis 5-mal Auslösen pro Trainingseinheit,

Aktive Bewegungstherapie

Mindestens 5-mal täglich ist eine aktive Bewegungstherapie in Form von Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining mit oder ohne Unterstützung sowie Gleichgewichtsübungen  zu empfehlen. Ebenso ist eine tägliche Hydrotherapie (1- bis 2-mal täglich Unterwasserlaufband oder Schwimmen) anzuraten. Zusätzlich kann z. B. eine Magnetfeldtherapie zur Anwendung kommen (1- bis 3-mal täglich, die Herstellerangaben befolgen).

Ambulante Behandlung und Therapie zu Hause

Sobald die Hunde mit leichter Unterstützung steh- und gehfähig sind und selbstständig die Blase entleeren, können die Besitzer nach Instruktion zu Hause mit der Therapie weitermachen und zur regelmässigen ambulanten Behandlung gehen.

Das Programm der Besitzer beinhaltet:

  • tägliche Massage und passive Bewegung
  • aktive Bewegung, vor allem:
    • Gangschulung: wichtig ist sehr langsames Laufen, damit das Tier Zeit hat, die Beine richtig zu benutzen und abzustellen
    • Gleichgewichtsübungen auf unterschiedlichem Untergrund
    • mit dem Tierarzt und Therapeuten zusammengestelltes progressiv gesteigertes Kraft- und Ausdauertraining an Land, z. B. immer längere und schnellere Trabeinheiten/joggen

Zu Beginn sollten die Besitzer idealerweise mindestens 1-mal die Woche zur Kontrolle und zur Therapie, insbesondere zur Hydrotherapie, kommen. Häufigere Kontrollen sind empfehlenswert, falls die Übungen zu Hause ein Problem sind. Je nach Fortschritt wird der Therapieplan angepasst und die Therapieabstände können meist nach 1 – 2 Monaten vergrößert werden.

MERKE

Das Rehabilitationsprogramm (Methoden und Intensität) ist regelmässig den sehr unterschiedlichen Fortschritten der Patienten anzupassen.

Prognose

Die Prognose hängt von der Lokalisation und vor allem vom Ausmaß des Rückenmarkschadens ab. Ist der Infarkt im Bereich C1–5 lokalisiert, ist die Prognose besser als bei einer Lokalisation zwischen C6 – Th2. Viele Hunde haben initial hochgradige Ausfälle, die sich schnell stark verbessern. Hochgradige neurologische Ausfälle, die sich in den ersten Tagen nicht verbessern, haben eine sehr vorsichtige Prognose.

Fazit

Trotz der initial zum Teil dramatischen neurologischen Ausfälle stehen die Chancen mittels adäquater Physiotherapie, die Gehfähigkeit wiederzuerlangen, meist relativ gut. Dies gilt insbesondere bei sich in den ersten Tagen schnell verbessernden Symptomen und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Quelle:

https://www.behinderte-hunde.ch/neurologische-probleme/rueckenmarkinfarkt/

Polyneuropathie bei Hunden - was ist das?

Polyneuropathie ist eine Erkrankung, die sich negativ auf die peripheren Nerven des Hundes auswirkt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der sich im Nervensystem des Hundes zahlreiche Anomalien entwickeln, die seine Bewegungen stark beeinträchtigen. Jede Nervenschädigung, die in der Peripherie auftritt, was bei Hunden mit Polyneuropathie der Fall ist, muss untersucht werden, da Studien ergeben haben, dass die Erkrankung durchaus rassespezifisch sein kann.

Mit der Störung verbundene Symptome

Wenn Hunde an Polyneuropathie erkranken, gibt es bestimmte Anzeichen, die darauf hinweisen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Zu den Symptomen, die mit der Krankheit einhergehen, gehören typischerweise die folgenden:

  • Schwäche in den Beinen
  • Einschränkung der Beweglichkeit
  • hochschrittiger Gang
  • Verändertes Bellen
  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • Zittern
  • Mangelnde Koordination
  • Atrophie
  • Sensibilitätsstörungen

Die Ursachen

Die Forschung hat gezeigt, dass die Erkrankung bei Hunden darauf zurückzuführen ist, dass das Fettgewebe, das die Nervenfasern umhüllt und schützt, auf die eine oder andere Weise beschädigt wird. Wie bereits erwähnt, geht man davon aus, dass die Krankheit rassespezifisch ist und dass drei periphere Nerven betroffen sind, nämlich die folgenden:

Sinnesnerven - Sinnesnerven sind ein Bündel kabelartiher Axome, die Informationen an das Peripheres Nervensystem (PNS) senden.

Motorische Nerven - diese Nerven leiten Impulse vom Gehirn oder Rückenmark zu den Muskeln und Drüsen.

Autonome Nerven - diese regulieren die Funktionen der inneren Organe des Hundes, die als Eingeweide bezeichnet werden und das Herz, den Magen und die Därme umfassen.

Das bedeutet, dass jede Nervenschädigung die Funktion der peripheren Nerven beeinträchtigt, weshalb Hunde mit dieser Erkrankung Schwierigkeiten haben, ihr Gleichgewicht zu halten, zu atmen und andere wichtige, normale Funktionen auszuführen. Leider kann die Erkrankung ohne jegliche Vorwarnung auftreten, wenn die Hunde zwischen 10 und 20 Monate alt sind, und sie kann zuweilen recht unbeständig sein. Ein Beispiel für zwei Arten von peripheren Neuropathien sind die folgenden:

Dancing Doberman Disease - eine Erkrankung, die nur Dobermannpinscher betrifft

Idiopathische Polyneuropathie - eine Störung, die Alaskan Malamutes betrifft

Die Diagnose des Problems

Die Diagnose der Polyneuropathie bei Hunden ist äußerst schwierig, und in den meisten Fällen muss ein Tierarzt eine neurologische Untersuchung durchführen, wenn der Verdacht besteht, dass ein Hund die Krankheit entwickelt hat. Zu den weiteren Tests, die bei der Diagnose des Problems hilfreich sein können, gehören folgende:

 

  • Ultraschall
  • Röntgenstrahlen
  • Muskelbiopsien
  • Elektronische Nerventests

Ein Tierarzt würde einen Hund an einen spezialisierten Veterinärneurologen überweisen, der möglicherweise auch die Durchführung des folgenden Tests empfiehlt:

 

Eine Lumbalpunktion, die dazu beitragen würde, andere Gesundheitsprobleme wie Tumore oder andere neurologische Erkrankungen auszuschließen

 

Behandlungsmöglichkeiten

Derzeit gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten für Hunde, die an Polyneuropathie leiden, und es muss noch weiter erforscht werden, warum einige Rassen anscheinend stärker von der Krankheit betroffen sind als andere. Da die Symptome von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein können und die Krankheit nicht langsam, sondern sehr schnell auftritt, kann es sehr schwierig sein, die Krankheit in ihrem Frühstadium zu erkennen. Studien haben gezeigt, dass einige Hunde tatsächlich aus der Krankheit herauswachsen, andere hingegen nicht, und daher ist es besser, sie einzuschläfern, als sie leiden zu lassen.

Prognose

Da die Symptome und der Schweregrad der Erkrankung von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sind, kann es sich als äußerst schwierig erweisen, sie zu behandeln und eine Prognose zu stellen. Bei einigen Hunden gibt es Anzeichen für eine Besserung, um sich dann innerhalb kurzer Zeit wieder zu verschlechtern. Die schlechte Nachricht ist, dass Hunde, selbst wenn sie sich erholen, nie wieder dieselben sind wie zuvor, was eine sorgfältige Überwachung ihrer Lebensqualität erfordert. Hunde, bei denen eine Polyneuropathie diagnostiziert wurde, sollten kastriert werden, um zu verhindern, dass sie für ein Zuchtprogramm verwendet werden.

 

Quelle:

https://www.behinderte-hunde.ch/neurologische-probleme/polyneuropathie-beim-hund/

 

https://www.hundeportal24.eu/

Degenerative Myelopathie - was ist das?

Mit der Diagnose folgt der Schock, denn die degenerative Myelopathie ist nicht heilbar und führt unweigerlich zum Tod. Trotzdem kann es deinem Hund mit der Erkrankung noch ein paar Jahre sehr gut gehen.

Wir geben dir alle Informationen, die du brauchst, sowie Tipps, um die Lebensqualität deines Vierbeiners so lange wie möglich zu bewahren.

Was ist die degenerative Myelopathie?

Die degenerative Myelopathie (DM) ist eine genetische Rückenmarkserkrankung, die bei Hunden die Leitungsbahnen stört. Sie ist chronisch, progressiv und nicht behandelbar. Beim Fortschreiten der Krankheit wird der Bewegungsapparat des Hundes immer weiter eingeschränkt, bis es zu einer Lähmung kommt.

Die degenerative Myelopathie tritt hauptsächlich bei älteren Hunden auf.

Sie wird auch als “Schäferhund-Myelopathie” bezeichnet, da sie in der frühen Tierforschung besonders bei Deutschen Schäferhunden diagnostiziert wurde. Der ehemalige Verdacht, dass nur Schäferhunde erkranken würden, hat sich aber relativ schnell gelegt. Nachgewiesen wurde die Myelopathie auch bei Rassen, wie dem Berner Sennenhund, Collie, Husky, Boxer, Rhodesian Ridgeback oder dem Hovawart.

Tierärzte gingen erst davon aus, dass die Krankheit ausschließlich große Hunderassen betrifft. Doch letztendlich kann jede Rasse betroffen sein, auch kleinere, wie der Pudel, Jack Russell Terrier oder Wachtelhund. Außerdem können auch Mischlinge aus diesen Rassen erkranken.

Degenerative Myelopathie - die Symptome bei Hunden

Schon zu Beginn der Myelopathie sind die Anzeichen schnell ersichtlich. Der Hund kann seine Gliedmaßen zunehmend schlechter koordinieren, seine Hinterläufe geben nach, und seine Pfoten schleifen beim Laufen. Es ist durchaus typisch, dass die Krankheit an den Hinterbeinen anfängt und dann nach vorne wandert.

Weitere Symptome sind:

  • Verspannungen und Verkrampfungen im Lendenbereich
  • Gleichgewichtsschwankungen, deutlich erkennbar beim Schütteln
  • Eine gestörte Selbstwahrnehmung
  • Schwierigkeiten beim Sitzen, Liegen und besonders Aufstehen
  • Sensibilitätsstörungen in den Pfoten
  • Inkontinenz

Mit der Progression steigern sich die Einschränkungen des Hundes. Seine Koordination lässt weiter nach, und auch die Kraft in seinen Beinen schwindet. Auffallend ist auch die Verlangsamung der Reflexe, bis sie irgendwann komplett aussetzen. Es fällt ihm somit immer schwerer sich zu bewegen, und es folgt eine nicht auszuhaltende Lähmung der Hinterhand.

Durch die vorrückende Lähmung wird der Hund nicht mehr in der Lage sein sich selbständig fortzubewegen und ist auf Hilfe angewiesen. Zum Ende hin, kann sich die Degeneration auch auf seine Atem- und Rachenmuskulatur auswirken, sodass es zu Atemproblemen und Schluckbeschwerden kommt.

Der Hund hat bei der degenerativen Myelopathie keine Schmerzen. Da es sich um eine innere Läsion handelt, und nicht um eine Reizung oder Entzündung der Nerven, unterscheidet sich das Krankheitsbild von anderen Erkrankungen.

Einige der genannten Symptome können für Störungen oder Entzündungen des Nervensystem oder des Bewegungsapparats des Hundes stehen. Darunter fallen beispielsweise der Bandscheibenvorfall, die Kompression der Nerven (Degenerative lumbosakrale Stenose), oder die Verknöcherung der Wirbelsäule (Spondylose). Das Fortbleiben von Schmerzen ist das einzige Merkmal, das sich von diesen Erkrankungen absetzt.

Wieso erkrankt mein Hund? Die Ursachen

Als die degenerative Myelopathie erstmals erforscht wurde, ging man davon aus, dass nur Deutsche Schäferhunde und große Hunderassen daran erkranken würden. In der Theorie kann jedoch jede Rasse, und ebenso Mischlinge mit DM diagnostiziert werden.

Nachdem weiter an der Krankheit geforscht wurde, hat ein Team aus amerikanischen und schwedischen Forschern den Risikofaktor in den Genen von Welsh Corgis und ein paar anderen Hunderassen lokalisiert. Sie beobachteten dabei eine Mutation des SOD1-Gens, die definitiv zur degenerativen Myelopathie führen kann.

Die Mutation des Gens verursacht eine Veränderung des Superoxid-Dismutase Protein. Seine Aufgabe ist es, die Rückenmarkszellen von freien Sauerstoffradikalen zu schützen. In den Zellen des Hundes entstehen freie Radikale, die sowohl die Erbsubstanz also auch die Zellintegrität beschädigen. Betrifft dies die Nervenzellen, so können sie sich nicht mehr teilen und die kaputten Zellen nicht mehr ersetzen.

Zum Vergleich wurde die amyotrophe Lateralsklerose beim Menschen herangezogen, bekannt als ALS. Festgestellt wurde auch hier, dass der genetische Defekt ein Bestandteil der Ursache ist.

Somit ist die Mutation des SOD1-Gens zwar ein Risikofaktor der degenerativen Myelopathie, jedoch nicht die alleinige Ursache für die Erkrankung. Welche Faktoren noch eine Rolle spielen, ist bis heute ungeklärt.

Kann auf Myelopathie getestet werden?

Die degenerative Myelopathie wird durch ein Ausschlussverfahren anderer neurologischer Erkrankungen festgestellt, da bisher keine ausreichenden Informationen zu weiteren Ursachen als die Mutation des SOD1-Gens gefunden wurden. Zusätzlich kann ein Erbkrankheiten Gentest für Hunde weitere Beweise liefern.

Gentest

Dadurch, dass es sich bei dieser Krankheit um eine genetische Mutation handelt, kann sie mit Hilfe eines Gentests diagnostiziert werden. Dieser spezielle Test ist seit Kurzem auch in Deutschland durchführbar, und liefert die Erkenntnis darüber, ob ein Hund das SOD1-Gen in sich trägt oder nicht.

Dieser Test kann aber nur das Risiko bestimmen, nicht dass die Krankheit definitiv ausbrechen wird. Selbst wenn ein Hund positiv getestet wird, heißt das nicht, dass er später erkrankt.

MRT Untersuchung

Eine Diagnose ausschließlich mit einem bildgebenden Verfahren ist bis dato nicht möglich. Forscher sind sich immer noch unsicher, ab wann die Veränderungen im Rückenmark des Hundes stattfinden und zu sehen sind. Durch einen MRT können höchstens andere Erkrankungen ausgeschlossen, die ebenfalls Störungen der Funktion des Rückenmarks hervorrufen.

Liquor Untersuchung

Blut- und Urinuntersuchungen sind bei der degenerativen Myelopathie unauffällig. Sie dienen dem Ausschluss einer entzündlichen Myelopathie. Das einzige Indiz könnte ein leicht erhöhter Anteil an Protein sein, dies ist allerdings nicht bei jedem Tier gleich.

Muskelbiopsie

Hunde, die an DM leiden, weisen eine veränderte Muskelstruktur in ihren Hinterbeinen auf. Dies nennt man eine Gruppenbildung der zwei Fasertypen I und II in der Muskulatur. Eine solche Veränderung kann jedoch auch bei anderen spinalen Krankheiten vorkommen.

Die Lebenserwartung deines Hundes

Hunde mit DM haben nach Beginn der Symptomatik meist zwischen 2 bis 4 Jahre, in denen sie sich weiter ausbreitet. Leider ist die Krankheit nicht heilbar, und der Hund wird den Folgen früher oder später erliegen.

Aus diesem Grund entscheiden sich viele Hundebesitzer, bereits innerhalb des ersten Jahres nach der Diagnose, ihren Hund einzuschläfern.

Ist eine Behandlung möglich?

Ist dein Hund mit degenerativer Myelopathie diagnostiziert worden, dann werden ihm vorerst keine Medikamente verschrieben. Sowohl Schmerzmittel als auch pflanzliche Alternativen sind hier wirkungslos.

Auch wenn es keine Heilung gibt, ist es wichtig für den Hund beweglich zu bleiben. Das Ziel einer Behandlung ist die Muskulatur so lange es geht zu erhalten, und den Krankheitsfortschritt zu bremsen. 

Unterstützende Maßnahmen

Verständlicherweise ist die Prognose des Todes erstmal ein großer Schock. Um ihn weiterhin beweglich zu halten, sind sowohl Physiotherapie als auch verschiedene Maßnahmen zuhause hilfreich.

Physiotherapie

Eine ausgleichende Physiotherapie kann die Lebensqualität deines Hundes erheblich verbessern. Es ist sogar erwiesen, dass sie das Leben betroffener Hunde verlängern kann.

Eine physiotherapeutische Behandlung hilft dabei die Muskulatur zu stärken und beugt der Lähmung vor. Außerdem werden sowohl die Koordination als auch das Gleichgewicht des Hundes weiter gefestigt, sodass er länger aktiv bleiben kann.

Hilfsmittel für Zuhause

Beweglichkeitsübungen und das Trainieren der Koordination verbessern die Lebensqualität deines Hundes. Du kannst aber noch mehr tun, um ihn zu unterstützen.

Hier findest du einige praktische Hilfsmittel:

 

  • Pfotenschuhe: Sie verringern das Risiko des Schleifens der Hinterläufe und schützen die Pfoten und Krallen. Die Schuhe müssen jedoch perfekt sitzen, damit sie keine Nachteile mit sich bringen.
  • Orthopädisches Hundebett: Durch das vermehrte Liegen spielt der Schlafplatz eine noch größere Rolle. Ein spezielles Hundebett unterstützt die Schlafposition und kann den Druck von der Wirbelsäule nehmen.
  • Teppiche: Dein Hund wird mit der Zeit immer instabiler. Teppiche helfen ihm Halt zu finden.
  • Tragehilfe: Sie besteht meist aus Neopren, ist dadurch angenehm für deinen Hund und passt sich seiner Statur an. Stützt du ihn damit, gibt ihm das Sicherheit und Stabilität.

vetevo Fazit

Ein Leben mit degenerativer Myelopathie ist nicht leicht - weder für Hunde, noch für ihre Besitzer. Zeigt dein Hund Anzeichen, die zu einer DM passen, beispielsweise Verkrampfungen der Hinterhand oder schleifende Hinterpfoten, suche am besten direkt den Tierarzt auf. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto mehr Zeit bleibt dir und deinem Hund sich umzustellen und somit sein Leben zu verlängern. Ein Test der Mutation des SOD1-Gens könnte bei häufig betroffenen Rassen hilfreich für das Stellen einer Diagnose sein.

Physiotherapie, Pfotenschuhe oder ein orthopädisches Hundebett, dein Hund wird mit zusätzlichen Hilfsmitteln sicherlich noch ein paar schöne Jahre haben. Möchtest du sein Leben mit DM erleichtern, ist eine ausreichende Unterstützung ein Muss.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

Quellenangaben:

https://www.behinderte-hunde.ch/neurologische-probleme/degenerative-myelopathie/

Die degenerative Myelopathie des Hundes – Was kann der Gentest?. In: Rentmeister K. Kleintier konkret 2011

Degenerative Myelopathie (DM) beim Hund. In: Kohn B, Schwarz G, Hrsg. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2017

Degenerative Myelopathie. In: Koch D, Fischer M, Dobenecker B, Hrsg. Lahmheitsuntersuchung beim Hund. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019

Rumänische Hirtenhunde Hunderassen - welche Hüte- und Herdenschutzhunderassen gibt es?

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Rumänien ist eher bekannt für seine Straßenhunde und Mischlinge.

 

Aber das Land hat auch reinrassige Hunderassen hervorgebracht. Diese dienten der Bevölkerung weitestgehend als Wach-, Hirte- oder Herdenschutzhunde.

 

Die Kolosse sind nur schwerlich zu übersehen. Sie zählen mit zu den größten Hunderassen der Welt.

 

Im Folgenden möchten wir Ihnen die sanften Riesen vorstellen! Keine Angst!

 

5 Rumänische Hunderassen im Überblick

Hoch hinaus! Wer sich für rumänische Hunderassen interessiert, der darf keine Angst vor großen Hunden haben.

 

Hoch hinaus! Wer sich für rumänische Hunderassen interessiert, der darf keine Angst vor großen Hunden haben.

 

Die geboren Hirte- und Hütehunde zählen mit zu den Giganten im Hundereich. In einer Stadtwohnung wären sie also total fehl am Platz.

 

Wenn Sie allerdings für ausreichend Platz und Auslauf sorgen, werden Sie dafür mit einer herzlichen und treuen Seele belohnt. Die nachfolgenden Rumänen sind der Schrecken aller Einbrecher.

 

  1. Ciobanesc Românesc de Bucovina

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http://www.bucovinadogs.ro/ro/12/galerie/imagini/ciobanesc-romanesc-de-bucovina.htm

 

Die rumänische Hunderasse mit dem klangvollen Namen Ciobanesc Românesc de Bucovina lässt sich am besten als Bukowina-Schäferhund übersetzen. Die Rasse stammt ursprünglich aus Bukowina und wurde in erster Linie als Herdenschutzhund eingesetzt.

Der Ciobanesc Românesc de Bucovina ist ein echter Rumäne. Er ist groß, kräftig und mutig. Selbst Raubtiere haben gegen den Riesen keine Chance. Bei Gefahr macht er sich durch sein lautes Bellen bemerkbar.

 

Wer keine Angst vor großen Hunden und ausreichend Platz hat, der findet im Bukowina-Schäferhund einen treuen Begleiter.

 

  1. Ciobanesc Romanesc Corb

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Quelle: https://light.sunphoto.ro/photos/normal/95966094_IRLXOLA.jpg

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Der Ciobanesc Romanesc

Corb kann alternativ als Rumänischer Rabenhirtenhund oder einfach nur als „Corbi“ bezeichnet werden. Seinen deutschen Namen verdankt die rumänische Hunderasse ihrer pechschwarzen Fellfarbe.

 

Die Rasse stammt ursprünglich aus den meridionalen Karpaten und Subkarpaten. Sie wurde in ihrer Vergangenheit als Wachhund, Hirtenhund und Hütehund eingesetzt.

 

Den Rumänischen Rabenhirtenhund kann man nur schwer übersehen. Die Vierbeiner können bis zu 80 cm groß werden. Obgleich die sanften Riesen einen ausgeprägten Wachinstinkt haben, sind sie ihren Besitzern gegenüber stets friedlich, freundlich und treu ergeben.

 

  1. Ciobanesc Românesc Mioritic

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Eine weitere rumänische Hunderasse ist der Ciobanesc Românesc Mioritic. Die Zottelbären unter den Rumänen stammen ursprünglich aus den Karpaten. Dort erfüllten sie primär die Funktion als Hirtenhund und Herdenschutzhund.

 

Der Mioritische Hirtenhund macht auch als Wachhund eine gute Figur. Trotz seines dichten Fells wittert er sofort jede Gefahr durch Mensch oder Tier.

 

Ihrer Familie gegenüber sind die Fellmonster allerdings sehr loyal und anhänglich. Die Hunde sind sehr clever und aktiv. Sie müssen regelmäßig körperlich und geistig gefordert und gefördert werden.

 

  1. Ciobanesc Românesc Carpatin

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Quelle

http://ach.ro/site/index.php/en/romanian/romanian-carpathian-shepherd-dog

 

 

Bei dem Ciobanesc Românesc Carpatin handelt es sich um einen rumänischen Schäferhund.

 

Die Rasse kann deshalb im Deutschen auch als Rumänischer Karpaten-Schäferhund betitelt werden. Auch er wird in erster Linie als Wach- und Herdenschutzhund eingesetzt.

 

Die großen Hunde mit dem grauen Fell können eine Schulterhöhe von bis zu 70 cm erreichen. Sie sind ruhig, gelassen und lassen sich lediglich durch Fremde aus der Ruhe bringen.

 

Die Vierbeiner sind sehr flink, aktiv und sportlich.

 

Ciobănesc Românesc Carpatin

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Quelle https://www.edogs.de/magazin/rumaenische-hunderassen/

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Seine Hauptcharaktereigenschaften sind Mut, Treue und  Wachsamkeit, was er bereits im Welpenalter zeigt. Außerdem hat der Carpatin ein sehr ausgeglichenes Wesen. Der unabhängige und eigenständige Charakter wird bei der Erledigung seiner Aufgaben, z.B. als Hütehund einer Herde, erkennbar.

 

Ciobănesc Românesc de Bucovina

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Quelle

https://www.edogs.de/magazin/rumaenische-hunderassen/

 

 

Der Ciobănesc Românesc de Bucovina ist ein sehr ausgeglichener, ruhiger und treuer Hund und ist eine Art von Schäferhund. Die meisten Vertreter dieser Rasse sind vor allem Herdenschutzhunde und Wachhunde. Allerdings ist er kein Anfängerhund, wegen deinem unabhängigen und eigenständigen Charakters.

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Ciobănesc Românesc Mioritic

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Quelle

https://www.edogs.de/magazin/rumaenische-hunderassen/

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Der Mioritic ist genau wie die anderen Hunderassen aus Rumänien ein Hirten- und Herdenschutzhund. Seine Charaktereigenschaften sind daher auf den Schutz ausgelegt. Wittert er Gefahr für seine Herde, zögert er nicht, um in Verteidigungsstellung zu gehen.

Die Herdenschutzhunde

Herdenschutzhunde- und Mixe wirken oft ruhig, verschlafen und gemütlich aber die Fassade kann trügen, denn diese Hunde verfügen über ein extrem ausgeprägtes Territorial- und Schutzverhalten. Bei den Herdenschutzhunden (HSH) handelt es sich um große und kräftige Hunderassen, die ursprünglich zum Schutz von Tier und Mensch gezüchtet wurden.

Vor allem in osteuropäischen Ländern – wie Rumänien – setzen Schäfer Herdenschutzhunde ein, um die Herden zu beschützen. Hier dienen sie nicht wie Hütehunde dazu die Herde „im Zaun“ zu halten, sondern viel mehr um die Herden vor Eindringlingen zu beschützen.

Herdenschutzhunde sind als sehr umsichtige Wächter ihrer Ressourcen gezüchtet worden. Zu diesen Ressourcen gehören für diese Hunde daher das gesamte Umfeld in dem sie sich aufhalten. Dazu zählen vor allem das Grundstück, die Familie, andere Tiere und oftmals auch häufig besuchte Plätze z. B. die auf Spaziergängen.

Die Hunde haben von ihrem Beobachtungsplatz aus meist alles im Blick. Im Falle einer für sie als Bedrohung wahrgenommene Situation sind sie blitzschnell zur Stelle, um alles zu verbellen was seinem „Aufsichtsbereich“ zu nahekommt. Dann ist der meist kuschelige Teddybär plötzlich nicht mehr kuschelig, sondern eher bedrohlich.

Die oft unterschätzten Kuschelbären gehören nur in erfahrende Hände! Nämlich zu Haltern die aus diesen Hunden einen souveränen Begleiter machen.

Kann ich einen Herdenschutzhund in der Wohnung halten? Es kommt ganz drauf an wie viel Auslauf dem Hund geboten wird. Aufgrund des ausgeprägten Territorial- und Schutzverhaltens sind diese Hunde oft sehr wachsam um ihr Revier zu verteidigen. In dicht besiedelten Gegenden wo immer wieder neue und fremde Menschen gesichtet werden, würden diese Hunde kaum zur Ruhe kommen.

Neben den eignen vier Wänden kommt es bei diesen Hunden auch vor, dass Orte die sich im nahen Umfeld befinden z. B. Wanderwege, Parkplätze oder Spielplätze als eigenes Territorial eingestuft werden. Aufgrund dieser Charaktereigenschaften vermitteln wir unsere HSH nur in eine ländliche Gegend und in ein Zuhause mit Hof und/oder eingezäuntem Garten.

Beispiel eines Hundes mit Herdenschutzanteil aus der Arche Sind Herdenschutzhunde für Familien mit Kindern geeignet? Immer wieder beschreiben Organisationen die verschiedene Vertreter der HSH als ideale Familienhunden und Spielgefährten für Kinder. Kinderlieb, tolerant, belastbar – doch das sind sie pauschal gesehen sicher nicht! Schließlich sollte man sich bei einem HSH immer bewusst sein, dass er kein Familienhund im klassischen Sinne ist.

Er ist nicht in jeder Situation leicht zu führen. Besitzer sollten ihn nicht mit den Kindern unbefangen und sorglos „Gassi“ schicken. Weiterhin sollten die Herdenschutzhunde auch eher nicht jederzeit und überall bedenkenlos abgeleint werden, denn sie legen ihr Misstrauen gegenüber Fremden nicht auf Knopfdruck ab.

Wenn jedoch die Sozialisation des Hundes mit den unterschiedlichsten Menschen und Situationen gegeben ist; wenn die Haltungsbedingungen, der Sachverstand und das Verständnis für seine Bedürfnisse und Besonderheiten gegeben ist; und der Halter verantwortungsbewusst ist, dann kann auch ein HSH durchaus eine Familie mit Kindern bereichern.

Wie auch bei allen anderen Hunden , sollten Kinder dennoch nicht mit Hunden alleine bleiben. Beispiel eines Hundes mit Herdenschutzanteil aus der Arche Beispiel eines Hundes mit Herdenschutzanteil aus der Arche Merkmale des Herdenschutzhund: Es gibt mehrere Rassen von Herdenschutzhunden. Die bekanntesten sind der Maremmano, der Pyrenäen-Berghund, der Kaukasischer Owtscharka, der Kuvasz und abschließend der Kangal. In Rumänien sind vor allem der Ciobanesc Românesc Carpatin oder der Mioritic verbreitet. Es sind große und schwere Hunde. Sie sind bis zu 60 kg schwer und an die 80 cm groß.

HSH-Mixe sind häufig auch kleiner und leichtere Vertreter dieser Rasse. Meist kennzeichnet sie dichtes und langes Fell, das sie vor Kälte und auch Hitze schützt. Dies benötigen sie, da sie gewöhnlich Tag und Nacht bei ihrer Herde wachen. Kurzes Fell findet sich eher bei HSH die aus wärmeren Ländern stammen, z.B. der Kangal in der Türkei.

Wie erzieht man einen Herdenschutzhund? All die Dinge, die bei der Erziehung von HSH wichtig sind, sollten es auch bei Nicht-HSH sein: Konsequenz, Respekt, Bindungsaufbau, abwechslungsreiches Training, Fairness und Motivation tun jedem Hund – gleich welcher Rasse – gut.

Herdenschutzhunde sind keine einfachen Hunde und gehören auf jeden Fall nur in erfahrene Hände. Es gibt aber auch durchaus kleine Hunderassen, die nicht einfach sind und ähnliche Charaktere durch ihren eignen Kopf mitbringen.

Werden von Anfang an z. B. Besuch und belebte Nachbargärten mit Zwei-und Vierbeinern als zum Alltag gehörig angesehen, so hat der Hund später weniger Grund, in entsprechenden Situationen misstrauisch zu werden. Hilfreich sind Rituale und ausschließlich positive Verknüpfungen mit den angeblichen „Eindringlingen“. Langfristig ist es dann für den Hund normal, wenn fremde Menschen in Anwesenheit seines Halters das Haus und das Grundstück betreten.

Wichtig ist, diese Hunde nicht chronisch zu überfordern. Besitzer dürfen aufkommendes Misstrauen nicht bestätigen. Der Halter eines HSH muss sich souverän verhalten und für den Hund offensichtlich die Verantwortung übernehmen. Beachten Adoptanten diese Aspekte in der Erziehung, kann aus einem HSH(-Mix) ein wunderbarer Wegbegleiter werden.

Buchempfehlungen
hsh-dieverkanntenwesen HSH Hirtenhunde Herdenschutzhunde - Die verkannten Wesen von
Mirjam Cordt

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Hundereich: Ein Arbeitsbuch zur Integration von Hunden aus dem Tierschutz von Mirjam Cordt

herdenschutzhunde
Herdenschutzhunde: Geschichte, Rassen, Haltung, Ausbildung: Geschichte, Rassen, Haltung, Erziehung von Petra Krivy

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Was ist der Unterschied zwischen einem Hütehund und Herdenschutzhund?

 VERWECHSLUNGSGEFAHR ❗

Wusstet ihr, dass der Hütehund und der Herdenschutzhund leider regelmäßig miteinander verwechselt werden?

Ich sage leider, da diese beiden Hundetypen so unterschiedlich sind, dass eine Verwechslung zum Zwecke des zukünftigen Zusammenlebens fatal sein kann.

Ich gebe zu, die Begriffe sind ähnlich aber doch auch total unterschiedlich. Während der HÜTEhund seine Herde führt, lenkt und treibt, macht der HerdenSCHUTZhund nichts davon. Der Herdenschutzhund ist nur zum Schutz der Herde da und lebt vollkommen neutral zwischen ihnen solange keine Gefahr von außen droht. Er darf die Weidetiere weder fixieren, jagen, zwicken noch anderweitig belästigen oder beunruhigen.

Die Aufgaben der beiden Hundetypen sind völlig unterschiedlich. 🤷‍♀️ Verständlicherweise sollte ein Hütehund mittelgroß, rege und wendig sein und seine Augen gezielt (Starren) einsetzen können, denn so lenkt er ggf. die Herde. Für diese Art Arbeit muss der Hund sehr beweglich sein. Der Hütehund arbeitet eng mit seinem Hundehalter zusammen und ist, durch seinen "will to please", sehr gut lenkbar während der Herdenschutzhund im Gegensatz, eigenständig arbeitet und gewohnt ist in Abwesenheit des Schäfers alleinige Entscheidungen zu treffen.

Während der Hütehund am Menschen weilt, stetig auf seine Befehle wartet, lebt der Herdenschutzhund, fast unerkannt, innerhalb der zu schützenden Herde, ruht fast die ganze Zeit und spart seine Kräfte um bei möglichen Angriffen, körperlich voll, verteidigungsbereit zu sein. Am liebsten liegt der Herdenschutzhund irgendwo erhöht zur besseren Übersicht des Geländes oder bewegt sich langsam, beschwichtigend und neutral zwischen den Schafen. Er tut alles, um seine Schützlinge nicht zu beunruhigen. Der Herdenschutzhund hat eine markante Größe, so dass er auch locker im Sitzen über den Rücken von Schafen oder Ziegen schauen kann, um die Umgebung im Auge behalten zu können. Sein Gewicht samt Größe ist so, dass mögliche Angreifer von ihm schon optisch abgeschreckt werden. Eine Schulterhöhe von 70 cm +++ und 50 kg +++ ist keine Seltenheit. Zum Vergleich, der Hütehund ist mittelgroß und eher leicht, da er für seine Arbeit Schnelligkeit und Wendigkeit braucht.

Die Weidetiere fühlen sich von den Herdenschutzhunden in keinster Weise bedrängt, sehen sie als Herdenmitglied an, im Gegensatz zum Hütehund, der sie von A nach B treibt. In vielen Videos gut zu sehen, der Herdenschutzhund, am besten noch weiß zwischen weißen Schafen, so lange energiesparend ruhig, bis sich eine vermeintliche Gefahr nähert.. Dann ist er aber da, laut und kraftvoll warnend bellend. Dafür hat der Herdenschutzhund dann alle seine Kräfte und Energien aufgespart und vorher nicht unnütz verschwendet.

Ihr seht, diese beiden Hundearten sind komplett verschieden - optisch und im Verhalten.

Selbst die Köpfe der beiden Hundetypen sind total unterschiedlich geformt, s. Bild.

Durch den Tierschutz sind viele Herdenschutzhund(-Mixe) zu uns gekommen. Das sind aber Mischlinge und an ihnen kann kein echtes Herdenschutzhund-Verhalten abgeleitet werden. Im Rahmen des privaten Zusammenlebens kann es schon mal vorkommen, dass sich ein Herdenschutzhund(-Mix) etwas beweglicher zeigt, weil er in seinem Leben, wenig bis nichts zu tun hat oder ein, sonst agiler, Hütehund faul herumliegt, weil er nicht bedürfnisorientiert trainiert wird.

Auch in unseren Gruppen merken wir leider immer wieder, dass vielen Mitgliedern diese markanten Unterschiede zwischen Hütehund und Herdenschutzhund gar nicht klar sind.

Der Beitrag darf zur Aufklärung fleißig geteilt werden!

Erziehungstipps

Verhaltensbeeinflussung beim Hund

Verhaltensbeeinflussung beim Hund Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten einen Hund, oder allgemein ein Tier, in seinem Verhalten zu beeinflussen. Zum einen kann man über aversive Methoden arbeiten, dabei werden die Tiere eingeschüchtert oder bestraft, wenn sie Verhaltensweisen zeigen, die für den Besitzer unerwünscht sind. Zum anderen gibt es die Möglichkeit ein Tier über positive Verstärkung und Belohnung zu erziehen.

Wir lehnen es ganz klar ab über Schreck, Einschüchterung und Bestrafung zu arbeiten und natürlich auch über jegliche andere Form der körperlichen Gewalt

Denn was passiert im Hund bei dieser Art der Erziehung?

Hunde zeigen ein aus ihrer Sicht vollkommen normales und hündisches Verhalten. Folgt eine aversive Konsequenz, so können sie diese nicht verstehen und nur sehr eingeschränkt mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen. Meist verknüpfen Hunde die negative Konsequenz zusätzlich mit den anwesenden Personen, dem Ort oder anderen in diesem Moment vorhandenen Reizen. Es kommt also immer zu Fehlverknüpfungen, die im weiteren Verlauf das Verhalten des Hundes zusätzlich beeinflussen werden. Dadurch werden Hunde mit der Zeit „unberechenbar“, denn sie zeigen vermeintlich plötzlich Meide- oder Aggressionsverhalten und die Besitzer verstehen nicht warum. Außerdem werden Hunde durch den Einsatz von aversiven Methoden unsicher und gehemmt. Dadurch lernen sie deutlich langsamer und eingeschränkter.

Man schafft sich also mit der Zeit einen Hund, der stark gehemmte Verhaltensweisen zeigt aus Angst vor der Konsequenz und nimmt sich damit die Chance einen im Training freudigen und lernbereiten Hund zu haben

Legen Sie den Fokus auf Respekt, Liebe und Verständnis

Als Besitzer sollte man den Fokus darauf legen, den Hund mit Respekt, Liebe und Verständnis zu erziehen, natürlich auch mit der nötigen Konsequenz – diese gilt aber eher dem Hundebesitzer in der Umsetzung eines gut aufgebauten Trainingsplans. Dabei muss darauf geachtet werden warum ein Hund gewisse Verhaltensweisen zeigt, damit man die Ursache erkennt und behandelt und nicht nur Symptome deckelt. Daher sind alle Formen von Gewalt, aversiven Hilfsmitteln und Schreckmethoden abzulehnen. Dazu zählen:
Gewalttätiges körperliches Einwirken auf den Hund (Schläge, Knie hochziehen, in die Flanken schlagen, etc.)
Brüllen und Schreien, ständiges Schimpfen, „Nein-Aus-Pfui!“, Zischlaute Leinenruck, Zughalsband, Stachelhalsband Typische aversive Hilfsmittel: Wasserspritzen, Disc-Scheiben oder Ketten werfen, Erziehungshalsbänder mit Sprühstoß oder Strom, Rüttelboxen

Außerdem gibt es verschiedene weitere Hilfsmittel in der Erziehung, wie beispielsweise Erziehungsgeschirre oder Haltis. Von dem Gebrauch dieser Hilfsmittel ist ebenfalls abzusehen.

Arten der Belohnung

Es gibt verschiedene Arten der Belohnung, die Klassiker sind: Zuwendung (verbales Lob, Streicheleinheiten), Futterbelohnung, Spielbelohnung. Unter diesen Belohnungsweisen kann man, je nach Hund und Situation, auswählen und diese im Training und im Alltag einsetzen. Vor allem die Futterbelohnung eignet sich meist hervorragend, weil sich viele Hunde durch einen kleinen Leckerbissen extrem motivieren lassen. Und warum sollte man sich diese Motivation nicht im Training zu Nutze machen? So kann sich der Hund einen Teil der normalen Futterration in Form von Leckerlis über den Tag „verdienen“ und man erzieht dabei auf eine wunderbar positive und unaufwändige Art und Weise. Auch das verbale Lob ist nicht zu vergessen, denn alle Hunde lieben es freundliche und freudige Worte ihrer Besitzer zu hören.

Neben den erwähnten „Klassikern“ in der Belohnung gibt es aber noch ein viel größeres Repertoire an Belohnungen, die man nutzen kann. Dafür muss man sich nur verdeutlichen was für den eigenen Hund eigentlich die beste Belohnung wäre. Die Belohnung ist immer dann perfekt gewählt, wenn sie der Motivationen und dem Bedürfnis des Hundes in der speziellen Situation entspricht: möchte der Hund nichts lieber als ins Wasser zu springen, dann kann man das als Belohnung verwenden.


Würde der Hund gerne mit den anderen Hunden auf der Wiese rennen, dann lässt sich das Ableinen und rennen lassen als Belohnung verwenden.

Es hilft also sich hin und wieder zu verdeutlichen was der eigenen Hund am liebsten machen würde und wie man das gewinnbringend in das eigene Training einbauen kann

Wie geht man mit unerwünschtem Verhalten um?

Es ist menschlich, dass Besitzer ihrem Hund mitteilen möchten was er nicht machen darf oder dass er in ihren Augen gerade etwas Falsches getan hat. Es ist schwierig einem Hund verständlich zu machen, dass sein für ihn vollkommen nachvollziehbares Verhalten für uns unerwünscht ist. Wie kann ein Rüde verstehen, dass er der läufigen Hündin nicht nachsteigen soll? Woher weiß ein Hund, dass der halbe Kuchen auf dem Sofatisch nicht für ihn übrig gelassen wurde? Hunde verstehen das erst einmal nicht. Man kann ihnen lediglich über die Erziehung ein Alternativverhalten oder einen guten Gehorsam beibringen und dafür sorgen, dass der Hund insgesamt entspannt und ausgeglichen ist.

Denn wenn man lediglich versucht jede Art des unerwünschten Verhaltens über Nein-Aus-Pfui zu verbieten, dann schafft man eine für den Hund zunehmend frustrierende Situation. Ist es da nicht deutlich geschickter dem Hund beizubringen welches Verhalten wir uns von ihm wünschen und das sehr positiv aufzubauen, als ein Hundeleben lang schimpfend und verbietend hinter dem eigenen Hund herzurennen?

Letztlich geht es darum über das Hundetraining und die Erziehung so viel erwünschtes Verhalten beim Hund zu erzeugen, dass gar nicht mehr so viel Zeit bleibt für unerwünschte Verhaltensweisen. Man versucht also das unerwünschte Verhalten durch das Training auf ein Minimum zu reduzieren, so dass es letztlich selten dazu kommt, dass der Hund in das Verhalten verfällt. Und sollte es doch passieren, dann muss der Besitzer in der Lage sein dieses für ihn unerwünschte Verhalten zu unterbrechen um wieder eine Situation mit erwünschtem Verhalten zu erzeugen. Das schafft man am besten, indem man die Situation verändert oder unterbricht, zum Beispiel mehr Distanz erzeugt, also aus der Situation herausgeht. Oftmals reicht es auch schon den Hund mit freundlichen Worten anzusprechen und ihn damit zu unterbrechen.

Kommt unerwünschtes Verhalten regelmäßig und für den Besitzer in einem zu großen Ausmaß vor, dann sollte dieser sich fachkundigen Rat von einem ausgebildeten Hundetrainer suchen. Wir warnen davor die gut gemeinten Tipps und Ratschläge anderer Hundehalter anzunehmen, denn auch wenn diese bei ihren eigenen Hund hervorragend funktioniert haben, kann die Situation mit einem anderen Hund schon wieder ganz anders aussehen. Ein kompetenter Hundetrainer sollte in der Lage sein einen Trainingsplan aufzustellen, der über positive Methoden dazu führt, dass das unerwünschte Verhalten nach und nach abgebaut und aufgelöst wird.

Man kann in die Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln. (Astrid Lindgren)

Die richtige Leine

Worauf du bei einer Leine achten solltest

Für welche Art von Leine du dich entscheidest, hängt ab vom individuellen Hund und von den Anforderungen des Alltags. Auswahlkriterien sind:

Größe des Hundes

Sein Gewicht

Sein Charakter (ruhig/temperamentvoll/jagdlich orientiert)

Die Art der Unternehmung (spazieren gehen, trainieren, laufen, …)

 

LEINENTYP

Es gibt verschiedene Arten von Hundeleinen. Hier sind die gängigsten und wie sie verwendet werden sollten.

Standardleine - Führleine

Schleppleine

Moxon- bzw. Retrieverleine

Rollleine „Flexileine“

Weitere zu beachtende Details

Material: Die Leine muss widerstands- und strapazierfähig sein sowie witterungsbeständig und reißfest.

Wir empfehlen auf Material zu achten, dass sich nicht mit Wasser oder Schlamm vollsaugt und dadurch schwerer wird.

 

Bei großen Hunden macht es Sinn, darauf zu achten, dass das Material, sollte der Hund in die Leine springen nicht aus der Hand rutscht. Hier sind z. B. Fettlederleinen gut geeignet.

Karabiner: Der Karabinerhaken, mit dem die Leine sicher am Geschirr befestigt wird, sollte so stabil sein, dass er nicht auseinanderbricht, wenn ein schwerer Hund an der Leine zerrt. Er sollte aber auch für kleine Hunde nicht zu schwer sein. Die hochwertigsten Karabinerhaken sind aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Normale Karabiner können leichter zufällig aufgehen, als Scherenkarabiner.

Scheren- und Zangenkarabiner: Die Art Karabiner kann im Winter gut mit Handschuh bedient werden.

Bolzenkarabiner: Diese können versagen, wenn Sand in den Schließmechanismus gelangt und ihn blockiert.

Ringe an der Führleine: Es sollten mindestens drei Befestigungsringe an verschiedenen Stellen der Leine angebracht sein, damit Sie die Länge variieren können. Sie müssen aus hochwertigem Material bestehen, ähnlich wie die Karabinerhaken, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Achte auch auf eine ausreichende Länge. Wir empfehlen mindestens 2,20 m bis 3,0 m.

Der VorteiL, du kannst deinem Hund mir ihr einen variablen Freiraum geben oder ihn nah bei dir halten. Geeignet für Spaziergänge und für das Training der Grundkommandos.

Du kannst die Leine auch Crossbody tragen, wenn du zum Beispiel etwas tragen musst oder beim entspannten Gassi, die Hände frei haben möchtest.

Des weiteren kannst du einen Hund im Kaffee, oder Biergarten auch mit der Leine an einem Baum oder anderem befestigen.

Leinenstärke: Als Richtwert gilt, dass die Leine für einen großen Hund ca. 1 cm und für einen kleinen Hund 0,8 cm dick sein sollte.

Schleppleine

Diese Leine ist zwischen 5 und 20 m lang und bietet dem Hund noch mehr Freiheit. Sie eignet sich für das Rückruf- und Apportiertraining deines Hundes. Eine Schleppleine sollte immer nur an einem Brustgeschirr befestigt werden. Beim Tragen am Halsband können schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule oder am Kehlkopf des Hundes entstehen.

Material: Die Leine muss widerstands- und strapazierfähig sein sowie witterungsbeständig und reißfest.

Wir empfehlen auf Material zu achten, dass sich nicht mit Wasser oder Schlamm vollsaugt und dadurch schwerer wird.

Hier empfehlen wir gern BioThane als Material. Es ist, soweit hochwertig, wasserfest und leicht. Gerade kleine Hunde müssen das Gewicht der Leine, auf dem Boden schleifend auch ziehen können.

Die Schleppleine, die zu  Trainings- und Freilaufzwecken eingesetzt wird, bitte immer ohne Ringe, oder Handschlaufen kaufen. Eine Schleppleine ist dafür gedacht, den Hund schrittweise in den Freilauf zu entlassen. Dafür kannst du die Leine auf den Boden schleifen lassen und hast im größeren Radius (Länge der Schleppleine) die Möglichkeit, auf den Hund einzuwirken. Die Handschlaufe oder Ringe können sich am Boden verhaken, umständkich, bis gefährlich sein kann, wenn der Hund im Wasser zum Beispiel, nicht mehr raus kommt.

 

Moxon- bzw. Retrieverleine

Dieser Typ Leine vereinigt Führerleine und Halsband. Wenn du deinem Hund also die Retrieverleine abnimmst, steht er ohne Leine und Halsband da. WICHTIG: Die Retrieverleine muss mit einem Zugstopp ausgestattet sein, der so eingestellt ist, dass sich das Halsband nur bis knapp zum Umfang des Hundehalses zuzieht (es sollte noch eine Fingerbreite zwischen Hals und Halsband vorhanden sein). Der Zugstopp verhindert, dass der Hund beim Ziehen an der Leine gewürgt wird und ihm die Luft abgeschnürt wird!

 

Wir sind keine Fans von Retrieverleinen, als reguläre Gassileinen. Sie können genauso, wie ein Halsband an der Leine Verletzungen provozieren. Sollte Dein Hund jedoch alt, oder sehr gemütlich sein und niemals an der Leine ziehen, steht auch dieser Leine nichts im Wege.

Sie einigt sich aber übrigens sehr gut, für das schnelle Pipi ums Eck.

Denke aber trotzdem daran, dass ein neu vermittlter Hund, nur mit Sicherheitsgeschirr und Doppelsicherung ausbruchsicher angeleint ist.

Die Sicherheit unserer Lieblinge steht immer an erster Stelle!

 

Rollleine „Flexileine“

So praktisch sie im ersten Blick auch sein mag, ergeben sich bei genauerer Betrachtung viele Nachteile und vor allem auch erhebliche Risiken, die bei Tierschutzhunden, zum tragen kommen.

1.) Die Leinenführigkeit wird schlechter:

Durch den permanenten Zug am Geschirr, ausgelöst durch den Rollmechanismus der Flexileine, neigen viele Hunde dazu gegen diesen geringen „Widerstand“ anzugehen, also zu ziehen. Je nach Körpergewicht des Hundes kann das anstrengend sein und eine Gewöhnung setzt ein, der Hund lernt, an der Leine zu ziehen.

 

2.) Grundsignale & Ansprechbarkeit nimmt ab:

Aus dem einfachen Grund, weil der Mensch faul und in der Kommunikation ungenau wird! Ich beobachte es sehr häufig, das der Mensch ruft den Hund, der Hund reagiert nicht und zack – wird die Flexileine mit hereinangelten Bewegungen verwendet um den Hund heranzuholen. Der Hund lernt, wenn es wichtig wird, wird mich „der/die Alte“ schon herziehen und bis zu diesem Punkt nicht von selbst reagieren…

 

3.) Flexileinen sind nicht ungefährlich…

Durch die dünnen und meist relativ langen Schnüre besteht erhebliche Verletzungsgefahr für Mensch & Hund! Gerade bei jungen, impulsiven Hunden die häufig dazu neigen „durchzustarten“ empfehlen wir auf keinesfalls eine Flexileine zu verwenden. Zusätzlich sind die Schnüre meist schlecht zu sehen, was z.B. für entgegenkommende Jogger/Radfahrer zum Verhängnis werden kann!

 

Fällt die Flexileine mal herunter wird sie klappernd hinter dem Hund hergezogen. Selbst bei sonst souveränen Hunden kann das Panik hervorrufen. Es ist leider schon häufig passiert dass ein Hund aus dieser Panik heraus auf eine befahrene Strasse lief und sein Leben lassen musste.

Vor allem für neue Hunde und generell für ängstlichere Vierbeiner stellt die Flexileine daher eine Lebensgefahr da!

Flexileinen nur am Halsband, an der Würgekette oder sogar ausschließlich am einem Kopf-Halti zu verwenden, ist gegen das Tierschutzgesetz, grob fahrlässig und ein absolutes NO-GO!!!

4.) Flexileine und  Hundehaftpflicht Versicherungen. Du riskierst Deinen Versicherungsschutz!

In manchen Hundehaftpflichtversicherungen wird genau beschrieben wie ein Hund gesichert sein muss, viele Versicherungen weisen darauf hin, dass bei Verwendung einer Flexileine im Schadensfall keine Deckung besteht.

 

 

Du willst Deinen Tierschutzhund abholen?!

Die Doppelsicherung ist die Lebensversicherung deines neuen Familienmitglieds!

So sicherst du ihn richtig:

Bitte denk immer daran, dass du Deinen Tierschutzhund, solange Du ihn noch nicht ausreichend genug kennst und ihn nicht in jeder Lebenslage einschätzen kannst, zwingend SICHER sichern musst. Ein in Panik geratener Hund ist nicht nur eine Gefahr für sein eigenes Leben, sonder auch für alle Anderen. Ein Verkehrsunfall mit schlimmen Folgen ist viel schneller passiert, als du es dir vorstellen kannst.

Aber auch ein Hund, der entläuft, bevor er Vertrauen zu dir fasst, ist genau dass, was DU vermeiden musst! DU hast die Verantwortung für sein Leben! Nicht selten bezahlen entlaufene Tierschutzhunde die Verantwortungslosigkeit ihres Halters mut ihrem Leben! DAS DARF NICHT PASSIEREN!

ALSO:

  1. Sicherheitsgeschirr
  2. Halsband
  3. Bauchgurt am Hundeführer
  4. 2 Leinen. Eine am Bauchgurt und eine zum tragen, in der Hand. Die Leinen werden 1x am Geschirr und 1x am Halsband befestigt!
  5. Wichtiger Hinweis für das Sicherheitsgeschirr: Vor allem der dritte, also der hintere Ring muss hinterhalb des Rippen Bogens sitzen. Dieser Ring muss enger sein, als der Rippen Vogen, damit der Hund sich bei einem Ausbruchversuch, nicht einfach das Geschirr abstreifen kann. BITTE unterschätze NICHT wie leicht ein Hund ein lockeres Geschirr, oder ein normales Geschirr selbst abstreifen kann. Es dauert keine 2 Sekunden!!
  6. Bitte beacgte, dass das Halsband je nach Hunde Größe nicht zu breit, aber auch nicht zu schmal ist, damit es nicht behindert, aber auch nicht zu sehr die Bewegungen des Kopfes erschwert. Auch ein lockeres Halsband bietet keine Sicherheit!
  7. Lass Deinen Hund Nicht zu früh von der Leine! Oft zeigen Hunde erst nach Wochen Angst, denn dann erst sind sie nicht mehr von so vielen Reizen überflutet, so dass sie erstmals beginnen, ihre Umwelt wahrzunehmen.Aus gleichem Grund zeigen viele Hunde auch oft erst nach Wochen bis Monaten jagdlich motiviertes Verhalten. In solchen Momenten werden Hunde gern zu Ausbrecherkönigen. Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass es  auch ettliche Hunde gibt, dir erst dann, wenn sie sich sicher fühlen und eingewöhnt sind, ihren Radius vergrößern. Sie fühlen sich dann sicher, vertrauen dir und verlassen sich darauf, dass Herrchen, oder Frauchen schon warten wird. Hunde testen, wie Kinder und Jugendliche Grenzen, also stell dich drauf ein, dass auch beim bravsten Hund noch Ausbruchversuche kommen können!

Doppelsicherung des Hundes:

Sicherheitsgeschirr

Besonders ängstliche Hunde, die schnell in Panik geraten, sollten beim Spaziergang immer ein Sicherheitsgeschirr tragen. Dieses besteht aus einem Halsgurt, einem Brustgurt und einem weiteren Gurt entlang des Bauches. Es verhindert, dass sich der Hund in einer Angstsituation aus dem Halsband oder Hundegeschirr befreien kann. Somit schützt das Sicherheitsgeschirr das Umfeld des Hundes, und mitunter kann es auch das Leben des Vierbeiners retten.

 

Halsband

Halsbänder sollten mindestens so breit sein wie die Nase des Hundes, der sie trägt. Zu dünne Halsbänder schnüren natürlich ein, Kettengliederhalsbänder sollten gänzlich verbannt werden, weil zusätzlich zum Zug auch noch die vielen feinen Härchen am Hundefell eingezwickt werden. Ein Halsband aus Stoff, Leder oder mit einer Neoprenunterfütterung bietet sich hier als gute Alternative an. Bei der Passform sollte man beachten, dass etwa zwei Fingerbreit unter dem Halsband Platz ist, es aber nicht vom Hund mittels Leinenzug über den Kopf gestreift werden kann.

 

Ohne Zweifel umgeben Halsbänder eine der wohl sensibelsten Stellen des Hundekörpers - den Hals. Dort befinden sich "wichtige Organe wie die Schilddrüse, der Kehlkopf, die Luftröhre und die großen Halsgefäße". Leinenzieher leiden "durch den Dauerdruck des Halsbands fast immer an einer chronischen Entzündung von Kehlkopf und oberer Luftröhre", so der Ulmer Tierarzt Ralph Rückert.

 

 

 Brustgeschirr

Der eindeutige Vorteil eines Brustgeschirrs gegenüber einem Halsband ist die bessere Druckverteilung. Der Druckschwerpunkt sollte bei Geschirren am Brustbein, also dem "Sternum" vorne, zwischen den beiden Schultern liegen. Bei guten Geschirren ist dieser Punkt extra gepolstert und nicht nur mit einem Ring versehen.

Folgende Punkte sind bei der Auswahl des perfekten Brustgeschirrs zu beachten:

Das Material sollte leicht und weich, zum Beispiel aus Nylon, sein. Das Hundegeschirr sollte über eine Polsterung verfügen, die Verschlüsse müssen stabil und abgerundet sein.

Der Rückensteg muss fest vernäht sein, da er sonst beim Laufen leicht verrutscht. Der Bauchsteg dagegen sollte in der Länge verstellbar sein, damit er individuell an den Hund angepasst werden kann.

Die Gurte dürfen nirgends einschneiden oder scheuern. Der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein des Hundes sitzen, nicht direkt in der Falte. Der Sitz sollte nicht zu locker sein, damit der Vierbeiner sich nicht aus dem Geschirr winden kann. Den besten Tragekomfort bieten in der Regel Maßanfertigungen.

Manche Hundegeschirre lassen sich über den Kopf anziehen und unter dem Bauch schließen. Das ist für Hunde bisweilen angenehmer, als beim Anziehen mit einer Pfote einzusteigen.

Hundehalter sollten ihren Hund gut beobachten und herausfinden, ob ihm das Anlegen oder Tragen des Hundegeschirrs unangenehm ist. Es könnte falsch sitzen oder an Stellen aufliegen, die dem Hund Schmerzen bereiten.

 

keineswegs von selbst leinenführig macht, dem Halter aber die Chance gibt, den Hund endlich wieder vernünftig führen zu können. Hier wird in einem Ring auf Brusthöhe ein Leinenkarabiner befestigt, ein zweiter dann am Rücken. Schnellt der Hund dann in die Leine, wird die Kraft nicht einfach nach vorne übertragen, sondern durch das richtige Halten der Leine auf die Seite umgelenkt. Die unzähligen positiven Rückmeldungen der Hundehalter sprechen eindeutig für dieses Hilfsmittel, wenngleich diese Geschirre oft nicht optimal geschnitten sind bzw. leichter verrutschen können.

Wann verwende ich nun lieber ein Halsband, wann besser ein Brustgeschirr?

Ich persönlich rate immer dazu, den Hund grundsätzlich an beides zu gewöhnen, ihn aber auch in der ersten Zeit beides gleichzeitig tragen zu lassen. Man kann damit in Bezug auf die Leinenführigkeit zwei Modi anwenden, die sowohl der Erziehung als auch der Gesundheit des Hundes dienlich sind. Ist die Leine am Brustgeschirr befestigt, darf der Hund ein bisschen ziehen (evtl längere Leine, z-b- Schleppleine) - es darf also Druck entstehen, der ja am Brustgeschirr (sofern es gut passt) keine dramatischen Auswirkungen hat. Trainiert man die Leinenführigkeit, klickt man die Leine (wichtig!! Nur kurze Leinen, nie Flexi- oder Schleppleine!!) in ein breites, gut sitzendes Halsband ein und geht sozusagen in den lockeren Fuß-Modus über. Anfänglich wird so also an einer entspannten Leinenführigkeit gearbeitet, später ist für den Hund durch das Umklicken klar, dass nicht gezogen werden soll - im besten Fall zieht er irgendwann von sich aus gar nicht mehr am Halsband.

 

 

 

 

 

Hundegeschirr

Leine, Geschirr und Hundesicherheit

 

Bevor der Hund kommt:

 

Die richtige Leine

Worauf du bei einer Leine achten solltest.

Für welche Art von Leine du dich entscheidest, hängt ab vom individuellen Hund und von den Anforderungen des Alltags. Auswahlkriterien sind:

  • Größe des Hundes
  • sein Gewicht
  • sein Charakter (ruhig/temperamentvoll/jagdlich orientiert)
  • die Art der Unternehmung (spazieren gehen, trainieren, laufen, …

 

LEINENTYP

Es gibt verschiedene Arten von Hundeleinen. Hier sind die gängigsten und wie sie verwendet werden sollten.

  • Standardleine - Führleine
  • Schleppleine
  • Moxon- bzw. Retrieverleine
  • Rollleine „Flexileine“

 

Weitere zu beachtende Details

Material: Die Leine muss widerstands-  strapazierfähig, witterungsbeständig und reißfest sein.

Wir empfehlen auf Material zu achten, dass sich nicht mit Wasser oder Schlamm vollsaugt und dadurch schwerer wird.

 

Bei großen Hunden macht es Sinn, sollte der Hund in die Leine springen, darauf zu achten, dass das Material, nicht aus der Hand rutscht. Hier sind z. B. Fettlederleinen wären gut geeignet.

Karabiner: Der Karabinerhaken, mit dem die Leine sicher am Geschirr befestigt wird, sollte so stabil sein, dass er nicht auseinanderbricht, wenn ein schwerer Hund an der Leine zerrt. Er sollte aber auch für kleine Hunde nicht zu schwer sein. Die hochwertigsten Karabinerhaken sind aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Normale Karabiner können leichter aufgehen, als Scherenkarabiner.

Scheren- und Zangenkarabiner: Diese Art Karabiner kann im Winter gut mit Handschuh bedient werden.

Bolzenkarabiner: Diese können versagen, wenn Sand in den Schließmechanismus gelangt und ihn blockiert.

Ringe an der Führleine: Es sollten mindestens drei Befestigungsringe an verschiedenen Stellen der Leine angebracht sein, damit Sie die Länge variieren können. Sie müssen aus hochwertigem Material bestehen, ähnlich wie die Karabinerhaken, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Achte auch auf eine ausreichende Länge. Wir empfehlen mindestens 2,20 m bis 3,0 m.

Der Vorteil, du kannst deinem Hund mir ihr einen variablen Freiraum geben oder ihn nah bei dir halten. Geeignet für Spaziergänge und für das Training der Grundkommandos.

Du kannst die Leine auch Crossbody tragen, wenn du zum Beispiel etwas tragen musst oder beim entspannten Gassi gehen, die Hände frei haben möchtest.

Des Weiteren kannst du einen Hund im Kaffee, oder Biergarten auch mit dieser Leine an einem Baum oder anderem befestigen.

Leinenstärke: Als Richtwert gilt, dass die Leine für einen großen Hund ca. 1 cm und für einen kleinen Hund 0,8 cm dick sein sollte.

Schleppleine

Diese Leine ist zwischen 5 und 20 m lang und bietet dem Hund noch mehr Freiheit. Sie eignet sich für das Rückruf- und Apportiertraining deines Hundes. Eine Schleppleine sollte immer nur an einem Brustgeschirr befestigt werden. Beim Tragen am Halsband können schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule oder am Kehlkopf des Hundes entstehen.

Material: Die Leine muss widerstands- strapazierfähig, witterungsbeständig und reißfest sein.

Wir empfehlen auf Material zu achten, dass sich nicht mit Wasser oder Schlamm vollsaugt und dadurch schwerer wird.

Hier empfehlen wir gern „BioThane“ als Material. Es ist hochwertig, wasserfest und leicht. Gerade

kleine Hunde müssen das Gewicht der Leine, auf dem Boden schleifend auch ziehen können.

Die Schleppleine, die zu Trainings- und Freilaufzwecken eingesetzt wird, bitte immer ohne Ringe oder Handschlaufen kaufen. Eine Schleppleine ist dafür gedacht, den Hund schrittweise in den Freilauf zu entlassen. Dafür kannst du die Leine auf den Boden schleifen lassen und hast im größeren Radius (Länge der Schleppleine) die Möglichkeit, auf den Hund einzuwirken. Die Handschlaufe oder Ringe können sich am Boden verhaken, umständlich, gefährlich sein, zum Beispiel wenn der Hund im Wasser nicht mehr raus kommt.

 

Moxon- bzw. Retrieverleine

Dieser Typ Leine vereinigt Führerleine und Halsband. Wenn du deinem Hund also die Retrieverleine abnimmst, steht er ohne Leine und Halsband da. WICHTIG: Die Retrieverleine muss mit einem Zugstopp ausgestattet sein, der so eingestellt ist, dass sich das Halsband nur bis knapp zum Umfang des Hundehalses zuzieht (es sollte noch eine Fingerbreite zwischen Hals und Halsband vorhanden sein). Der Zugstopp verhindert, dass der Hund beim Ziehen an der Leine gewürgt wird und ihm die Luft abgeschnürt wird!

 

Wir sind keine Fans von Retrieverleinen als reguläre Gassileinen. Sie können genauso, wie ein Halsband an der Leine, Verletzungen provozieren. Sollte Dein Hund jedoch alt oder sehr gemütlich sein und niemals an der Leine ziehen, steht auch dieser Leine nichts im Wege.

Sie eignet sich aber übrigens sehr gut für das schnelle Pipi ums Eck.   

Denke aber trotzdem daran, dass ein neu vermittelter Hund, nur mit Sicherheitsgeschirr und Doppelsicherung ausbruchsicher angeleint ist.

Die Sicherheit unserer Lieblinge steht immer an erster Stelle!

 

Rollleine „Flexileine“

So praktisch sie auf dem ersten Blick auch sein mag, ergeben sich bei genauerer Betrachtung viele Nachteile und vor allem auch erhebliche Risiken, die bei Tierschutzhunden zum Tragen kommen.

1.) Die Leinenführigkeit wird schlechter:

Durch den permanenten Zug am Geschirr, ausgelöst durch den Rollmechanismus der Flexileine, neigen viele Hunde dazu gegen diesen „Widerstand“ anzugehen, also zu ziehen. Je nach Körpergewicht des Hundes kann das anstrengend sein und eine Gewöhnung setzt ein. Der Hund lernt an der Leine zu ziehen.

 

2.) Grundsignale & Ansprechbarkeit nimmt ab:

Aus dem einfachen Grund, weil der Mensch faul und in der Kommunikation ungenau wird! Ich beobachte es sehr häufig, dass der Mensch den Hund ruft, der Hund reagiert nicht und zack – wird die Flexileine mit Zugbewegungen verwendet um den Hund heranzuholen. Der Hund lernt, wenn es wichtig wird, werde ich herangezogen und muss nicht auf die gelernten Kommandos reagieren…

 

3.) Flexileinen sind nicht ungefährlich:

Durch die dünnen und meist relativ langen Schnüre besteht erhebliche Verletzungsgefahr für Mensch & Hund! Gerade bei jungen, impulsiven Hunden die häufig dazu neigen „durchzustarten“ empfehlen wir auf keinesfalls eine Flexileine zu verwenden. Zusätzlich sind die Schnüre meist schlecht zu sehen, was z.B. für entgegenkommende Jogger/Radfahrer zum Verhängnis werden kann!

 

Fällt die Flexileine mal herunter wird sie klappernd hinter dem Hund hergezogen. Selbst bei sonst souveränen Hunden kann das Panik hervorrufen. Es ist leider schon häufig passiert, dass ein Hund aus dieser Panik heraus auf eine befahrene Straße lief und sein Leben lassen musste.

Vor allem für neue Hunde und generell für ängstlichere Vierbeiner stellt die Flexileine daher eine Lebensgefahr da!

Flexileinen nur am Halsband, an der Würgekette oder sogar ausschließlich am einem „Kopf-Halti“ zu verwenden, ist gegen das Tierschutzgesetz, grob fahrlässig und ein absolutes NO-GO!!!

 

 

4.) Flexileine und Hundehaftpflicht Versicherungen- da riskierst du Deinen Versicherungsschutz!

In manchen Hundehaftpflichtversicherungen wird genau beschrieben wie ein Hund gesichert sein muss. Viele Versicherungen weisen darauf hin, dass bei Verwendung einer Flexileine im Schadensfall keine Deckung besteht.

 

Ankunft des Hundes und die ersten Monate im neuen Zuhause!

 

Du willst Deinen Tierschutzhund abholen?!

Die Doppelsicherung ist die Lebensversicherung deines neuen Familienmitglieds!

So sicherst du ihn richtig:

Bitte denk immer daran, dass du Deinen Tierschutzhund, solange Du ihn noch nicht ausreichend genug kennst und ihn nicht in jeder Lebenslage einschätzen kannst, zwingend SICHER sichern musst. Ein in Panik geratener Hund ist nicht nur eine Gefahr für sein eigenes Leben, sondern auch für alle anderen. Ein Verkehrsunfall mit schlimmen Folgen ist viel schneller passiert, als du es dir vorstellen kannst.

Aber auch ein Hund, der entläuft, bevor er Vertrauen zu dir fasst ist genau das, was DU vermeiden musst! DU hast die Verantwortung für sein Leben! Nicht selten bezahlen entlaufene Tierschutzhunde die Verantwortungslosigkeit ihres Halters mit ihrem Leben! DAS DARF NICHT PASSIEREN!

ALSO:

  1. Sicherheitsgeschirr
  2. Halsband
  3. Bauchgurt am Hundeführer
  4. 2 Leinen: eine am Bauchgurt und eine zum Tragen in der Hand. Die Leinen werden 1x am Geschirr und 1x am Halsband befestigt!
  5. Wichtiger Hinweis für das Sicherheitsgeschirr: Vor allem der dritte, also der hintere Ring muss unterhalb des Rippenbogens sitzen. Dieser Ring muss enger sein, als der Rippenbogen, damit der Hund sich bei einem Ausbruchversuch, nicht einfach das Geschirr abstreifen kann. BITTE unterschätze NICHT wie leicht ein Hund ein lockeres Geschirr oder ein normales Geschirr selbst abstreifen kann. Es dauert keine 2 Sekunden!!
  6. Bitte beachte, dass das Halsband je nach Hundegröße nicht zu breit, aber auch nicht zu schmal ist, damit es nicht behindert, aber auch nicht zu sehr die Bewegungen des Kopfes einschränkt. Auch ein lockeres Halsband bietet keine Sicherheit!
  7. Lass Deinen Hund nicht zu früh von der Leine! Oft zeigen Hunde erst nach Wochen Angst, denn dann erst sind sie nicht mehr von so vielen Reizen überflutet. Sie beginnen erstmals ihre Umwelt wahrzunehmen. Aus diesem Grund zeigen viele Hunde auch oft erst nach Wochen bis Monaten jagdlich motiviertes Verhalten. In solchen Momenten werden Hunde gern zu Ausbrecherkönigen. Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass es auch viele Hunde gibt, die erst dann, wenn sie sich sicher fühlen und eingewöhnt sind, ihren Radius vergrößern. Sie fühlen sich dann sicher, vertrauen dir und verlassen sich darauf, dass Herrchen/ Frauchen schon warten wird. Hunde testen, genau wie Kinder und Jugendliche Grenzen aus. Also stell dich drauf ein, dass auch beim „bravsten Hund“ noch Ausbruchversuche kommen können!

 

Doppelsicherung des Hundes:

Grundlegendes

Sicherheitsgeschirr

Besonders ängstliche Hunde, die schnell in Panik geraten, sollten beim Spaziergang immer ein Sicherheitsgeschirr tragen. Dieses besteht aus einem Halsgurt, einem Brustgurt und einem weiteren Gurt entlang des Bauches. Es verhindert, dass sich der Hund in einer Angstsituation aus dem Halsband oder Hundegeschirr befreien kann. Somit schützt das Sicherheitsgeschirr das Umfeld des Hundes, und mitunter kann es auch das Leben des Vierbeiners retten.

 

Halsband

Halsbänder sollten mindestens so breit sein wie die Nase des Hundes, der sie trägt. Zu dünne Halsbänder schnüren ein. Kettengliederhalsbänder sollten gänzlich verbannt werden, weil zusätzlich zum Zug auch noch die vielen feinen Haare am Hundefell eingeklemmt werden. Ein Halsband aus Stoff, Leder oder mit einer Neoprenunterfütterung bietet sich hier als gute Alternative an. Bei der Passform sollte man beachten, dass etwa zwei Fingerbreit unter dem Halsband Platz ist, es aber nicht vom Hund mittels Leinenzug über den Kopf gestreift werden kann.

 

Ohne Zweifel umgeben Halsbänder eine der wohl sensibelsten Stellen des Hundekörpers - den Hals. Dort befinden sich "wichtige Organe wie die Schilddrüse, Kehlkopf, Luftröhre und die großen Halsgefäße". Leinenzieher leiden durch den Dauerdruck des Halsbands fast immer an einer chronischen Entzündung von Kehlkopf und oberer Luftröhre, so der Ulmer Tierarzt Ralph Rückert.

 Brustgeschirr

Der eindeutige Vorteil eines Brustgeschirrs gegenüber einem Halsband ist die bessere Druckverteilung. Der Druckschwerpunkt sollte bei Geschirren am Brustbein, also dem "Sternum" vorn, zwischen den beiden Schultern liegen. Bei guten Geschirren ist dieser Punkt extra gepolstert und nicht nur mit einem Ring versehen.

Folgende Punkte sind bei der Auswahl des perfekten Brustgeschirrs zu beachten:

Das Material sollte leicht und weich, zum Beispiel aus Nylon, sein. Das Hundegeschirr sollte über eine Polsterung verfügen, die Verschlüsse müssen stabil und abgerundet sein.

Der Rückensteg muss fest vernäht sein, da er sonst beim Laufen leicht verrutscht. Der Bauchsteg dagegen sollte in der Länge verstellbar sein, damit er individuell an den Hund angepasst werden kann.

Die Gurte dürfen nirgends einschneiden oder scheuern. Der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein des Hundes sitzen, nicht direkt in der Falte. Der Sitz sollte nicht zu locker sein, damit der Vierbeiner sich nicht aus dem Geschirr winden kann. Den besten Tragekomfort bieten in der Regel Maßanfertigungen.

Manche Hundegeschirre lassen sich über den Kopf anziehen und unter dem Bauch schließen. Das ist für Hunde bisweilen angenehmer, als beim Anziehen mit einer Pfote einzusteigen.

Hundehalter sollten ihren Hund gut beobachten und herausfinden, ob ihm das Anlegen oder Tragen des Hundegeschirrs unangenehm ist. Es könnte falsch sitzen oder an Stellen aufliegen, die dem Hund Schmerzen bereiten.

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keineswegs von selbst leinenführig macht, dem Halter aber die Chance gibt, den Hund endlich wieder vernünftig führen zu können. Hier wird in einem Ring auf Brusthöhe ein Leinenkarabiner befestigt, ein zweiter dann am Rücken. Schnellt der Hund dann in die Leine, wird die Kraft nicht einfach nach vorne übertragen, sondern durch das richtige Halten der Leine auf die Seite umgelenkt. Die unzähligen positiven Rückmeldungen der Hundehalter sprechen eindeutig für dieses Hilfsmittel, wenngleich diese Geschirre oft nicht optimal geschnitten sind bzw. leichter verrutschen können.

!!!!!!!!! Text nicht umgeändert

Wann verwende ich nun lieber ein Halsband, wann besser ein Brustgeschirr?

Ich persönlich rate immer dazu, den Hund grundsätzlich an beides zu gewöhnen, ihn auch in der ersten Zeit beides gleichzeitig tragen zu lassen. Man kann damit in Bezug auf die Leinenführigkeit zwei Modi anwenden, die sowohl der Erziehung als auch der Gesundheit des Hundes dienlich sind. Ist die Leine am Brustgeschirr befestigt, darf der Hund ein bisschen ziehen. (evtl. längere Leine, z.b. Schleppleine). Es darf also Druck entstehen, der ja am Brustgeschirr (sofern es gut passt) keine dramatischen Auswirkungen hat. Trainiert man die Leinenführigkeit, klickt man die Leine (WICHTIG!! nur kurze Leinen, nie Flexi- oder Schleppleine!!) in ein breites, gut sitzendes Halsband ein und geht sozusagen in den lockeren Fuß-Modus über. Anfänglich wird so, an einer entspannten Leinenführigkeit gearbeitet. Später ist für den Hund durch das Umklicken klar, dass nicht gezogen werden soll. Im besten Fall zieht der Hund irgendwann von sich aus gar nicht mehr am Halsband.

Gesundheit und Krankheit

Was sind "Mittelmeerkrankheiten"?

Wichtig zu wissen ist, dass die sogenannten Mittelmeerkrankheiten sich mittlerweile nicht mehr nur auf den Mittelmeerraum beschränken. Sowohl die Sandmücke als auch die Zeckenart kommen bereits in Deutschland vor.

Wichtig ist des weiteren, dass die Krankheiten über einen Wirt übertragen werden – also nicht von Hund zu Hund.

Die am häufigsten vorkommenden Mittelmeerkrankheiten:

Leishmaniose: sie wird über die Sandmücke übertragen und die Parasiten gelangen durch den Stich der Mücke in das Blut des Hundes und nisten sich dort ein. Die Leishmaniose ist eine sehr hartnäckige Krankheit, die sich zwar behandeln lässt aber nicht heilbar ist. Je nach Immunsystem des Hundes beträgt die Inkubationszeit von 5 Monaten bis hin zu mehreren Jahren. Wird die Behandlung zu spät oder erst beim Auftreten von schweren Symptomen begonnen, endet sie meist tödlich.

Es empfiehlt sich in jedem Fall den Hund beim Tierarzt auf Leishmaniose sowie die anderen Mittelmeerkrankheiten testen zu lassen.

Ehrlichiose: wird durch einen Zeckenbiss übertragen und führt meist schon nach kurzer Zeit zu Symptomen. Sie gilt als bakterielle Infektion und fällt durch Fieber, geschwollene Lymphknoten sowie einen schlechten und schlappen Allgemeinzustand des Hundes auf. Die Krankheit verläuft Schubartig – es gibt symptomfreie Zeiten, die dann jedoch in die chronische Krankheitszeit übergeht in der massive Blutbildveränderung des Tieres auftreten.

Babesiose: wird ebenso von Zecken übertragen und gilt als „Hundemalaria“. Babesiose ist eine gefährliche Infektionskrankheit, bei dem Biss der Zecken gelangen die Blutparasiten in den Körper des Hundes und zerstören die roten Blutkörperchen. Die Krankheit kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Fieber, Schwäche oder Blut im Urin können Symptome dafür sein. Vorbeugend sind ein wirksamer Zeckenschutz sowie das häufige Absuchen der Tiere nach Zecken.

Borreliose: wird ebenso durch Zeckenbisse übertragen, kann bei Früherkennung sehr gut mit Antibiotika behandelt werden. Die Inkubationszeit beträgt meist mehrere Wochen oder Monate und als Symptome treten oft Müdigkeit, Fieber oder Gelenksentzündungen auf.

Anasplasmose: wird durch Zecken übertragen und hat sich mittlerweile auch in Deutschland stark ausgebreitet. Je nach Immunsystem des Hundes verläuft die Krankheit sehr mild bis stark. In der Reges ist die Krankheit jedoch gut behandelbar und ein tödlicher Ausgang eher selten. Ein wirksamer Zeckenschutz gilt als beste Vorbeugung.

Dirofilariose: wird auch Herzwurmerkrankung genannt. Sie wird durch einen Mückenstich übertragen bei dem die Larven des Parasiten ins Blut des Hundes gelangen. Die Larven entwickeln sich weiter und wandern in die Gefäße des Hundes. Bis die Larven das erwachsene Stadium des Herzwurmes erreicht haben dauert es mehrere Monate.Sie schwimmen durch die Blutgefäße ins Herz und die Lunge  und erreichen im erwachsenen Stadium eine Länge von bis zu 20cm.

Die Dirofilariose gilt als äußerst gefährliche und schwere Erkrankung und die Behandlung kann je nach Symptom und Befall des Hundes unterschiedlich lange dauern. Je eher behandelt wird, desto bessere Heilungschancen hat das Tier. Gänzlich unbehandelt führt sie zum Tod des Tieres. Ratsam ist, das Tier in jedem Fall beim Tierarzt testen zu lassen.

Als häufigste Symptome treten Husten, schwerfälliges Atmen, allgemeine Schwäche oder ein Abfall des Körpergewichtes auf. 

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Viele Menschen im nördlichen Europa sind immer wieder verunsichert, einem Hund aus Spanien oder benachbarten Ländern ein Zuhause zu schenken. Und dies zumeist aufgrund der eher unbegründeten Angst vor den sogenannten Mittelmeerkrankheiten.

Dazu zählen Leishmaniose und Filarien und auch die Anaplasmose. Die Babesiose und die Ehrlichiose sind längst keine reine Mittelmeerkrankheit mehr, denn diese tauchen bereits regelmäßig auch in der Schweiz, Österreich, Deutschland, Ungarn, etc. auf.

Welpen werden erst ab einem Alter von 8 Monaten auf Ehrlichiose, Babesiose, Leishmaniose, Dirofilariose, Blutparasiten, etc. getestet, da vorher die Testergebnisse durch noch vorhandene Antikörper der Mutter verfälscht sein können. Sollte eine entsprechende Krankheit vorliegen, werden die Tiere entsprechend behandelt.

Eine Übertragung der Krankheiten durch Zecken oder Stechmücken ist bis zum Abflug des Tieres möglich. Daher ist es sehr zu empfehlen, 6 Monate nach Ankunft des Hundes ein Reisescreening (Mittelmeerblock) machen zu lassen, welches speziell auf Mittelmeerkrankheiten ausgerichtet ist.

Einerseits ist ein negatives Testergebnis keine Garantie, dass Ihr Hund nicht Jahre später an Leishmaniose oder Ehrlichiose erkranken kann, andererseits ist ein positiver Titer aber auch kein Grund zur Panik. Es bedeutet zwar, dass der Hund irgendwann mit dem Krankheitserreger Kontakt hatte, nicht aber, dass der Hund akut erkrankt ist.

Gewissheit bringen weitergehende Bluttests. Der Hund sollte daher in regelmäßigen Abständen vom Tierarzt untersucht werden. Eine regelmäßige Kontrolle von Blut- und Organwerten gehört zur normalen Gesundheits- Grundvorsorge eines jeden Tieres und entspricht der sorgfältigen Haltung des Hundes.

Falls Ihr Hund jedoch plötzliche Krankheitsanzeichen bekommt, wie Mattigkeit, Gewichtsabnahme, Fressunlust, Fieber, Nasenbluten, Durchfall, Erbrechen, Blutarmut, angeschwollene Lymphdrüsen, Hautprobleme, Haarausfall usw. muss sofort gehandelt werden! Dabei muss zuerst an Mittelmeerkrankheiten gedacht werden. Auch bei Welpen unter 8 Monaten müssen dann spezielle Bluttests erfolgen.

Bitte lassen Sie also ihren Hund 6 Monate nach Transport testen!

Auch deutsche Hunde können erkrankt sein, daher halten wir ein regelmäßiges Überprüfen der Blutwerte für sinnvoll und fügen diese Informationen hier jedem Adoptantenvertrag bei.

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Was sind Giardien?

Sie gehören nicht zu den Mittelmeerkrankheiten sondern kommen weltweit sehr häufig vor.

Giardien sind Parasiten die sich im Darm des Hundes ansiedeln und dort auch vermehren. (Die Krankheit befällt allerdings nicht nur Hunde, sondern auch Katzen, Kaninchen,...)

Hunde, die infiziert sind, scheiden die Zysten der Erreger über den Kot aus  und andere Hunde stecken sich beim Spazierengehen, in Zwingern, in engen Räumen oder  in Tierheimen über den infizierten Kot an. Giardien sind hochansteckend, aber sehr gut behandelbar. Festgestellt wird die Infektion über eine Kotprobe die beim Tierarzt bzw. im Labor untersucht wird.

Typische Symptome sind: Blähungen, Durchfall, der meist schleimig oder fettig aussieht und stinkt. Meist geht der Durchfall über mehrere Tage, auch wenn der Kotabsatz zwischendurch fest aussieht ist er oft schleimig überzogen.

Allerdings gibt es auch Hunde, die Giardieninfiziert sind, jedoch keinerlei Symptome aufweisen. Dennoch sind sie dann Überträger der Krankheit und gerade für Welpen oder Hunde mit einem schlechten Immunsystem eine Gefahr.

Regelmäßige Kontrollen des Kotabsatzes sind deshalb äußerst wichtig.

Fütterungstipps für Hunde

Das neue Familienmitglied sollte so lang wie möglich gesund und lebensfroh sein. Hierfür ist natürlich auch eine ausgewogene Ernährung ein entscheidender Faktor.Daher sollte sich jeder vor der Anschaffung eines Hundes mit seiner Ernährung beschäftigen.

Bekanntermaßen stammt der Hund vom Wolf ab und gilt als Fleischfresser. Allerdings ist er durchaus in der Lage, pflanzliche Nährstoffe (= Kohlenhydrate) aufzunehmen und diese zu verstoffwechseln. Er benötigt diese sogar, da die Energiegewinnung über die Bereitstellung der Kohlenhydrate abläuft. Auch in der Natur ernähren sich Hunde nicht nur von Fleisch, sondern auch von Beeren, Pilzen, Wurzeln, Gräser, Kräuter.

Gesunde Ernährung ist für unseren Hund elementar wichtig. Eine falsche Ernährung kann schnell zu Krankheiten führen. Hier möchten wir Ihnen allgemeine Futtertipps, die auf fundiertem Fachwissen basieren, aufzeigen.

Welche Futtermenge braucht mein Hund?

Die Futtermenge lässt sich für jeden Hund individuell bestimmen. Eine Faustregel hier ist 2-4% des Körpergewichts bei erwachsenen Hunden (pro Kg Körpergewicht ca. 57 Kcal).
Welpen in der Wachstumsphase benötigen mehr (100-170 Kcal pro kg Körpergewicht).

Welche Inhaltsstoffe sollten enthalten sein?

Eiweiß, Fett, KH, Spurenelemente, Vitamine, Fette und Fettsäuren sowie fettlösliche Vitamine A,D,K,E.

Was hat im Hundefutter nichts zu suchen?

Die Inhaltsstoffe sollten klar deklariert sein und sich nicht hinter Andeutungen verstecken.
Beispiel: Tierische Nebenerzeugnisse sind Schlachtabfälle wie Sehnen, Knorpel, Ohren, Federn, Schnäbel.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse können alles beinhalten von Grannen bis Erdnußschalen. Rübentrockenschnitzel: Sind leider oft in teuren Produkten enthalten. Das ist ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie, wird als billiges Füllmaterial genommen, enthält viel Zucker und hat nichts im Hundefutter zu suchen.
Vitamine werden oft künstlich zugesetzt, um gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Achtung!! Diese lösen oft Allergien aus.
Inhaltsstoffe wie Soja sind oft genmanipuliert. Man hat herausgefunden, dass diese auch die Gene der Tiere verändern können.
Wenn Sie diese versteckten Inhaltsstoffe auf Ihrem Futter lesen, sollten Sie eher davon absehen!

Woran merkt man, ob mein Hund das richtige Futter bekommt?

Sie werden es ihm ansehen. Er ist vital, spielfreudig und ausgeglichen, hat glänzendes Fell, sowie eine starke Immunabwehr.
Je besser er das Futter verwerten kann, desto weniger Hinterlassenschaft kommen wieder raus. Außerdem ist der Gestank des Kotes weitaus geringer als bei minderwertigem Futter.


Trockenfutter, Nassfutter, barfen, selber kochen?

Was denn nun? Wir denken, das sollte man jedem überlassen. Vieles ist auch eine Zeitfrage.Sollte man sich für barfen oder selber kochen entscheiden, ist es jedoch notwendig sich die Futterrationen von einem Ernährungsexperten ausrechnen zu lassen, damit sichergestellt ist, das der Hund alles notwendige bekommt was er benötigt.

Was ist denn nun das richtige Futter?

Pauschal lässt sich das sicher nicht beantworten. Denn jeder Hund verträgt sicherlich etwas anderes, jeder Besitzer hat auch andere ethische Vorstellungen was z.B. Tierversuche angeht.
Eine Anmerkung: Ein teures Hundefutter vom Tierarzt ist nicht immer das Beste!! Vermeiden Sie Futter, welches Zucker, Farb- und Konservierungsstoffe enthält. (z.B. Frolic, Nestle (z.B. Beneful) und Pedigree usw.)

Fütterungstipps für Katzen

Das neue Familienmitglied sollte so lang wie möglich gesund und lebensfroh sein. Hierfür ist natürlich auch eine ausgewogene Ernährung ein entscheidender Faktor. Daher sollte sich jeder vor der Anschaffung einer Katze mit der Ernährung beschäftigen.
Katzen sind Fleischfresser. Eine gesunde Ernährung ist für Ihre Katze elementar wichtig. Eine falsche Ernährung kann schnell zu Krankheiten führen und die Lebensdauer Ihres Tieres vermindern.

Welche Futtermenge braucht meine Katze?

Das ist pauschal nicht einfach zu beantworten, da es immer abhängig ist vom Alter, der Aktivität und das Körpergewicht von Katzen. Große Katzen können gut auch mal 10 kg auf die Waage bringen, während kleinere Katzen ausgewachsen auch nur 3 kg auf die Waage bringen.
Bei Kitten gilt bis zum ersten Geburtstag folgende Regel: Das Katzenbaby bekommt soviel Futter, wie es verlangt. So ist gesichert, dass die Katze mit allen Nährstoffen während des Wachstums gut versorgt ist und das Kitten hat genügend Energie um dem hohen Aktivitätslevel einer jungen Katze gerecht zu werden.
Bei einer durchschnittlich aktiven 5jährigen Katze mit etwa 5 kg geht man von etwa 215 – 250 Gramm Futter aus.

Was sollte im Katzenfutter nicht vorhanden sein?

Die Inhaltsstoffe sollten klar deklariert sein und sich nicht hinter Andeutungen verstecken.
Beispiel: Tierische Nebenerzeugnisse sind Schlachtabfälle wie Sehnen, Knorpel, Ohren, Federn, Schnäbel.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse können alles beinhalten von Grannen bis Erdnußschalen. Rübentrockenschnitzel: Sind leider oft in teuren Produkten enthalten. Das ist ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie, wird als billiges Füllmaterial genommen, enthält viel Zucker und hat nichts im Hundefutter zu suchen.
Vitamine werden oft künstlich zugesetzt, um gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Achtung!! Diese lösen oft Allergien aus.
Zucker und Getreide (Reis, Kartoffeln, Nudeln, …) haben in Katzenfutter nichts verloren. Ebenso wie zugesetzte Öle und Fette, Hefen Milch und Molkereierzeugnisse oder pflanzliche Eiweißextrakte. Inhaltsstoffe wie Soja sind oft genmanipuliert. Man hat herausgefunden, dass diese auch die Gene der Tiere verändern können.
Wenn Sie diese versteckten Inhaltsstoffe auf Ihrem Futter lesen, sollten Sie eher davon absehen!

Welches Katzenfutter ist denn nun gut?

Die Auswahl an Katzenfutter ist enorm hoch und kann einen Katzenbesitzer durchaus verunsichern. Bitte lesen Sie sich immer gut die Zutatenliste durch und achten Sie darauf, dass das Futter mindestens 70% reinen Fleischanteil (keine Nebenerzeugnisse) behinhaltet. Je höher der reine Fleischanteil ist, desto hochwertiger ist das Futter.
Es muss nicht immer das teuerste Futter sein. Es gibt durchaus empfehlenswerte günstigere Marken, wenn man sich entsprechend damit auseinander setzt. Sehr empfehlenswerte Nassfutter-Sorten wären z.B. MACs, Animonda Gran Carno, GranataPet, Feringa, Smilla, uvm.

Trockenfutter? Ja oder nein?

Das Thema Trockenfutter scheidet die Geister unter allen Katzenliebhabern. Fakt ist dennoch, dass viele Katzen dazu neigen, zu wenig zu trinken und eine Ernährung nur durch Trockenfutter hier schädlich für die Nieren sein kann, da Trockenfutter dem Körper der Katze Wasser entzieht. Durch Nassfutter wird dem Körper zusätzlich Flüssigkeit hinzugefügt.
Wir empfehlen, dass in jedem Fall Nassfutter das Hauptnahrungsmittel sein sollte. Zum „knabbern“ für zwischendurch mal etwas Trockenfutter zur Verfügung zu stellen, kann sicherlich nicht schaden. In jedem Fall sollte dies aber auch hochwertig sein, keinen Zucker oder Getreide sowie Farb- und Konservierungsstoffe enthalten.


Woran merke ich, dass meine Katze das richtige Futter bekommt?

Ihre Katze ist aktiv, fit, ausgeglichen und hat ein glänzendes Fell. Außerdem haben Katzen die mit hochwertigem Futter ernährt werden ein starkes Immunsystem. Sie werden es Ihrem Tier ansehen, wenn es gesund ist. Und der ausschlaggebende Punkt für ein gesundes Tier ist eine gesunde und artgerechte Ernährung!

Silvester mit Hund

Worauf muss ich achten?

"Silvester ist für die meisten Haustiere eine herausfordernde Zeit aufgrund der häufigen Knallerei, die oft schon Tage vorher beginnt. Diese lauten Geräusche können bei ihnen Angst und Unbehagen auslösen, und in einigen Fällen sogar Panik.

Was können wir also tun, um unseren geliebten Vierbeinern diese stressige Zeit zu erleichtern?

Hier sind einige wichtige Empfehlungen:

  1. Stellt sicher, dass eure Hunde gechippt und registriert sind. Ein nicht registrierter Chip ist wirkungslos.

 

  1. In den Tagen vor und nach Silvester sollten Hunde sicherheitshalber nicht von der Leine gelassen werden und am besten doppelt gesichert sein.

 

  1. Vermeidet unbedingt die Verwendung des Beruhigungsmittels Acepromazin (bekannt unter Handelsnamen wie Vetranquil, Sedalin, Calmivet, Prequillan).

 

  1. Macht mit eurem Hund einige Tage vor Silvester eine ausgiebige Gassirunde bei Tageslicht und integriert Suchspiele und Übungen, um ihn körperlich und geistig zu ermüden.

 

  1. Wenn es dunkel wird, schließt Fenster und Türen und lasst die Rollläden herunter.

 

  1. Spielt Musik oder lasst den Fernseher laufen, um die Geräusche von draußen zu dämpfen.

 

  1. Falls euer Hund abends nochmal nach draußen muss, begrenzt die Zeit so kurz wie möglich, beispielsweise im Garten. Auch hier sollte der Hund doppelt gesichert sein.

 

  1. Schafft Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke für euren Hund. Wenn nötig, könnt ihr gemeinsam in den Keller gehen und ihn dort ablenken.

 

  1. Tröstet euren Hund und gebt ihm Sicherheit, ohne ihn jedoch zu bedrängen.

 

  1. Strahlt Ruhe und Gelassenheit aus und bleibt selbst ruhig.

 

  1. Bietet vor Mitternacht zur Ablenkung Aktivitäten wie Kaustangen oder einen gefüllten Kong an.

 

  1. Es ist ratsamer, Freunde einzuladen, anstatt das Haus zu verlassen.

  1. Lasst euren Hund nicht alleine.

Für Hunde, die besonders panisch sind, kann in der Regel nur eine Autofahrt auf einer einsamen Autobahn oder die Verschreibung von Beruhigungsmitteln durch einen Tierarzt helfen.

Wie kommen mein Hund und ich gut durch die Silvesterzeit?

Hier sind ausführlichere Informationen zu den Maßnahmen vor und nach Silvester, zum Umgang mit Hunden an den Tagen vor und nach Silvester :

 

  1. **Sichern Sie Ihren Hund richtig**: Sobald die Silvesterknaller in den Läden erhältlich sind und einige Tage nach Silvester, ist es ratsam, Ihren Hund beim Gassigehen nicht von der Leine zu lassen. Dies liegt daran, dass laute Knallgeräusche während dieser Zeit bei vielen Hunden starke Angst und Panik auslösen können. Es ist daher ratsam, Ihren Hund doppelt zu sichern, indem Sie sowohl ein Geschirr (idealerweise ein Panikgeschirr) als auch ein Halsband mit jeweils einer Leine verwenden. Dies bietet zusätzliche Sicherheit, da selbst ein normalerweise ruhiger Hund in Panik geraten und sich aus Geschirr oder Halsband winden kann. Die Devise lautet also: Sicher ist sicher! Hierzu findest du einen seperaten Beitrag in unserem Tierschutz FAQ.

 

  1. **Positive Verknüpfung mit Knallgeräuschen**: Wenn Sie einen jungen Hund haben, der noch kein Silvester erlebt hat, oder einen Hund, der sich nicht grundsätzlich vor lauten Geräuschen fürchtet, können Sie versuchen, eine positive Verknüpfung mit den Knallgeräuschen herzustellen. Jedes Mal, wenn ein Feuerwerksknall zu hören ist, können Sie den Hund mit einem Leckerchen belohnen oder ein Spiel mit ihm beginnen. Dies zeigt Ihrem Hund, dass laute Geräusche keinen Grund zur Angst darstellen. Bei jungen Hunden kann diese Methode besonders effektiv sein. Einige Hunde, die sich nur leicht verunsichert fühlen, lassen sich möglicherweise ebenfalls von Leckerchen oder Spielen ablenken.

 

  1. **Individuelle Hilfe für ängstliche Hunde**: Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde auf die gleiche Weise reagieren. Einige Hunde werden sich trotz positiver Verknüpfung nicht von ihrer Angst ablenken lassen. Für solche ängstlichen Hunde gibt es alternative Hilfen. Dies kann die Schaffung eines sicheren Rückzugsortes in der Wohnung sein, die Verwendung von Anti-Angst-Produkten oder sogar die Konsultation eines Tierarztes oder Verhaltenstrainers, um individuelle Lösungen für die Angst Ihres Hundes zu finden. Die Behandlung sollte auf die spezifischen Bedürfnisse und Reaktionen Ihres Hundes zugeschnitten sein.

 

Insgesamt ist es entscheidend, einfühlsam auf die Bedürfnisse Ihres Hundes einzugehen und die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um die Silvesterzeit für ihn so stressfrei wie möglich zu gestalten.

 

Maßnahmen an Silvester!

Natürlich, hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die du an Silvester ergreifen kannst, um sicherzustellen, dass dein Hund die Feierlichkeiten so stressfrei wie möglich erlebt:

 

  1. **Früher Spaziergang**: Plane einen ausgedehnten Spaziergang während des Tages, idealerweise an einem ruhigen Ort, um deinen Hund körperlich und geistig auszulasten.

 

  1. **Doppelte Sicherung**: Stelle sicher, dass dein Hund während der Gassigänge und im Garten gut gesichert ist, da die lauten Geräusche ihn ängstigen könnten.

 

  1. **Belohnung bei Knallern**: Wenn es gelegentlich zu Knallgeräuschen kommt, belohne deinen Hund, um positive Assoziationen herzustellen.

 

  1. **Vermeide spätere Ausflüge**: Wenn dein Hund später nochmal raus muss, halte den Aufenthalt draußen so kurz wie möglich und sichere ihn gut.

 

  1. **Schutz vor Licht und Lärm**: Schließe Fenster und Türen und lass die Rollläden herunter, um Lichtblitze und Geräusche zu reduzieren.

 

  1. **Ablenkung durch Musik oder Fernsehen**: Spiele leise Musik oder den Fernseher, um die Außengeräusche zu übertönen, aber achte darauf, dass es nicht zu laut ist, um deinen Hund nicht zu stressen.

 

  1. **Rückzugsort einrichten**: Ermögliche deinem Hund einen geschützten Ort, an den er sich zurückziehen kann, wenn er sich unwohl fühlt. Zwinge ihn nicht, im Wohnzimmer zu bleiben.

 

  1. **Vorzeitige Ablenkung**: Biete deinem Hund vor Mitternacht eine Kaustange oder einen gefüllten Kong an, um ihn von den Feuerwerksgeräuschen abzulenken.

 

  1. **Gebt eurem Hund Nähe und Sicherheit:** Wenn euer Hund Angst bekommt, sucht er möglicherweise eure Nähe und Sicherheit. Tröstet ihn, indem ihr ruhig und beruhigend auf ihn einwirkt. Vermeidet jedoch, Mitleid in eurer Stimme zu zeigen, da dies seine Angst verstärken kann. Falls ihr Schwierigkeiten damit habt, könnt ihr auch beruhigende Musik oder ein Lied summen, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

 

  1. **Seid gelassen und ruhig:** Euer Hund nimmt eure Stimmung auf. Strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, um ihm das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Hunde spüren, wenn ihre Besitzer gestresst oder besorgt sind, und das kann ihre eigene Angst verstärken.

 

  1. **Jeder Hund ist anders:** Nicht jeder Hund mag es, in den Arm genommen oder gestreichelt zu werden. Einige Hunde fühlen sich durch körperliche Nähe bedrängt. Beobachtet euren Hund aufmerksam und achtet auf seine Reaktionen. Einige Hunde fühlen sich vielleicht schon durch eure ruhige Anwesenheit beruhigt, während andere vielleicht ein bestimmtes Verhalten oder eine Art von Ablenkung bevorzugen.

 

  1. **Vertrautes Umfeld:** Wenn möglich, verbringt Silvester im eigenen und gewohnten Zuhause. Fremde Orte und Umgebungen können zusätzlichen Stress für euren Hund bedeuten.

 

  1. **Lärm und Gäste:** Denkt daran, dass laute Musik, laute Stimmen und das Vorhandensein von vielen fremden Menschen Stress für euren Hund bedeuten können. Ladet Freunde zu euch nach Hause ein, um die Feierlichkeiten ruhig und kontrolliert zu gestalten.

 

  1. **Stressfaktoren minimieren:** Versucht, alle möglichen Stressfaktoren zu vermeiden. Dies kann das Hinzufügen von weiteren Hunden oder sogar eine Autofahrt bedeuten, um der Knallerei zu entkommen. Jeder Hund ist unterschiedlich, also stellt sicher, dass eure Entscheidungen auf die Bedürfnisse eures Hundes abgestimmt sind.

 

  1. **Niemals alleine lassen:** Lasst euren Hund an Silvester nicht alleine. Selbst wenn er normalerweise keine Angst vor Feuerwerken hat, kann ein unerwarteter lauter Knall oder ein Blitz ihn erschrecken und Angst verursachen. Das alleinige Zurücklassen eures Hundes kann zu schweren Traumata führen.

 

ter über den Abend verteilt zweimal jeweils einen Teelöffel Eierlikör. Weit weniger ängstlich und etwas beschwipst kann er so recht entspannt Silvester überstehen (hier nachzulesen: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20543). Wem sich die Haare aufstellen bei dem Gedanken, seinem Hund Alkohol einzuflößen, der soll am besten die Finger davon lassen. Wer es auf einen Versuch ankommen lassen möchte, sollte dies aber mindestens einmal vorher an seinem Hund getestet haben. Dass dieser dabei gesund sein sollte, versteht sich von selbst.

 

Langfristige Maßnahmen (für Silvester 2019):

 

Entspannungssignal aufbauen

Desensibilisierung mit z.B. einer Geräusche-CD

Verhaltenstherapie

Sonderfall: Der panische Hund

 

Als panischer Hund ist nicht ein Hund gemeint, der „nur“ ängstlich reagiert und bei dem oben beschriebene Maßnahmen helfen. Bei einem panischen Hund geht es vor allem um solche Hunde, die an Silvester unter panischen und nicht kontrollierbaren Angstzuständen leiden. Es geht also um Tiere, die nur noch zittern, die völlig erstarren, Kot und Urin absetzen oder auch erbrechen. Es geht um Hunde, die auch aus einem offenen Fenster im fünften Stock springen würden, nur um der Situation zu entkommen. Um das Leiden dieser Tiere zu lindern, helfen leider meist nur noch Psychopharmaka (und ggf. Verhaltenstherapie – die aber rechtzeitig begonnen werden muss!). Hierzu müsst ihr mit einem erfahrenen Tierarzt sprechen und euch beraten lassen.

 

Vielen Hundebesitzern bleibt nichts weiter übrig, als mit ihrem Hund Silvester auf der Autobahn bzw. einem Autobahnparkplatz mit alkoholfreiem Sekt zu verbringen. Oder sie flüchten in abgelegene Hotels.

 

Literaturquellen:

 

Glückspelze e.V.: https://www.facebook.com/Glueckspelze/posts/2211174238914019

 

Vita Canis: https://vitacanis.net/silvester-sos-notfallplan/

 

HundGutAllesGut.de: https://hundgutallesgut-blog.jimdo.com/erwachsene/hund-an-silvester/

 

An der Leine – Hunde in Hannover: https://www.an-der-leine.de/2016/12/silvester-troesten-hilft/?fbclid=IwAR3I7YkQIOow_CAWHRGGUEsRWQkcjRfxPc5a8sW31t7AyfzLk8vja_8QQFU

 

4steps4dogs: https://4steps4dogs.de/alle-jahre-wieder-silvester.html

 

Tierarzt Rückert Blog: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20543

Mein Hund ist entlaufen - was tun?

Selbstverständlich, hier ist eine ausführlichere Erklärung darüber, was zu tun ist, wenn ein Hund entlaufen ist:

 

  1. **Ruhe bewahren**: In dieser stressigen Situation ist es von größter Bedeutung, Ruhe zu bewahren. Auch wenn es schwer fällt, versuche deine Nerven zu behalten. Hunde sind oft sensibel für die Stimmung ihres Besitzers, und zu viel Aufregung kann den Hund noch mehr verunsichern.

 

  1. **Hund nicht rufen**: Vermeide es, deinen Hund lautstark zu rufen. Deine Stimme könnte Stress oder Angst ausdrücken, was den Hund weiter verängstigen könnte. Stattdessen versuche, ihn auf sanftere Weise anzulocken. Du kannst pfeifen, klicken, eine Tüte rascheln lassen oder andere vertraute Geräusche machen, die der Hund mit positiven Erfahrungen verbindet.

 

  1. **Langsames Annähern**: Wenn du deinen Hund siehst oder weißt, wo er sich versteckt, gehe nicht direkt auf ihn zu. Das könnte ihn verschrecken. Stattdessen versuche, ihn mit Geduld und Ruhe zu locken. Locke ihn einmal und warte ab. Wenn er näherkommt, halte dich ruhig und bewege dich langsam von ihm weg, während du ihn weiterhin sanft anlockst. Dies gibt dem Hund die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden, dir zu folgen, ohne sich bedrängt zu fühlen.

 

  1. **Vermeide schnelle Bewegungen**: Wenn der Hund näherkommt und schließlich zu dir kommt, bleib ruhig und vermeide schnelle oder ruckartige Bewegungen. Gehe vielleicht sogar in die Hocke, um dich auf seine Augenhöhe zu begeben. Das kann den Hund beruhigen und ihm das Gefühl von Sicherheit geben.

 

  1. **Wenn der Hund bis zum Morgen nicht zurückkehrt**: Sollte dein Hund bis zum nächsten Morgen immer noch verschwunden sein, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Kontaktiere eine der folgenden Einrichtungen:

 

   - **Örtliche Polizeidienststelle**: Melden den Verlust deines Hundes und frage, ob sie irgendwelche Informationen haben.

  

   - **Regionale Tierrettung**: Sie können bei der Suche und Wiedervereinigung mit vermissten Haustieren helfen.

  

   - **Nächstgelegenes Tierheim oder Tierschutzverein**: Diese Organisationen könnten Informationen über gefundene Hunde haben und bei der Suche unterstützen.

  

   - **Tasso e.V.**: Die angegebene Telefonnummer (06190 / 93 73 00) gehört zu Tasso e.V., einer Organisation, die bei der Suche nach vermissten Haustieren hilft. Sie können dir wertvolle Ratschläge geben und bei der Wiedervereinigung helfen.

Natürlich, hier ist eine Ergänzung in Form von Stichpunkten:

 

- **Nutze soziale Medien und regionale Ortsgruppen**: In der heutigen Zeit sind soziale Medien ein mächtiges Werkzeug. Teile ein Bild und Informationen über deinen vermissten Hund in örtlichen Facebook-Gruppen, auf Instagram und anderen Plattformen. Regionale Tierliebhaber und Hundebesitzer können wertvolle Hilfe und Unterstützung bieten, indem sie das Teilen und die Suche in ihrem Netzwerk verbreiten.

 

- **Verwende Hashtags**: Nutze relevante Hashtags, um die Sichtbarkeit deines Beitrags zu erhöhen. Beispiele könnten sein: #VermissterHund, #HilfeFürHund, #HundGesucht [Ortsname], usw.

 

- **Erstelle ein verlockendes und informatives Posting**: Dein Posting sollte ein klares Foto deines Hundes, eine kurze Beschreibung seiner Merkmale und Verhalten sowie Kontaktinformationen enthalten. Bitte diejenigen, die deinen Hund sehen, darum, dich umgehend zu benachrichtigen, anstatt den Hund einzufangen, um eine mögliche Flucht zu verhindern.

 

- **Vernetze dich mit Tierschutzorganisationen auf Social Media**: Folge und kontaktiere lokale Tierschutzorganisationen und Tierärzte in sozialen Medien. Sie könnten helfen, Informationen zu verbreiten und sind oft mit der Rettung vermisster Haustiere vertraut.

 

- **Halte dich auf dem Laufenden**: Überwache deine Social-Media-Beiträge und Nachrichten regelmäßig. Es ist wichtig, schnell auf Hinweise und Sichtungen zu reagieren.

 

Die Nutzung von sozialen Medien und lokalen Online-Communities kann eine äußerst wirksame Methode sein, um Unterstützung bei der Suche nach deinem entlaufenen Hund zu erhalten und die Chancen auf eine Wiedervereinigung zu erhöhen.

 

 

Diese Schritte sollten dir in einer stressigen Situation helfen, deinen entlaufenen Hund sicher zurückzubekommen. Denke daran, dass Geduld und Ruhe Schlüsselkomponenten bei der Suche nach einem vermissten Haustier sind.